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Dänemark: Vorjahressieger Fuglsang gewinnt dritte Etappe. Saxobank dominiert nach Belieben
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31.07.2009

Dänemark: Vorjahressieger Fuglsang gewinnt dritte Etappe. Saxobank dominiert nach Belieben

Info: Post Danmark Rundt - Tour of Denmark (2.HC)
Autor: H.O.



Vejle, 31.7.09 - Das Team Saxobank zeigt bei der Post Danmark Rundt weiterhin, wer der Herr im Haus ist. Im packenden Finale der heutigen „Königsetappe“ holte Vorjahressieger Jakob Fuglsang sich den Sieg im Alleingang, 26 Sekunden vor Teamkollege Matti Breschel und dem Italiener Maurizio Biondo (Ceramica Flaminia). Somit wechselt das Gelbe Trikot zwar ein weiteres Mal den Träger, nicht jedoch die Mannschaft. Tatsächlich wird das Gesamtklassement noch stärker von Saxobank dominiert als zuvor: Fuglsang steht an der Spitze 7 Sekunden vor Niki Sørensen und 12 Sekunden vor Breschel und hat somit allerbeste Aussichten auf eine Wiederholung des letztjährigen Erfolgs.

Die dritte Etappe über 185 km von Arhus nach Vejle, Haupstadt der Region Syddanmark, galt als die schwerste der diesjährigen Dänemark-Rundfahrt. Über teils sehr schmale Straßen erreichte man dabei das „Dach der Tour“, den Yding Skovhøj, der mit seinen 173 m die offziell höchste Erhebung des Landes ist. Allerdings kommt ihm diese Ehre nur aufgrund eines auf dem Gipfel aufgehäuften, bronzezeitlichen Grabhügels zu; ohne diesen wäre ein anderer „Berg“, der Møllehøj, mit knapp über 170 Metern neun Zentimeter höher. Außer dieser standen noch drei weitere, über die gesamte Strecke verteilte Bergwertungen sowie im letzten Drittel zwei Sprintwertungen an. Die wohl beeindruckendste Herausforderung war allerdings nicht mit Punkten bedacht worden: eine mit 21 % Steigung extrem unangenehme Rampe am Kiddesvej auf den drei Schlussrunden in Vejle.

Um einen Mann reduziert - Glenn D'Hollander von Silence-Lotto hatte gestern schon nicht das Ziel erreicht – begab sich das Feld bei besserem Wetter, aber immer noch starkem Seitenwind auf die Strecke. Drei verschiedene Spitzengruppen bildeten sich im Laufe des Tages, und konstanter Faktor dabei war der äußerst couragiert fahrende Troels Vinther vom Team Capinordic, der für Saxobank durchaus ein Problem darstellte, da er im Gesamtklassement nur 30 Sekunden hinter Spitzenreiter und Vortagessieger Niki Sørensen zurücklag. Insofern gab es für die Begleiter des Mannes in Gelb praktisch vom Start weg viel Verfolgungsarbeit zu leisten. So tapfer sich der erst 22-jährige Däne, zu dessen größten Erfolgen ein vierter Platz auf einer Etappe der Tour de l’Avenir 2008 zählt, mit seinen wechselnden Ausreißerkollegen an der Spitze auch schlug, Saxobank kannte keine Gnade. Pünktlich bei der ersten Zielpassage hatte man den Dauerflüchtling und einige Zeit später auch seinen letzten Begleiter Dominique Rollin (Cervélo) gestellt. Immerhin wurde Vinther für sein fleißiges Punktesammeln bei den Bergwertungen am Ende mit dem entsprechenden Sondertrikot belohnt.

