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Türkei-Rundfahrt Mauro Finetto gewinnt seine zweite Türkei-Etappe - David Loosli verliert nach Sturz Gelb |
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17.04.2009 | ||
Mauro Finetto gewinnt seine zweite Türkei-Etappe - David Loosli verliert nach Sturz GelbInfo: Presidential Cycling Tour (2.1)Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de) Finike, 17.04.2009 - Die sechste und gleichzeitig längste Etappe der Rundfahrt ging als zweites Teilstück nach dem Rundstreckenrennen in der Hauptstadt Istanbul zu Beginn der Rundfahrt an Mauro Finetto (CSF Group-Navigare), der Danilo Hondo (PSK-Whirlpool) im Spurt auf den letzten Metern noch überholte. Im Kampf um den Gesamtsieg endeten nach zuvor erfolgreich überstandenen kritischen Momenten unterdessenl die Träume des Schweizers David Loosli mit einem Sturz, der ihm über drei Minuten und das Führungstrikot, welches an Daryl Impey ging, kostete. Längste Etappe der Rundfahrt mit zahlreichen Bergen Mit einer Länge von 194 Kilometern und zwei Bergwertungen bei Kilometer 88,7 und 127, davon einer der höchsten Kategorie war das sechste Teilstück der Türkei-Rundfahrt die vermeintlich schwerste des gesamten Events und damit ein gefährlicher Tag für das Gelbe Führungstrikot des Schweizers David Loosli, der sich bisher immer aufmerksam und stark genug allen folgen zu können an den Anstiegen gezeigt hatte. Angesichts der nur sehr knappen Verhältnisse im Gesamtklassement war aber auch eine gute Verfassung kein Garant für die erfolgreiche Verteidigung des Trikots, womit insbesondere auch seine Mannschaft gefragt war. Zugute kam dem Berner dabei die Beschaffenheit der letzten 34 Kilometer nach der letzten Abfahrt, die im Gegensatz zu den vorangegangenen Schwierigkeiten des Tages den leichtesten Abschnitt beschrieben. Hektische Anfangsphase bringt Loosli in Bedrängnis Weitaus anspruchsvoller gestaltete sich dagegen die fast unmittelbar mit einem Anstieg von fast 0 auf 220 Höhenmeer beginnende Anfangsphase, in der erwartungsgemäß viele Vorstöße das Rennbild charakterisierten, aber nicht die goldene Gruppe des Tages hervorbrachten. Bei enorm hohen Tempo ergab sich nach über 60 bereits gefahrenen Kilometern dabei der erste kritische Moment des Tages für David Loosli, als sich eine 27 Fahrer starke Gruppe aus dem Peloton löste und sich abzusetzen drohte, was die zweite Gruppe um Loosli mit einer aufwändigen Verfolgung noch zu verhindern wussten. Erst nach dem vom Deutschen Benjamin Stauder (Stegcomputer-Neotel) gewonnenen Zwischensprint des Tages bei Kilometer 70 und damit kurz vor der ersten Bergwertung gelang eine für die Gesamtwertung nur begrenzt vernachlässigbarem Duo mit dem Belgier Michael Van Staeyen von Rabobank Continental und Marco Frapporti von CSF Group-Navigare der erste von Dauer beständige Sprung an die Spitze. Für die Lampre-Mannschaft war somit erst einmal Entwarnung gegeben, auch wenn Frapporti als 13. des Gesamtklassements mit zwei Minuten Rückstand klassiert war, sich aber in einer lediglich zweiköpfigen Gruppe gut kontrollieren ließ. Mit einem schnell auf drei Minuten anwachsenden Vorsprung schien so erst einmal Ruhe Einzug zu erhalten, doch diese Phase erwies sich nur kurze Zeit später als trügerisch. Erneut brach das Felder in zwei Teile, indes lancierte Frapporti an der Spitze einen weiteren Vorstoß und ließ seinen Begleiter Van Staeyen hinter sich. Während die beiden Teile des Pelotons wieder zusammenliefen, stellte sich die Spaltung an der Spitze als dauerhafter heraus, was sich in einem vergrößerenden Vorsprung Frapportis niederschlug, der sich auch im ersten Anstieg weiter vergrößerte. Hinter den beiden Ausreißern konnte derweil Gonzalo Rabunal (Contentpolis-AMPO) als Dritter seinen Vorsprung im Bergklassement auf seinen ärgsten Verfolger Gianpaolo Cheula (Barloworld) vergößern, dessen spanischer