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Nationale Meisterschaften im Radcross: Ein ausführlicher Rückblick - Teil 1
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11.01.2010

Nationale Meisterschaften im Radcross: Ein ausführlicher Rückblick - Teil 1

Info: Radcross: Nationale Meisterschaften 2009/10
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Der Winter hatte Europa am vergangenen Wochenende fest im Griff, dennoch konnten außer in Großbritannien sämtliche nationalen Radcross-Meisterschaften abgehalten werden. Genau wie Philipp Walsleben in Deutschland und Peter Presslauer in Österreich gelang dabei den allermeisten Vorjahressiegern in der Kategorie Männer Elite die Titelverteidigung. Ausnahmen bildeten Italien und - die Schweiz! LIVE-Radsport fasst das Geschehen in den verschiedenen Ländern zusammen, heute Teil 1: Schweiz, Niederlande und Tschechien.

-> Zum 2. Teil des Rückblicks: Belgien, Frankreich, Spanien und Italien


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Schweiz: Flückiger entthront glücklosen Heule und wird erstmals Meister. Achermann setzt Serie fort
Lukas Flückiger heißt der Mann, der in Rennaz-Noville (Kanton Waadt) die Siegesserie des insgesamt fünffachen Schweizermeisters Christian Heule beendete. Der 34-Jährige musste sich noch 40 Sekunden hinter dem ehemaligen Meister Florian Vogel mit Rang drei begnügen, während dieser seinerseits 10 Sekunden Rückstand auf den Sieger aufwies. Der 25 Jahre alte Flückiger, der auch im Mountainbiking Erfolge feierte, war bereits 2009 und 2008 jeweils als Bronzemedaillengewinner auf dem Cross-Meisterschaftspodest gestanden.
Die drei genannten Fahrer setzten sich bereits zu Beginn der insgesamt elf Runden gemeinsam ab. Ein Sturz und kurz darauf ein technischer Defekt waren dafür verantwortlich, dass Heules Aussichten auf eine Titelverteidigung schon während des Rennens dahinschwanden. Nach dem Läuten der Glocke für die letzte Runde nutzte Flückiger eine Steigung dazu, eine merkliche Kluft zwischen sich und seinen ehemaligen Begleitern aufzureißen.

Bei den Damen hatte Jasmin Achermann einen besseren Tag erwischt als Heule und holte sich ihren dritten Titel in Folge. Die 20-Jährige hatte schon in den Wochen zuvor bei mehreren UCI-Rennen auf Schweizer Boden (u.a. in Aigle, Uster und Dagmersellen) ihre starke Form bewiesen. Katrin Leumann, der Meisterin von 2007, und Jennifer Sägesser fielen die weiteren Podiumsplätze zu.

Der 19-jährige Arnaud Grand erwies sich als Stärkster in der Kategorie U23. Er siegte vor dem ehemaligen zweifachen Juniorenmeister Matthias Rupp und Mathias Flückiger, dem Bruder des neuen Elite-Meisters. Das Rennen der Junioren hatte zuvor Lars Forster für sich entschieden.

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Niederlande: Boom von (praktisch) 0 auf 100. Daphny van den Brand bricht alle Rekorde
Obwohl er vor dem Meisterschaftslauf an gerade mal einem einzigen Cross-Rennen teilgenommen hatte – beim GP Groenendaal, mit inakzeptablem Resultat – gelang es dem 24-jährigen Allrounder Lars Boom, in der Grenzgemeinde Heerlen seinen vierten Titel perfekt zu machen. Leicht hatte er es dabei freilich nicht: Noch kurz vor dem Zieleinlauf schienen seine Chancen auf Platz eins eher schlecht, doch dann halfen ihm die technischen Defekte und Fahrfehler der vor ihm liegenden Gerben de Knegt und Thijs Al, sich wieder an die Spitze zu setzen.
Im Sprint hatten die beiden keine Chance gegen den Seriensieger und belegten in der genannten Reihenfolge die weiteren Plätze. De Knegt, der nach sehr guten Resultaten zuletzt (u.a. 4. in Zolder und Diegem, 2. in Sint-Michielsgestel) als eigentlicher Favorit galt, verpasste so äußerst knapp seinen dritten Meistertitel nach 2002 und 2006. Al schnitt gar einen Platz schlechter ab als in den beiden Vorjahren, als er jeweils immerhin Silber gewonnen hatte.

Auch bei den Frauen gelang die Titelverteidigung: Mit ihren 31 Jahren steht Daphny van den Brand nun zum elften Mal als stärkste Crosserin der Niederlande fest. Nach Landesmeistertiteln ist sie somit erfolgreicher als selbst Deutschlands Hanka Kupfernagel und Österreichs Peter Presslauer, die jeweils ihren zehnten Titel holten. Nur Mirjam Melchers-van Poppel konnte ihre Siegesserie seit 1998 zweimal durchbrechen. Die mit Medaillen hochdekorierte amtierende Welt- und Europameisterin Marianne Vos, die neun Sekunden hinter van den Brand Zweite wurde, muss sich also weiterhin mit dem Schicksal abfinden, noch niemals Radcross-Meisterin im eigenen Land gewesen zu sein. Vielleicht tröstet sie, dass sie vor Kurzem zum zweiten Mal zur niederländischen Sportlerin des Jahres gewählt wurde.

Im Bereich der U23 beendete der 18-jährige Corne van Kessel die Erfolgssträhne des zweifachen Meisters Boy van Poppel, der heuer nur Achter wurde. Dem letztjährigen Dominator im Junioren-Bereich Tijmen Eising gelang ein guter vierter Platz. In eben jener Altersklasse gewann einer der Top-Favoriten: der 17-jährige David van der Poel, Sohn von Adrie van der Poel und Sieger von u.a. Hamme, Gieten und Tervuren.

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Tschechien: Stybar wird Erwartungen gerecht. Nash nach Triumphen in Übersee auch zu Hause obenauf
Keine Überraschung gab es in Tschechien in Tabor auf dem baldigen WM-Kurs, wo der 24-jährige Zdenek Stybar zum dritten Mal in Folge den Titelkampf für sich entschied. Fast vierzig Sekunden trennten den momentan im Gesamtweltcup Zweitplazierten vom Rekordmeister Peter Dlask, noch ein paar mehr von Martin Bina.

Ihren allerersten nationalen Meistertitel erkämpfte sich die 32-jährige Katerina Nash, indem sie die Titelverteidigerin Pavla Havlikova vom Thron stieß und auf Rang zwei verwies. Nash krönt damit eine ohnehin äußerst erfolgreiche Saison, die sie größtenteils in den USA verbracht hatte, wo sie von Sieg zu Sieg eilte (u.a. Portland, Derby und Providence) und den US-Grand Prix gewann (wir berichteten).

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