Nun entspann sich auf dem Rundkurs durch Vejle ein packender Schlagabtausch zwischen den Favoriten des dänischen Protour-Teams und ihren Widersachern vom Cervélo Test Team. Aufgrund der kräftezehrenden Tempos, das Saxobank über weite Strecken angeschlagen hatte, konnte von einem „Feld“ längst keine Rede mehr sein. Weniger als 20 Fahrer würden den Tagessieg unter sich ausmachen. Matti Breschel, Sieger der ersten Etappe und Gesamt-Zweiter, und Titelverteidiger Jakob Fuglsang starteten zusammen mehrere Angriffe, die den Dritten des Gesamtklassements, den Australier Simon Gerrans, in Schwierigkeiten brachten. Dessen litauischer Cervélo-Teamkollege Ignatas Konovalovas hielt jedoch Stand und konnte auch mit Fuglsang mitgehen, als dieser im Alleingang die Flucht nach vorn antrat. Beim letzten Anstieg am Kiddesvej gelang es dem Vorjahressieger schließlich, seinen Begleiter abzuschütteln, der in die inzwischen wieder geschlossene Gruppe der Verfolger zurückfiel. Auf den letzten Kilometern fuhr Fuglsang einem sicheren Sieg entgegen und hatte am Ende 26 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Matti Breschel, der wie schon am Vortag den Sprint um Platz zwei für sich entschied. Dritter wurde diesmal der Italiener Maurizio Biondo von Ceramica Flaminia, vor dem Träger des Gelben Trikots Niki Sørensen. Zum dritten Mal mit vorne dabei war Martin Pedersen (Capinordic) auf Platz 5. Gewürdigt werden muss auch der achte Rang des Schweizers Andreas Dietziker (Vorarlberg-Corratec). Sein deutscher Teamkollege Sebastian Siedler, der in der ersten Fluchtgruppe des Tages vertreten gewesen war, landete 39 Sekunden hinter dem Etappensieger sogar noch auf Platz 15.

Das Team Saxobank dominiert seine Heimrundfahrt nach Belieben, sowohl was die Tagesklassements wie auch die Gesamtwertung angeht. Das Gelbe Trikot wechselt beständig den Besitzer und doch reicht man es nur innerhalb der Mannschaft weiter: Nach Breschel und Sørensen ist nun Jakob Fuglsang an der Reihe. Sein Vorsprung beträgt 7 Sekunden auf Niki Sørensen, dessen Vertrag übrigens aktuell verlängert wurde, und 12 Sekunden auf Breschel, der weiterhin das rote Punktetrikot tragen wird. Der 24-jährige Vorjahressieger, der sich mit seinem starken Auftreten damals für eine Verpflichtung durch Saxobank empfohlen hatte und die Erwartungen seitdem wiederholt bestätigen konnte, hat somit allerbeste Aussichten auf die Titelverteidigung. Dem Trio an der Spitze folgt mit + 33 Sek. der bestplatzierte Nicht-Saxobänkler und zugleich beste Nicht-Däne, der heutige Dritte Maurizio Biondo (Ceramica), vor Martin Pedersen (Capinordic) auf Rang vier (+ 0:38). Dessen Teamkollege Rasmus Guldhammer Poulsen, nun Gesamt-Sechster, übernimmt das weiße Nachwuchstrikot vom Deutschen Martin Reimer (Cervélo), der nach seinem Podiumsplatz vom Vortag heute als 17-ter das Ziel erreichte.

Unterdessen forderte die „Königsetappe“ ihre Opfer. Bereits unterwegs hatten Mads Christensen (Designa Køkken) und vier (!) Fahrer des Teams ISD das Rennen quittieren müssen. Andere kamen mit großen Rückständen erst ins Ziel, darunter Simon Gerrans, der fast neun Minuten verlor und sich im Gesamtklassement auf einem aussichtslosen 42. Platz wiederfindet.

Der morgige vorletzte Tag ist zweigeteilt. Die vierte Etappe am Vormittag führt über 115 km weitgehend flach von Korsør nach Køge. Die fünfte Etappe am frühen Abend besteht aus einem 15,5 km langen Einzelzeitfahren rund um Roskilde, das durchaus weitere Veränderungen im Gesamtklassement hervorbringen könnte, denn noch sind die Abstände in den Top 15 überschaubar.

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