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Erstmals Funkverbot in der Tchibo Top.Rad.Liga
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17.03.2010

Erstmals Funkverbot in der Tchibo Top.Rad.Liga

Autor: Martin Roseneder (www.radsportverband.at)



"Der Knopf im Ohr" hat ausgedient! Zumindest in der größten heimischen Radsportliga. In der Tchibo Top.Rad.Liga fallen ab dieser Saison erstmals Entscheidungen ohne Funkkontakt zwischen Profis und Sportlichen Leitern. Viele erhoffen sich dadurch spannendere und spektakulärere Rennen.

Ende November des letzten Jahres traf der Weltradsportverband UCI eine Entscheidung über die Zukunft des Funkkontaktes zwischen Sportlichen Leitern und Fahrern während der Rennen. Dabei wurde festgelegt, dass die Rennen der UCI-Straßenweltmeisterschaft, im internationalen Kalender alle Rennen der UCI-Kategorie 1.2 und 2.2 sowie alle nationalen Rennen davon betroffen sind. Während bei der 62. Internationalen Österreich Rundfahrt nach wie vor die Profis mit den "Knöpfen im Ohr" fahren dürfen, wirkt sich diese Änderung auf die Rennen der Tchibo Top.Rad.Liga aus.


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Zum ersten Mal wird diese Neuerung beim traditionellen Eröffnungsrennen in Leonding am 21. März in Kraft treten. ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak äußerte sich positiv über diese Änderung, die die Rennen spannender gestalten soll: "Viele Jahre haben die nationalen Verbände die UCI gedrängt, auf ein Funkverbot einzuleiten. Künftig zählen vor allem neben der rein physischen Leistungsfähigkeit der Sportler endlich wieder die Fahrer-Qualitäten, wie Rennintelligenz. Ich hoffe, das Funkverbot wird auch auf die großen Rennen im internationalen Kalender ausgeweitet."

"Radsportler sind endlich keine Marionetten mehr"
Ebenso ins gleiche Horn stößt Harald Totschnig von der Continental-Mannschaft Tyrol Team: "Ich bin überzeugt, das Funkverbot wird die Rennen wieder viel spannender und interessanter machen. Die Fahrer müssen Situationen viel schneller einschätzen, aufmerksamer am Rennen teilnehmen und Renntaktiken intuitiver umsetzen. Für Ausreißergruppen wird es leichter, es bis ins Ziel zu schaffen! Somit ist das Funkverbot eine gute Entscheidung." Ebenso sieht es Harald Berger vom Team Radland Tirol: "Mit dem Knopf im Ohr waren die Radsportler lange Zeit die Marionetten der Sportlichen Leiter. Das Funkverbot wird Rennen wieder spannender und interessanter machen. Gerade junge Fahrer müssen auf ihre Renninstinkte vertrauen."


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Auch der Kärntner Christoph Sokoll von Vorarlberg-Corratec äußert sich positiv: „Ich finde die Idee des Funkverbotes in der Tchibo Top.Rad.Liga super. Viele Fahrer sind schon zu abhängig vom Funk und können im Rennen gar nicht mehr selber denken. Ohne Funk werden die Rennen mit Sicherheit interessanter und das Gespür eines jeden einzelnen Fahrers wichtiger. Auf den Rundkursen der Liga hat jeder Fahrer gute Streckenkenntnisse, bei internationalen Rennen oder Rundfahrten ist der Funk aber aufgrund der Sicherheit einfach notwendig.“

Für einen der routiniertesten Fahrer im Peloton, den Wiener Sprintspezialisten Werner Riebenbauer von Arbö Wels Gourmetfein, stellt das Funkverbot kein Problem dar: "In meinem Team fahren sehr gute und intelligente Fahrer, die alle wissen, was im Rennen zu tun ist. Sollte im Rennen eine heikle taktische Situation entstehen, bin ich vor Ort und entscheide, was zu machen ist. Zur Not muss man sich halt an das Betreuerauto wenden, um taktische Ratschläge zu besprechen."

Etwas skeptischer sieht die Umsetzung Hannes Gründlinger von Arbö KTM-Gebrüder Weiss: "Natürlich werden die Rennen spannender und Fluchtgruppen werden es leichter haben. Aber bei vielen Situationen, wie Defekten, Stürzen oder bei der Verpflegungsannahme, kann es zu schwierigen Situationen kommen, da keine Verbindung zum Sportlichen Leiter besteht."





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