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Claudia Häusler sichert sich Sieg bei schwerster Damenrundfahrt der Saison, der Tour de l´Aude
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28.05.2009

Claudia Häusler sichert sich Sieg bei schwerster Damenrundfahrt der Saison, der Tour de l´Aude

Info: Frauen: Tour de l´Aude Cycliste Féminin
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Limoux, 28.05.2009 - Claudia Hausler (Cervélo TestTeam) hat die Tour de l’Aude Cycliste Féminin und damit die schwerste Rundfahrt des Jahres für sich entschieden. Sie verwies ihre deutsche Landsfrau Trixi Worrack (Equipe Nürnberger Versicherung) um 2.06 Minuten auf den zweiten Rang, Marianne Vos (DSB Bank) belegte 3.50 Minuten zurück Rang 3. Insgesamt konnten die deutschsprachigen Mannschaften mit 7 von 10 möglichen Etappensiegen überzeugen.

Vom 15. bis 24.05.2009 trugen die Damen in Frankreich ihre „Tour de France“ aus. Beim schwersten Damenetappenrennen, der Tour de l’Aude Cycliste Féminin, taten sich einmal mehr die deutschsprachigen Mannschaften besonders hervor. Einzig die Niederländerin Marianne Vos mischte vorne kräftig mit, schaffte am Ende den Sprung aufs Podest als 3. der Gesamtwertung und gewann nicht weniger als 3 Etappen bei der 859,4 km langen Rundfahrt. Dies schaffte auch Ina-Yoko Teutenberg, die in ihrer Karriere mittlerweile 18 Etappen bei der Tour de l’Aude gewinnen konnte.

15.05. Prolog: Gruissan (3,9 km)
Zum Einrollen musste ein kurzes 3,9 Kilometer langes Prolog-Zeitfahren absolviert werden. Starker Wind aus verschiedenen Richtungen machte es den Fahrerinnen nicht besonders leicht. Zur eigenen Überraschung sicherte sich schließlich die dänische Zeitfahrmeisterin Linda Villumsen (Columbia-High Road) den Sieg. In einer Zeit von 4.52 Minuten (48,08 km/h) setzte sie sich nur um Tausendstelsekunden gegenüber der Niederländerin Regina Bruins (Cervélo TestTeam) durch. Auch die Italienerin Noëmie Cantele (Bigla Cycling Team) als Dritte hatte lediglich 1 Sekunde Rückstand, eine der Favoritinnen auf den Gesamtsieg, Kristin Armstrong (Cervélo TestTeam) wurde mit lediglich 3 Sekunde Rückstand Vierte vor der besten Deutschen, Ina-Yoko Teutenberg (Columbia-Highroad). Beste Starterin der Equipe Nürnberger Versicherung wurde Amber Neben als Sechste.

16.05. Etappe 1: Rieux Minervois - Rieux Minervois (116,5 km)
Mit der Maßgabe, das Gelbe Trikot zu verteidigen, startete die Columbia-High Road-Mannschaft in die erste Etappe rund um Rieux Minervois. Auf einem welligen Kurs lag lange Zeit eine Ausreißerin, Vikki Whitelaw (Vision 1 Racing), in Führung. Dank geschlossener Teamleistung gelang es der mit deutscher Lizenz fahrenden Columbia-Mannschaft 4 Kilometer vor dem Ende den Zusammenschluss herzustellen. Im Sprint, exzellent vorbereitet von Chantal Beltman, konnte Ina-Yoko Teutenberg schließlich souverän den zweiten Tageserfolg erzielen. Mit ihrem nun schon 16. Tageserfolg bei der Tour de l’Aude stellte sie zudem einen Rekord auf. Auf Grund der schweren Strecke und daher einigen fehlenden Sprinterinnen sicherten sich die Niederländerinnen Martine Bras (Selle Italia Guezzi) und Marianne Vos (DSB Bank) die weiteren Podestränge. Vor allem Vos, eine der Favoritinnen auf den Gesamtsieg, zeigte damit gleich zu Beginn, das sie keine Zeit zu verschenken hat.
Dank Zeitgutschriften übernahm Teutenberg die Gesamtführung von ihrer Teamkollegin Villumsen, die auf Rang 3 zurück fiel mit 7 Sekunden Rückstand, dazwischen rangierte sich Vos (plus 3 Sekunden) ein.