Mannschaftskollege Diego Milan vergeblich versuchte den Punktegewinn Rabunals möglichst gering zu halten und als Vierter den Gipfel passierte. In der Folge limitierte das Feld den Abstand zu den beiden getrennt fahrenden Ausreißern, von denen Frapporti drei Minuten vor dem Feld lag und sein ehemaliger Begleiter Van Staeyen die Hälfte jenes Abstandes aufweisen konnte. Durch seinen immer weiter fortschreitenden Rückstand gab Van Staeyen bald sein Unternehmen auf und wurde vom Feld gestellt, aus dem heraus sich zwei weitere Fahrer lösten und für die nächste Gefährdung des gelben Trikots sorgten. Neben dem mit knapp 28 Minuten zurückliegenden Filippo Savini vom Team CSF Group-Navigare, der zu seinem führenden Teamkollegen aufzuschließen versuchte, war zudem der nur zwölf Sekunden hinter Loosli auf Rang sieben liegende Gustavo Cesar Veloso von Xacobeo Galicia ausgerissen. Die zweite und anspruchvollste Bergwertung des Tages nach 127 Kilometern ging noch an den weiter punktesammelnden und auf Position zwei in der Bergwertung vorrückenden Frapporti, während derweil als Fünfter Cheula den nach der ersten Bergprämie vergrößerten Rückstand von sechs Punkten wieder auf fünf Zähler reduzierte, wenngleich ihm Frapporti seinen zweiten Rang durch die Wertungen des Tages abgenommen hatte. Nach nur wenigen Kilometern Aufholjagd erreichten Savini und Veloso den inzwischen nur noch von seinen Reserven zehrenden Frapporti, der wenig später zurückfiel. Diese neue Rennsituation führte auch im Feld zu einem erhöhten Tempo, was zu einer erneuten Teilung und vielen Vorstößen mit Beteilung Looslis und des Gesamtzweiten Daryl Impey führten. Es waren jedoch bis auf den Acua e Sapone-Profi Ruggero Marzoli mit 1:47min Rückstand für die Gesamtwertung eher unbedeutende Fahrer, die sich auf Initiative des Kroaten Radoslav Rogina von Loborika lösten. Neben dem Italiener und dem Kroaten waren dies 47 Kilometer vor dem Ende Luca Barla von Milram, der Schweizer Pascal Hungerbühler von Vorarlberg-Corratec, Giampaolo Cheula von Barloworld und Alessandro Proni von ISD, welche auf eine halbe Minute an die Spitzenreiter Savini und Veloso heranrücken konnten, zugleich aber auch registrierten, dass das Feld erneut Fahrt aufgenommen und den Rückstand am Ende der Abfahrt vom Berg der ersten Kategorie egalisiert hatte, was nun Alessandro Fantini die Möglichkeit bot am Turkish Beauty Sprint bei Kilometer 164 hinter Savini und Veloso seine Spitzenposition als Dritter mit einem weiteren Zähler zu untermauern. Bedingt durch den geringen Rückstand Velosos beendeten die aktiven Teams Barloworld um David Impey und Lampre um David Loosli ihre Nachführarbeit mit der Einholung der Verfolgergruppe nicht und schlossen zum Duo auf. Schock für Loosli Mit der Einverleibung der Spitzenreiter sahen die bisher nicht von Erfolg verwöhnten Mannschaften Stegcomputer-Neotel so wie ISD ihre Chance gekommen, indem der Schweizer Roger Beuchat und der schon auf der zweiten Etappe in einer Ausreißergruppe aktive Davide Ricci Bitti einen Versuch unternahmen sich zu lösen. Bei noch 25 zu fahrenden Kilometern gab es für David Loosli und Lampre, nachdem scheinbar alle bisherigen Schwierigkeiten und Gefahrensituationen übestanden waren, einen sehr unangenehmen Moment, als der Schweizer wie mehrere andere Fahrer zu Fall kam und zudem durch daraus resultierende Materialprobleme auf dem Weg zurück ins Peloton wieder zurückgeworfen wurde. Schnell sprachen sich per Funk die Missgeschicke des Trägers des Gelben Trikots herum und als Konsequenz schien man das Tempo gemäß des ungeschriebenen Gesetzes zu verlangsamen, nur das italienische Team CSF Group-Navigare so wie Acqua e Sapone mit Alessandro Fantini verschärften das Tempo, was von vielen Fahrern mit protestierenden Rufen quittiert wurde. Nach dieser Intervention entschied man sich auch bei diesen Rennställen zumindest kurzzeitig zu warten, sodass Loosli nach