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Friedensfahrt-Präsentation in Hannover
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13.04.2006

Friedensfahrt-Präsentation in Hannover

Info: Course de la Paix (Friedensfahrt)
Autor: Carmen Kayser

Am Mittwochmittag wurde in Hannover die diesjährige Friedensfahrt vorgestellt. Im Beisein von Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg präsentierten sich der neue Tourdirektor Herbert Notter (Schweiz), sein Stellvertreter Cestmir Kalas (Tschechien) und der Technische Direktor Thomas Barth (Deutschland) erstmals in dieser Konstellation der Öffentlichkeit.

"Dieses Rennen, das schon vor Gründung der DDR ausgetragen wurde, darf nicht untergehen. Wer auf dem Rad einschläft, kommt nicht ans Ziel", machte Schmalstieg den Organisatoren Mut für die Austragung. Nach dem Start 2000 und dem Etappenziel 2004 ist Hannover erstmals Endpunkt der Friedensfahrt. "Daher sehe ich uns mittlerweile als Friedensfahrtstadt", so der OB.

Zum ersten Mal tritt in diesem Jahr der Autohersteller Skoda als Hauptsponsor auf. Kommunikationsleiter Christoph Ludewig begründete das Engagement damit, "dass die Freude, ein traditionsreiches Rennen wieder zu beleben, außerordentlich groß sei." Skoda wird unter anderem das Sponsoring des gelben Trikots übernehmen.

Herbert Notter, der schon 1985 als Sportlicher Leiter der Schweizer Nationalmannschaft bei der Friedensfahrt zu Gast war, hatte nach der Wende für den Hauptsponsor, die tschechische Zeitung Blesk, gesorgt und die Drei-Länder-Tour schon einmal vor dem Untergang bewahrt. "Daher freue ich mich, wieder im Boot zu sein. Es ist schwierig, aber reizvoll, verschiedene Mentalitäten unter einen Hut zu bringen", erklärte er.

Dass Polen diesmal nicht mit von der Partie ist, sieht er in zwei Dingen begründet. Zum einen sei Deutschlands östlichem Nachbar die Polen-Rundfahrt, die Teil der Pro Tour ist, wichtiger, zum anderen habe der Hauptsponsor nicht unbedingt die Route dorthin verlegen wollen, sondern Österreich favorisiert. "Was hier in vier Monaten aus dem Boden gestampft wurde, wo nicht viel war, ist bemerkenswert. Dabei gilt mein Dank vor allem Cestmir Kalas, der gut Dreiviertel des Etats auf die Beine stellte", lobte Notter seinen Kollegen. Auch den deutschen Organisatoren unter Thomas Barth zollte er Anerkennung. "Es ist fantastisch, was sie leisten." Die Friedensfahrt 2006 plant mit 1,2 Millionen Euro.

Zur Besetzung der Rundfahrt können derzeit keine konkreten Angaben gemacht werden. Ziel ist es, mit 15 Mannschaften zu je acht Fahrern an den Start zu gehen. Davon sollen bis zu drei Teams aus dem Pro-Tour-Bereich kommen und zehn aus dem Continental-Bereich. Die übrigen Rennställe gehören zum ehemaligen GS-III-Bereich, bedürfen jedoch noch einer Sondergehnigung durch den Weltverband UCI.

Von den deutschen Pro-Tour-Teams hat bislang nur Milram seine Zusage gegeben. Mit T-Mobile wird noch verhandelt. "Es wäre schon paradox, wenn gerade unter Olaf Ludwig T-Mobile fehlen würde, während unter Walter Godefroot immer ein Weg rein ging", so Notter. Jedoch gab der Schweizer zu, "dieses Jahr zu spät dran zu sein." Viele Teams hätten schon anderen Rennen ihre Zusagen gegeben und könnten von der Infrastruktur her die Friedensfahrt nicht meistern, wie Gerolsteiner, die abgesagt haben.

Streckenführung der 58. Friedensfahrt bekannt gegeben
Bei der Präsentation der 58. Friedensfahrt, die vom 13. bis 20. Mai von Linz über Karlovy Vary nach Hannover führt, wurde in der niedersächsischen Landeshauptstadt die genaue Streckenführung bekannt gegeben. Die acht Etappen im Überblick:

1. Etappe: 13. Mai: Linz - Schrems über 139 km
2. Etappe: 14. Mai: Schrems - Ceske Budejovice über 177 km
3. Etappe: 15. Mai: Beroun - Karlovy Vary über 165 km
4. Etappe: 16. Mai: Karlovy Vary - Teplice über 176 km
5. Etappe: 17. Mai: Bilina - Altenberg über 141 km
6. Etappe: 18. Mai: Dippoldiswalde - Meerane über 155 km
7. Etappe: 19. Mai: Delitzsch - Thale über 185 km
8. Etappe: 20. Mai: Wernigerode - Hannover über 136 km

Zum ersten Mal wird Österreich Teil des Course de la Paix. In Linz beginnt die Tour mit einer mittelschweren Etappe, die mit einer 22 km langen Schlussrunde beendet wird. Der zweite Tagesabschnitt ins tschechische Ceske Budejovice ist ein Terrain für Sprinter. Ziel wird wie immer der Hauptmarkt sein. Von Beroun aus geht es am dritten Tag zunächst Richtung Plzen, ehe die Route nach Karlovy Vary führt. Dort gibt es die ebenfalls schon traditionelle Schlussrunde. Anschließend geht es so langsam in die Berge. Der Weg von Karlovy Vary nach Teplice wurde schon mehrmals so oder ähnlich zurückgelegt.

Am 17. Mai steht dann die Königsetappe auf dem Plan. Drei Sprints und sieben Bergwertungen säumen bei einem Höhenunterschied von über 700 m die Strecke von Bilina nach Altenberg. "Hier erwarte ich einen Wechsel im gelben Trikot", blickt der Technische Direktor, Thomas Barth, voraus. Drei Runden zu je 20 km beenden den wohl anstrengendsten Tag der Friedensfahrt 2006.

Nostalgie pur gibt es 24 Stundden später, wenn die Steile Wand in Meerane, die traditionellste Straße im ostdeutschen Radsport, zum ersten Mal Tagesziel ist. Bislang wurde sie 16 Mal für Bergwertungen bezwungen. Drei Runden a 11 km bescheren den Sachsen einen Radsportgenuss allererster Güte.

Von Delitzsch aus ist am vorletzten Tag Thale das Ziel. Hier haben wieder die Sprinter ihren Vorteil wie auch beim Finale am 20. Mai, wenn von Wernigerode kommend am Rathaus in Hannover der Sieger des Course de la Paix 2006 feststeht.


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