17.05. Etappe 2 (MZF): Port la Nouvelle - Port La Nouvelle (27 km)
Das mit einem kleinen Anstieg versehene Mannschaftszeitfahren über 27 Kilometer sollte schon einmal die Kräfteverhältnisse der Mannschaften aufzeigen. Als stärkstes Sextett erwies sich die Equipe Nürnberger, die damit für den dritten Sieg einer deutschen Mannschaft am dritten Tag sorgte. Nach 35.07 Minuten überquerten sie die Ziellinie (46,13 km/h), womit sie 12 Sekunden schneller waren als das Cervélo TestTeam. Mit 22 Sekunden Rückstand landeten das Team Flexpoint und Columbia-Highroad auf den Plätzen 3 und 4, so dass die angestrebte Verteidigung des Gelben Trikots für Letztere misslang. Die deutsche Nationalmannschaft belegte mit fast dreieinhalb Minuten Rückstand den 18. und somit letzten Platz.
Die Gesamtführung übernahm Amber Neben vor ihrer Equipe-Teamkollegin Trixi Worrack und Regina Bruins.

18.05. Etappe 3: Lezignan Corbières - Lezignan Corbières (116 km)
Das es bei der Tour de l’Aude eigentlich keine richtigen Flachetappen gibt, wurde auf dem 3. Tagesabschnitt einmal mehr deutlich. Dennoch setzte vor allem die Columbia-Mannschaft alles daran, für einen Massensprint zu sorgen. Dies sollte schließlich auch gelingen. Dieser wurde jedoch durch einen Massensturz überschattet, in den auch die Mitfavoritin Marianne Vos verwickelt war, die sich aber nicht ernsthaft verletzte. Durch den Sturz wurden alle Fahrerinnen im Hauptfeld mit der gleichen Zeit gewertet, auch die Siegerin Ina-Yoko Teutenberg, die durch den Sturz mit 2 Sekunden Vorsprung alleine das Ziel erreichte und so ihren Siegrekord ausbaute. Für Tania Belvederesi (Gauss Rdz Ormu-Colnago) und Denise Zuckermandel (Nationalmannschaft Deutschland) blieben die Ränge 3 und 4. "Ich war die einzige, die durch den Sturz hindurchgekommen ist, so habe ich die Ziellinie alleine überquert“, berichtete Teutenberg im Anschluss.
Vor den anstehenden Bergetappen verteidigte Neben die Führung, nun mit 2 Sekunden vor Teutenberg.

19.05. Etappe 4: Castelnaudary - Castelnaudary (109 km)
Ein gefährliches Quartett nutze das wellige Terrain zu einem erfolgreichen Fluchtversuch. Während die Cervélo TestTeam-Fahrerinnen Claudia Häusler und Regina Bruins vor allem an einem Zeitgewinn interessiert waren, kämpften Marianne Vos und Olympiasiegerin Nicole Cooke (Vision 1 Racing) nach 2.55.13 Stunden um den Etappensieg. Vos siegte schließlich, während Häusler und Bruins 3 bzw. 4 Sekunden einbüßten. Die weiteren Favoritinnen verloren mehr als 2 Minuten, bei denen sich die Gelbträgerin Neben für ihre Teamkollegin Worrack opferte.
Durch den erfolgreichen Fluchtversuch schlüpfte Bruins mit 8 Sekunden Vorsprung auf Häusler in Gelb, gefolgt von Vos (+20) und Cooke (1.19).

20.05. Etappe 5: Amelie Les Bains - Amelie Les Bains (104 km)
Ein schwerer Berg nach 80 Kilometern sollte die Vorentscheidung um den Tagessieg bringen. Die Amerikanerinnen Kristin Armstrong (Cervélo TestTeam) und Amber Neben (Equipe Nürnberger Versicherung) attackierten zusammen mit der Belgierin Grace Verbeke (Lotto-Belisol Ladiesteam), überholten alle bis dahin vorne liegende Ausreißerinnen und konnten so letztlich etwas Zeit in der Gesamtwertung gut machen. Armstrong sicherte sich den Sieg, während eine erstaunlich stark fahrende Teutenberg 40 Sekunden zurück die Favoritinnen ins Ziel führte.
Während sich vorne im Gesamtklassement nichts tat, kletterte Armstrong auf Rang 4 nach vorne.