zwischenzeitlich über zwei Minuten Rückstand wieder etwas aufholen konnte. Dies war allerdings nicht mehr als eine Momentaufnahme und so vergrößerte sich der Abstand wieder, was auch darauf zurückzuführen war, dass neben Barloworld auch Quick Step um den Gesamtdritten Davide Malacarne sich in die Tempoarbeit einschaltete. Weiterer Bericht: Paul Voß verteidigt als Achter Top Ten-Rang Hondo jubelt zu früh, Finetto kann zweiten Sieg feiern Für die Mannschaft CSF Group-Navigare spielte dabei weniger die sich andeutende Veränderung im Gesamtklassement eine Rolle, sondern der Etappensieg und die Einholung des Duos Beuchat und Ricci Bitti, die dem rasenden Feld nicht viel entgegensetzen konnten und mit neun Sekunden Vorsprung die letzten sieben Kilometer gingen. Dieses minimale Guthaben reichte nur noch zwei Kilometer, ehe wieder das Feld die Spitze des Rennens darstellte. Im unmittelbare Finale war es Milram durch den unermüdlichen Markus Fothen als erste Mannschaft, die die nächste Attacke reitete, doch diese hatte ebenso wenig Erfolg wie die darauffolgenden Versuche den Massenspurt zu verhindern, der von Marco Velo (Quick Step) eröffnet wurde. Der Deutsche Danilo Hondo von PSK-Whirlpool realisierte, dass der Versuch des Quick Step-Profis zu früh angesetzt war und sprintete erst einige Meter später aus seinem Windschatten heraus an die erste Position, an der an seiner rechten Seite Diego Milran (Acqua e Sapone) so wie Pieter Jacobs (Silence-Lotto) nicht mehr zu rütteln vermochten. Im Gefühl des Sieges erlebte Hondo auf den letzten Meter, wie sich der Auftaktsieger von Istanbul, Mauro Finetto, durch die Lücken schob und vom Hinterrad des bereits jubelnden Deutschen ihm noch den Tagessieg streitig machte und den dritten Sieg in dieser Saison und seiner Karriere einfuhr. Platz drei belegte Diego Milan, einen Rang vor dem Belgier Pieter Jacobs, der damit ebenso wie alle anderen in der Gesamtwertung vorne Platzierten eine Zeitgutschrift verpasste. Noch vor dem neuen Gesamtführenden Daryl Impey erreichte Andreas Dietziker als Fünfter ein hervorragendes Ergebnis für seine Mannschaft Vorarlberg-Corratec. Wie Jacobs, Impey und der Neuntplatzierte Malacarne zeigte sich auch der in der Gesamtwertung gut platzierte Paul Voss von Milram aufmerksam und passierte als Achter den Zielstrich. Impey übernimmt Spitzenposition von Loosli ein Mit 3:36min Rückstand erreichten schließlich der einzige Helfer für Loosli, Volodymyr Zagorodny, und der Schweizer das Ziel, womit der Führungswechsel auch offiziell besiegelt war. Da keiner der unter den besten platzierten Fahrer weitere Zeit gutmachen konnte, rückten diese so alle um einen Rang nach vorne und der Südafrikaner Daryl Impey als Konsequenz daraus an die erste Position, die er mit denkbar knapp mit einer Sekunde vor Malacarne und derer zwei vor Jacobs inne hat. Auch der Titelverteidiger David Garcia Dapena ist mit drei Sekunden Abstand ähnlich wie Alessandro Donati mit sechs Sekunden und Gustavo Cesar Veloso mit zehn Sekunden in unmittelbarer Nähe des Barloworld-Profis. Der durch die vier Sekunden Bonfikation neue Siebtplatzierte Diego Milan liegt dagegen bei Zeitgleichheit ebenfalls wie der durch per Gutschrift vorgerückte Tagessieger Finetto schon mit 1:42min zurück und dürfte wie die weiteren Fahrer in diesem Bereich nur noch schwer in den engen Kampf um den Gesamtsieg eingreifen können. Paul Voss verblieb durch den Sprung Finettos auf Rang acht auf seinem zehnten Platz, mit man sich im Team Milram sehr zufrieden zeigte. „Vielleicht kann Paul Voß auch noch ein bisschen Boden gutmachen in der Gesamtwertung. Aber das wird schwer, trotzdem ist der zehnte Rang schon ein schöner Erfolg für einen jungen Rennfahrer wie ihn“, so der Sportliche Leiter Vittorio Algeri. -> Zum Resultat
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17.04.2009 | ||
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