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Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 3. Dezember - Frauen-Rundfahrten des Jahres

03.12.2009

Cyclistmas bei LiVE-Radsport: Adventskalender, 3. Dezember - Frauen-Rundfahrten des Jahres

Info: Alle Türchen des Adventskalenders | Rennkalender Frauen 2009
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Wer die drei großen Rundfahrten des Jahres gewonnen hat – na klar, Menchov, Contador, Valverde. Wenn man nach den Siegerinnen bei den wichtigen Damen-Rennen fragt, muss so mancher wohl etwas länger überlegen. Und wie das Ganze ablief, das hat man erst recht vergessen. Deswegen wollen wir uns in unserem heutigen Adventskalenderbeitrag die vier Rundfahrten, die im Frauenradsport allgemein als die bedeutendsten gelten, noch einmal ins Gedächtnis rufen.

Die großen Frauen-Rundfahrten des Jahres

Tour de l’Aude
Die erste große und zugleich schwerste Frauenrundfahrt ist jedes Jahr die zehntägige Tour de l´Aude, die diesmal vom 15. bis 24. Mai stattfand. Es war ein Festspiel für deutsche Fahrerinnen: Nicht nur holte sich Ina-Yoko Teutenberg (Columbia) drei Etappe, womit sie sich zur Rekord-Etappenjägerin der Tour krönte, sondern am Ende ging der Gesamtsieg an die zu der Zeit erst 23-jährige Claudia Häusler (Cervélo) und Zweite hinter ihr wurde Trixi Worrack (Equipe Nürnberger). Dabei streifte sich Häusler das Gelbe Trikot erst am sechsten Tag über, als sie auf der Königsetappe unterstützt durch ihr starkes Team 1:11 Minuten gutmachte auf die anderen Favoritinnen, die sich zwei Tage zuvor schon herauskristallisiert hatten. Tags darauf erreichte ihr Abstand zu Worrack die 2-Minuten-Grenze und auch Angriffe von Marianne Vos (DSB Bank), die am Ende Gesamt-Dritte wurde und insgesamt drei Etappen gewann, konnten Häusler nicht gefährden, obgleich ihr ein Tageserfolg verwehrt blieb. Vos nahm das Punkte- und das Nachwuchstrikot mit nach Hause, Vicki Whitelaw (Vision 1) wurde beste Sprinterin, Cervélo ging als bestes Team aus der Tour hervor.

-> Zu allen Resultaten der Tour de l´Aude

Giro d’Italia Internazionale Femminile
Als ob der Gewinn einer großen Rundfahrt pro Jahr noch nicht genug sei, machte Claudia Häusler gleich bei der ebenfalls zehntägigen Italienrundfahrt der Frauen, dem Giro d´Italia Internazionale Femminile („Girodonne“, 3.-12. Juli), auf demselben hohen Niveau weiter. Nur zwei Fahrerinnen zuvor war das „Double“ aus Frankreichrundfahrt und Giro gelungen. (Kein Wunder also, dass Häusler auch zu den Nominierten unseres Cycle Awards gehört!) Erneut spielte das Cervélo Test Team seine ganze Stärke aus, was allein daran zu erkennen ist, dass vor der Deutschen zwei Kolleginnen, Kirsten Wild und Emma Pooley, das Rosa Trikot trugen, und dass man drei Etappen holte – ebenso viele wie Columbia-HTC. Wiederum relativ spät, nämlich auf der sehr schweren sechsten Etappe, die von Judith Arndt (Columbia) gewonnen wurde, übernahm Häusler die Gesamtführung, nachdem sie an allen Tagen in den Favoritinnen-Spitzengruppen Präsenz gezeigt hatte. Tags darauf festigte sie ihre Position mit einem Etappensieg. Als auf der vorletzten Etappe Arndt sturzbedingt ausschied, war der Cervélo-Frau Rosa praktisch nicht mehr zu nehmen (siehe Foto oben, Quelle: CJ Farquharson). 30 Sekunden trennten sie am Ende von der Gesamt-Zweiten und Bergtrikot-Gewinnerin Mara Abbott (Columbia) und schon zweieinhalb Minuten von der Schweizerin Nicole Brändli (Bigla). Auch das Punktetrikot fiel an Häusler, ebenso wie die Mannschaftswertung an Cervélo.

-> Zu allen Resultaten des Giro d´Italia Femminile

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Internationale Thüringenrundfahrt der Frauen
Die Internationale Thüringenrundfahrt der Frauen vom 21. bis 26. Juli umfasste zwar nur sechs Tage, war aber exzellent besetzt. Nachdem Marianne Vos und Charlotte Becker (Nürnberger) die beiden ersten Etappen gewonnen hatten und zwischenzeitlich die international recht wenig bekannte Italienerin Luisa Tamanini das Gelbe Trikot trug, eroberte die Dänin Linda Villumsen-Serup (Columbia) am dritten Tag nach einer 40-Kilometer-Solofahrt die Gesamtführung. Die 24-jährige Doppel-Meisterin ihres Landes, die später auch noch Bronze im WM-Zeitfahren gewinnen sollte, büßte in der Folge zwar wieder einiges von ihrem Vorsprung ein, doch gelang es ihr, bis zum Schluss 33 Sekunden vor Vos und 40 Sekunden vor Susanne Ljungskog (Flexpoint) zu verteidigen. Trixi Worrack und Sarah Düster (Cervélo) wurden bei ihrer Heimrundfahrt Vierte bzw. Sechste, Tina Liebig (DSB Bank) gewann die Bergwertung, Teamkollegin Vos die Sprint- und die Nachwuchswertung.

-> Zu allen Resultaten der Thüringen-Rundfahrt

La Route de France Féminine
Bedauerlicherweise war die Route de France Féminine (9.-14. August) heuer mit sechs Tagen kürzer, außerdem leichter und schlechter besetzt als in den Jahren zuvor. Dennoch soll die Leistung der bereits 41-jährigen US-Amerikanerin Kimberly Anderson (Columbia-HTC) nicht geschmälert werden. Die Weichen zum Gesamtsieg stellte sie auf der Königsetappe, die auch schon die vorletzte war und von ihrer Landsfrau Evelyn Stevens gewonnen wurde, welche zum Schluss mit + 1:23 Gesamt-Zweite wurde. Zuvor hatte die deutsche Meisterin Ina Teutenberg, zweifache Etappensiegerin und zeitgleiche Zweite im Einzelzeitfahren, vorübergehend Gelb getragen. Die mehrfache spanische Meisterin Eneritz Iturriagaechevarria (Safi) wurde mit über drei Minuten Rückstand Gesamt-Dritte, die Nachwuchswertung ging an Mélodie Lesueur (Frankreich), die Mannschaftswertung an Selle Italia Ghezzi.

-> Zu allen Resultaten der Route de France