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Furlan verhindert Zberg-Sieg auf zweiter Etappe der Dauphiné Libéré
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08.06.2009

Furlan verhindert Zberg-Sieg auf zweiter Etappe der Dauphiné Libéré

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg (Cycling-report.de)



Dijon, 08.06.2009 - Vor dem jüngst in negative Schlagzeilen geratenen Belgier Tom Boonen (Quick Step) und dem Schweizer Markus Zberg (BMC) hat der Italiener Angelo Furlan vom Team Lampre auf dem zweiten Teilstück der Dauphiné Libéré zwischen Nancy un Dijon seinen bisher größten Erfolg in seiner Karriere errungen. Mit dem Feld ins Ziel kommend verteididte währendessen Auftaktsieger Cadel Evans vom Team Silence-Lotto seine Spitzenposition bei der achttägigen ProTour-Rundfahrt.

Sprinteretappe von 228 Kilometern Länge
Angeführt vom nach seiner eindrucksvollen Leistung im Prolog auf Rang eins liegenden und in Gelb erstrahlenden Cadel Evans begaben sich die 149 Teilnehmer der 63. Dauphiné Libéré auf die Reise zwischen dem Ort des Auftaktes, Nancy, und Dijon. Auch mit diesem Teilstück kehrte die Rundfahrt noch nicht in ihr angestammtes Gebiet zurück, sondern bot mit einem 228 Kilometer langen überwiegend flachen Weg eine große Chance für die im Peloton vertretenen Sprinter bei der sonst sehr anspruchsvollen zur ProTour-Rennserie gehörenden Rundfahrt einen Tageserfolg zu erringen. Ganz ohne jegliche Erhebungen war die Etappe allerdings nicht gestaltet worden, wohl aber boten die vorhandenen Steigungen keine ausreichende Schwierigkeit für eine Selektion, welche auch nicht bei den einzigen beiden Bergwertungen des Tages nach 127 und 138 Kilometern zu erwarten war.

Quintett um Paul Voss bis zu neun Minuten in Front
Zumindest jene Sonderwertungen hatten sich, im Bewusstsein keine große Chancen auf den Tageserfolg zu haben, die fünf aus Inaki Isasi von Euskaltel-Euskadi, Hector Gonzales Baeza von Fuji-Servetto, Paul Voss von Milram, Stéphane Augé von Cofidis und Alexandre Bichot von Ag2r-La Mondiale zusammensetzenden Ausreißer des heutigen Tages ins Auge gefasst. Bei einem Rückstand von 1:17min für den im Gesamtklassement Bestplatzierten aus der Gruppe, Stéphane Augé, ging von dem Quintett zudem keine große Gefahr aus, was den Ausreißern in der Anfangsphase in Form eines aus dieser Situation resultierenden Vorsprungs von 4:40min nach 42 gefahrenen Kilometern zu einer soliden Basis verhalf. Maximal erwuchs der Abstand bedingt durch eine Zwangspause des Feldes an einem geschlossenen Bahnübergang in Höhen von neun Minuten. Im Feld entschloss man sich zu einer frühen Reaktion und so erreichten die Ausreißer die beiden dicht aufeinanderfolgenden Bergprämien mit einem deutlich reduzierten Guthaben vor dem Feld. An jenen Spezialwertungen entbrannte ein Zweikampf zwischen dem Franzosen Alexandre Pichot und dem Basken Inaki Isasi, die je einen Sondersprint für sich entschieden und beim jeweils anderen Rang zwei belegten, woraus sich eine Pattsituation mit zwei punktgleichen Fahrern und die Vertagung der Entscheidung, wer das Trikot tragen würde dürfen, ergab. Pichot genügte dabei im Tagesziel die Zeitgleichheit mit seinem Kontrahenten Isasi, welcher nach dem gestrigen Prolog zwei Sekunden Rückstand auf Pichot aufwies. In den darauffolgenden fast ebenen Teil der Etappe nahmen die Ausreißer bei einer ausstehenden Distanz von 88 Kilometern einen Vorsprung von gut sechs Minuten, die jedoch angesichts der Interessenslage im Feld und dem inzwischen stark angezogen Tempo nicht ausreichend erschienen, um das Unternehmen zum Erfolg zu führen.

