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LiVE-Blicke - Tour de Berlin startet nervös und schneller als der Zeitplan "erlaubt"
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10.05.2008

LiVE-Blicke - Tour de Berlin startet nervös und schneller als der Zeitplan "erlaubt"

Info: Bildergalerie
Info: U23: Tour de Berlin
Autor: Adriano Coco



Altlandsberg bei Berlin, 09.05.2008 – Kris Boeckmans (Foto) behielt auch auf brandenburgischem Klamottenpflaster immer den Überblick. Der Belgier ist damit ein würdiger erster Träger des gelben Trikots nach der schnellen ersten Etappe der Tour de Berlin.

Die Renner unterboten die schnellste errechnete Ankunftzeit um 13 Minuten (133 km, Siegerzeit 2.51'45", 46,462 km/h). Heute um 15 Uhr startet die zweite Etappe “Rund um Rudow”, 152,4 km in Berlin Neukölln.

“Von Anfang an wurde gebrettert”, berichtet begeistert der UCI-Kommissär und Konvoileiter Michael von der Heyde. Auf den ersten 20 Kilometern war das Rennen sehr nervös. Es kam zu sechs Massenstürzen. “Besonders an Kreisverkehren hat es geklappert. Aber zum Glück gab es keine schweren Verletzungen. Alle rappelten sich immer wieder auf”, so von der Heyde vom RV Berlin 1888 über die gefährlichen Situationen.

Attacken blieben bis zum Wendepunkt Buckow (km 44,6; Märkische Schweiz) wegen des hohen Tempos und zeitweise heftiger “Kante” (seitlicher Wind von der Straßenkante) ohne Erfolg.

“Völlig zerpflückt aber hat sich das Feld dann während der zwei Runden (13 km) auf dem einstigen Motorradkurs der legendären Buckower Dreiecksrennen (bis 1928). Kommissär von der Heyde: “Zeitweise hatten wir mehrere Gruppen.”

Beim ersten Prämienspurt um die Punkte in der Sprintwertung (km 46) ging die Jagerei durch Buckow los. Leigh Howard (Australien, Nationaltteam), Erik Mohs (MILRAM), Cornelius Van Ooijen, (Asito, Niederlande) schnappten sich die ersten Punkte fürs rote Sprintertrikot.


Zu einem Sturz kam es bei dem Sprint, als ein Begleitmotorrad mit Paul Hube (Team Sparkasse, Dresden) kollidierte. Hube sattelte verletzt wieder auf, stieg aber wegen zu starker Schmerzen bald in den Besenwagen.

Am Abend ging’s Hube schon wieder so gut, dass er die Jury bat, weiterfahren zu dürfen. Von Heyde: “Er tat uns leid. Bei einer Trainigsrundfahrt hätte er im Rennen bleiben können. Bei unserem hochkarätigen Weltcup Rennen mussten wir den Pechvogel leider enttäuschen.” Alle anderen gestarteten Fahrer gehen heute auf der zweiten Etappe bei Rund um Rudow (152,4 km) wieder an den Start (95 Fahrer).

Bei Kilometer 58,8 spurteten die Fahrer dann um Bonussekunden den zwei Kilometer langen Anstieg hoch. Von der Heyde: “Die Steigung ist so giftig, dass viele Hobbyfahrer hier hochschieben müssen.”
Die Sekundengutschriften holten sich Mathias Brändle (ISTA), Andreas Ciensky (Stadler, Sachsen), Bert Jan Lindemann (ASITO, Niederlande).

Brändle legte damit die Grundlage für seinen dritten Platz im Gesamtklassement, obwohl er nur als 36. die erste Etappe beendete. Etappendritter war der Däne Kim Nielsen.

Erfolgreich attackierten 20 Fahrer bei etwa Kilometer 82 zwischen Wesendahl und Wegendorf. Initiator der Flucht war Christoph Pfingsten (KED Bianchi Berlin). Pfingsten leitete schon vorher mit etlichen Ausreißversuchen eine regelrechte “Pfingstsause” ein. Am Ende wurde er für mit dem grünen Trikot des aktivsten Fahrers belohnt.

Kommissär Alexander Donike notiert für diese Spezialwertung alle Ausreißer. Wer bei einer Solofahrt mindestens über eine Strecke von 1000 Metern vor dem Feld herfährt, bekommt zwei Punkte. In einer Ausreißgruppe erhält jeder Fahrer einen Punkt.