21.05. Etappe 6: Osseja - Osseja (92 km)
Die erste Hochgebirgsetappe brachte endgültig eine Vorentscheidung. Zwei Teams konnten die Königsetappe dominieren. Eine hochklassig besetzte Gruppe bestand aus den Cervélo-Fahrerinnen Bruins, Armstrong, Häusler und Pooley sowie den Fahrerinnen der Equipe, Worrack und Neben. Die Gesamtführende Bruins und Pooley auf der einen und Neben auf der anderen Seite übernahmen die Helferrolle, so dass schließlich ein Trio alleine dem Ziel entgegen fuhr. Während die frühere Tour de l’Aude-Siegerin Worrack den Tagessieg bejubeln durfte, strahlte man bei Cervélo über die erneut fantastische Teamleistung und die komfortable Gesamtführung von Claudia Häusler, die nun mit 1.11 Minuten in Führung lag. Die Verfolgerinnen mit Vos an der Spitze verloren mehr als 6 Minuten. "Es war ein fantastisches, aber schweres Rennen heute” strahle Häusler. „Ich bin sehr glücklich mit meiner Leistung und ich hoffe, das ich zusammen mit meinem Tag das Gelbe Trikot verteidigen kann.”

,22.05. Etappe 7: Saint-Hilaire - Montréal d'Aude (102,5 km)
Auf der welligen, aber nicht all zu schweren 7. Etappe versuchte Marianne Vos noch einmal, verlorenen Boden wieder gut zu machen. Doch Claudia Hausler und Trixi Worrack wichen ihr nicht von der Seite. Fast 3 Minuten konnten sie auf die Konkurrenz herausfahren. Im ansteigenden Finale konnte sich Vos noch um einige Sekunden absetzten, das bedeutete für die beiden Deutschen allerdings keinerlei Gefahr, Häusler wurde Zweite und konnte dabei noch einmal ein paar Sekunden auf Worrack herausfahren, so dass ihr Vorsprung in der Gesamtwertung auf 2.06 Minuten anwuchs und sie nun beste Aussichten hatte, den Rundfahrtsieg zu erringen.

23.05. Etappe 8: Axat - Espezel (101 km)
Am vorletzten Tag ging es noch einmal in die Berge. Erneut attackierte Vos, zusammen mit Nicole Cooke, Grace Verbeke und Svetlana Bubnenkova (Fenixs) lies man sie fahren. So gelang der endschnellen Niederländerin immerhin der dritte Etappenerfolg. Armstrong wurde Zweite, Die Favoritinnen erreichten einträchtig mit mehr als 2 Minuten Rückstand das Tagesziel. Vos und Armstrong konnten Zeit aufholen, nicht aber ihre Ränge 3 und 4 verbessern.

24.05. Etappe 9: Limoux - Limoux (87,5 km)
Auch zum Abschluss ging es nicht gemütlich zu, Häusler und ihr Team mussten den Gesamtsieg in den Bergen absichern. Bei heißen Temperaturen und immerhin 5 Bergpreisen bildete sich eine Spitzengruppe bestehend aus Ina-Yoko Teutenberg und ihrer Teamkollegin Chantal Beltman, Noëmie Cantele, der Weltcupführenden Emma Johansson (Red Sun Cycling Team), Loes Gunnewijk (Team Flexpoint) und Modesta Vzesniauskaite (Bigla Cycling Team). Damit zeigte sich Teutenberg einmal mehr im schweren Terrain ungewohnt stark, wie sie auch während der ganzen Rundfahrt in den Bergen gut mithalten konnte. Am Ende hatte sie es ihrer Teamkollegin Beltman zu verdanken, die alle Angriffe konterte, so dass sie ihre Bestmarke auf 18 Siege ausbauen konnte. Mit dem vierten Sieg ihres Teams konnte sie die Mannschaftsbilanz aufbessern, die nach Tagessiegen hervorragend aussieht, allerdings konnte man in der Gesamtwertung nicht wie erhofft ein Wörtchen mitreden. Cantele und Johansson sprinteten auf die Ränge 2 und 3, während Vzesniauskaite keinen versöhnlichen Abschluss für Bigla erzielen konnte.

Häusler und Worrack konnten es sich schließlich erlauben, in einem durch Marianne Vos noch einmal auseinander reißenden Feld einige Sekunden zu verlieren. Mit einem starken Team an der Seite feierte Häusler letztlich einen verdienten Gesamtsieg. 2.06 Minuten länger benötigte Worrack, Vos als Dritte weist bereits einen Rückstand von 3.50 Minuten auf. Mit Tina Liebig (DSB Bank) als 8. schaffte es noch eine Dritte Deutsche in die Top10.
Vos sichert sich die Siege in der Punkte- und Nachwuchswertung, Worrack siegt in der Bergwertung, Vicki Whitelaw wurde beste Sprinterin und Cervélo unterstrich mit einem fast 20Minütigen Vorsprung die beste Mannschaftsleitung mit dem Sieg in der Teamwertung.
-> Wertungen und Endstände


Claudia Häußler gewinnt Tour de l\'Aude
Claudia Häußler gewinnt Tour de l'Aude

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