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E3 Prijs: Cancellara verhindert Boonen-Sieg Nr. 5
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27.03.2010

E3 Prijs: Cancellara verhindert Boonen-Sieg Nr. 5

Info: E3 Prijs Vlaanderen - Harelbeke (1.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Harelbeke, 27.03.10 - Mit einem Antritt zwei Kilometer vor Ende des über 200 Kilometer umfassenden E3 Prijs Vlaanderen-Harelbeke hat sich der Schweizer Fabian Cancellara (Saxobank) den Sieg bei diesem belgischen Halbklassiker erkämpft. Er distanzierte seine ehemaligen Begleiter Tom Boonen (Quick Step) und Juan Antonia Flecha (Sky) um drei Sekunden. Die drei hatten in der Schlussphase zu den verbliebenen Fahrern einer ehemals sehr großen Spitzengruppe aufgeschlossen, dann aber schnell das Heft in die Hand genommen. Vorjahressieger Filippo Pozzato (Katjusha) wurde mit 50 Sekunden Rückstand Vierter. Bester Deutscher war Paul Martens (Rabobank) auf Rang acht.

Einen Tag vor Gent-Wevelgem und eine Woche vor der Flandern-Rundfahrt fand im belgischen West-Flandern quasi zum Warmwerden schon einmal ein Eintagesrennen statt, das zwar anders als die genannten nicht zum World Calender gehört, das sich aber vom Schwierigkeitsgrad her nicht hinter ihnen verstecken muss. Der E3 Prijs Vlaanderen zählt wie etwa auch das Saison-Eröffnungsrennen Omloop het Nieuwsblad zur höchsten Sonderkategorie der Europe Tour und kann auf eine stolze, bis 1958 zurückreichende Tradition verweisen. Doch werden die 184 Fahrer, die in Harelbeke am Start standen, weniger an diese Geschichte als vielmehr an die drohend gegenwärtig vor ihnen liegenden 203 Kilometer gedacht haben und vor allem an die zwölf (!) sogen. Hellingen (u. a. Eikenberg, Taaienberg, Paterberg und Kwaremont), die ihnen mit teils extremen Steigungswerten alles abverlangen würden.

24 Fahrer bestritten die Anfangsphase gemeinsam an der Spitze und fuhren bis zu zwei Minuten Vorsprung heraus, unter ihnen der besonders stark in Erscheinung tretende Belgier Sébastian Rosseler (Radioshack). Dem Etappensieger der Algarve-Rundfahrt und seinen zackigen Tempovorgaben war es zu verdanken, dass sich die Gruppe bei noch sechzig zu fahrenden Kilometern auf lediglich vier Mann reduziert hatte. Rosseler, sein Landsmann Maxime Vantomme (Katjusha), der Niederländer Maarten Tjallingii (Rabobank) sowie der Däne Kasper Klostergaard (Saxobank) bekamen jedoch bald Besuch von einem Trio bestehend aus wahren Hochkarätern: Der vierfache E3-Prijs-Sieger Tom Boonen (Quick Step) hatte die gigantischen 12,5 bis 20 Prozent Steigung des legendären Paterberg zu einem Angriff genutzt und dabei den Schweizer Meister Fabian Cancellara (Saxobank) sowie den spanischen Het-Nieuwsblad-Sieger Juan Antonio Flecha (Sky Team) mitgezogen.

Lange währte die neue Gemeinschaft der sieben nicht. Die Neuankömmlinge übernahmen das Kommando, die bisherigen Spitzenreiter taumelten zurück und wiederum war es einzig Rosseler, der noch einigermaßen standhielt und gemeinsam mit dem von hinten kommenden Vorjahressieger Filippo Pozzato (Katjusha) die unmittelbare Verfolgung organisierte - letztlich ohne Erfolg. Der tapfere Belgier sollte schließlich noch nach hinten durchgereicht werden und das Ziel mit über drei Minuten Rückstand auf Platz 51 erreichen, während der italienische Meister immerhin Position vier absichern konnte. Diese ersprintete er sich gegen die Rabobänkler Lars Boom, Sebastian Langeveld und - aus deutscher Sicht sehr erfreulich - Paul Martens, welche am Ende die Ränge 5, 6 und 8 belegten, mit jeweils 50 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

Dieser Sieger aber kam unweigerlich aus der starken Dreiergruppe - und er hieß zum ersten Mal Fabian Cancellara. Der Zeitfahrweltmeister lancierte an der 2000-Meter-Marke einen seiner gefürchteten Antritte und flog dem Sieg entgegen - dem zweiten in dieser Saison, nachdem er im Februar die Gesamtwertung der Tour of Oman gewinnen konnte. Im Jahr 2007 war der Schweizer bei E3 schon einmal auf dem Podest gestanden, allerdings eine Stufe unterhalb von Sieger Tom Boonen. Heute war es umgekehrt: Der belgische Meister gewann zwar drei Sekunden, nachdem Cancellara das Ziel passiert hatte, den Sprint gegen Flecha, doch verpasste er es, sich mit einem fünften Erfolg zum alleinigen Rekordgewinner des Rennens zu küren. Er teilt sich diese Ehre weiterhin mit Rik van Looy. Apropos Ehre: Cancellara kann für sich in Geltung bringen, der erste Schweizer Sieger in der Geschichte des E3 Prijs zu sein.

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