Die Ausreißer

Kim Lachmann, Mapei, 42. Gesamtwertung
Steven Luttuschka, LKT Brandenburg, 57.
Tino Meier, LKT Brandenburg, 18.
Marco Brus, Joe Piels Niederlande, 25.
Arne Kenzler, Akud Rose Berlin, 88.
Grischa Janorschke, MILRAM, 20.
Michael Weicht, MILRAM, 40.
Dominik Nerz, Ista, 56.
Fabian Schaar, Ista, 58.
Christoph Pfingsten, KED Bianchi Berlin, 12.
Tobias Buchheister, KED Bianchi Berlin, 68.
Jack Bobridge, Australien, 74.
Dominik Ivo, Vlassenroot, Bochum, 64.
Marc Reef, Asito Niederlande, 45.
Sebastiaan Kamphuis, Asito Niederlande, 79.
Cornelius Van Oijen, Asito Niederlande, 28.
Johannes Förster, Team Sparkasse Dresden, 48.
Sebastian Köcker, MLP Rhein-Neckar, 61.
Ein Fahrer leider nicht identifiziert

Geschluckt wurde die Gruppe kurz vor der Ortseinfahrt von Altlandsberg. Bis zum Ziel waren es da noch
36,3 km auf vier Runden über 300 Jahre altes Kopfsteinpflaster auf Gut und Schloss Altlandsberg. Die Passage blieb also doch im Kurs. Patric Röstel (Akud Rose): Gefühlte Länge 500 Meter, echt rund 200 Meter.” Gestrichen wurde aber eine noch schlimmere, weil längere Klammoten-Strecke vom Vorjahr zwischen Trappenfelde und Krummensee.

Dennoch stuckerten und hüpften die Renner im historischen Zentrum von Altlandsberg rund 1,2 Kilometer über echtes Pavé, dass den Vergleich mit Paris-Roubaix und Flandernrudfahrt nicht scheuen muss. Der belgische Träger des gelben Trikots: “The stones are the same like home”.

Beim Prämienspurt um die Sprintpunkte bei der ersten Zieldurchfahrt steckte der spätere Sieger Kris Boeckmans gleich schon mal sein Revier ab. Der Belgier vom Team Davo gewann vor Erik Mohs (MILRAM) und Leigh Howard (Australien)

Kris Boeckmans schlug auch bei der zweiten Zieldurchfahrt wieder erfolgreich zu beim Sprint um die Bonussekunden. Mathias Brändle (2.; Ista) und Madison-Vizeweltmeister Roger Kluge (3.; LKT Brandenburg) hatten gegen den Belgier mit dem Pokerface nichts zu bestellen.

Einzig Erik Mohs konnte Boekmans Prämiensiegserie durchbrechen. Der Milram-Profi verwies Boeckmans im Punktesprint auf den zweiten Platz. Mohs während er, mit nicht ganz glücklichen Gesicht, auf die Siegerehrung wartete: “Ich wollte unbedingt das rote Trikot des besten Punktsprinters. Da habe ich alles auf eine Karte gesetzt, obwohl ich in dem schnellen Rennen und auf dem Kopfsteinpflaster ziemlich Körner lassen musste. Solche Strecken liegen mir eigentlich nicht so sehr”, gestand das Sixdaystalent gegenüber LiVE-Radsport.ch.

Ein Riesenlacher
produzierte Sebastian Hans (Mapei Heizomat). Der Berliner heizte volle Pulle, auf der vierten Durchfahrt ins Ziel, riss glücklich den Arm hoch, weil er sich als Sieger wähnte... Aber Hans hatte sich zu früh gefreut. Es ging noch eine Runde weiter. Armer Sebastian Hans! Aber spurten kann er...

Etappensieg
und gelbes Trikot perfekt machte dann der 22jährige Kris Boekmans, als er souverän als Erster nach fünf Runden durch das historische Altlandsberg mit seinen noch historischerem Pflaster den Zielstrich passiert.


Gleich mehr Fotos






Kris Boeckmans,  Glen O Shea,  56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe . Foto: Adriano Coco
Kris Boeckmans (Belgien, Davo) beherrschte das Finale über das historischen Kopfsteinplaster im Gutshof Altlandsberg. Am Hinterrad Glen O Shea ( Australien). 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe Altlandsberg bei Berlin - Buckow Maerkische Schweiz - Altlandsberg 133 km. Foto: Adriano Coco 09.05.2008




Tobias Buchheister, 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe . Foto: Adriano Coco
Tobias Buchheister, KED Bianchi Berlin rattert ueber die Klamotten an Schlosskirche in Altlandsberg. 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe Altlandsberg bei Berlin - Buckow Maerkische Schweiz - Altlandsberg 133 km. Foto: Adriano Coco



Kris Boeckmans, Glen O\'Shea, 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe . Foto: Adriano Coco
Kris Boeckmans, Belgien, Glen O'Shea, Australien führen das Feld auf dem belgisch-brandenburgischen Pflaster im Gutshof von Altlandsberg an. 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe Altlandsberg bei Berlin - Buckow Maerkische Schweiz - Altlandsberg 133 km. Foto: Adriano Coco 09.05.2008




Michael von der Heyde, 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe . Foto: Adriano Coco
UCi Kommissaer und Konvoileiter Michael von der Heyde, gelbes Kaeppi, in BMW Cabriolet hat ein Herz fuer Biker,. 56. Tour de Berlin 2008, 1. Etappe Altlandsberg bei Berlin - Buckow Maerkische Schweiz - Altlandsberg 133 km. Foto: Adriano Coco 09.05.2008





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