Bei regnerischen Wetterbedingungen entwickelten sich alle Bemühungen von Pichot, Voss, Gonzales, Isasi und Augé sich der unaufhörlichen und weiter voranschreitenden Tendenz entgegen zu stemmen als aussichtslos. Spätestens als die letzten 40 Kilometer anbrachen und der Abstand auf der Habenseite der fünf tapferen Ausreißer die Zwei-Minuten-Grenze unterschritt, schien eine Vorentscheidung gefallen. Aus taktischen Gründen hielt man sich im Feld mit der endgültigen Neutralisierung des Ausreißversuches noch zurück, um nicht eine Angriffsflut hervorzurufen, die sich am Ende vielleicht gar nicht mehr würde kontrollieren lassen. Den Atem des von Quick Step, Ag2r-La Mondiale und Francaise des Jeux angeführten Feldes bei einem Vorsprung von 20 Sekunden 20 Kilometer vor dem Ziel im Nacken spürend strich zunächst der Spanier Hector Gonzales von Fuji-Servetto und dann einige Kilometer später ebenso der Deutsche Paul Voss vom Team Milram die Segel. Mit Inaki Isasi ließ innerhalb der letzten zehn Kilometer ein weiterer Fahrer die Gruppe ziehen, denn längst aber war das Schicksal der Ausreißer besiegelt und auch die ersten aus dem Feld heraus lancierten Antritte unter anderem von Karsten Kroon (Saxo Bank) und Niki Terpstra (Milram) führten nicht zum Erfolg.

Millar verpasst Überraschungscoup nur knapp, Furlan Sprintschnellster
Um einiges vielversprecher gestaltete sich der fünf Kilometer vor dem Ziel voregetragenen Angriff des Briten David Millar vom Team Garmin-Slipstream, der eine möglichst aerodynamische Position einnehmend seine Qualitäten als guter Zeitfahrer auszuspielen versuchte. Das für Tom Boonen federführende Team Quick Step warf sich mit Unterstützung von Lampre gegen den Tour de France-Etappensieger in die Waagschale, kam allerdings nur langsam näher. Seine letzten Reserven mobilisierend erreichte Millar dicht gefolgt vom Hauptfeld den letzten Kilometer, letztlich war es aber dem in beiden Straßendisziplinen als Landesmeister von 2007 gekrönten Briten nicht vergönnt, die Früchte seines Wagnises zu ernten. Es waren lediglich wenige Meter, die dem 32-Jährigen nach über fünfeinhalb Fahrstunden zu seinem Glück fehlten, um das sich Tom Boonen und Angelo Furlan stritten. Boonen eröffnete einige Meter hinter Millar nach Vorarbeit seiner Teamkollegen den Sprint, unterlag allerdings dem schräg hinter ihm versetzt antretenden Angelo Furlan, der ihm in der Endgeschwindigkeit überlegen war. Durch die Resignation Boonens konnte sich der schweizer Meister Marcus Zberg vom BMC Racing Team auf Platz zwei schieben. Auf dem vierten Platz ordnete sich Furlans Teamkollege Marco Bandiera ein, der ursprünglich ihm den Spurt hatte anziehen sollen. Ein gutes Resultat gelang als Fünftplatzierer dem Deutschen Marcel Sieberg vom Team Columbia, der in Abwesenheit der Topsprinter seines Rennstalls, Mark Cavendish und André Greipel, die Farben seiner Mannschaft im Sprint hoch hielt. Dahinter folgten der Ire Nicolas Roche (Ag2r-La Mondiale) und Gert Steegmans (Katusha).

Da die ersten 139 alle mit der gleichen Zeit gewertet wurden, gab es im Gesamtklassement, dessen Spitze weiterhin Cadel Evans bekleidet, keinerlei Veränderungen.

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