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Arnaud Démare schlägt die Favoriten im Massensprint der 17. Vattenfall Cyclassics
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19.08.2012

Arnaud Démare schlägt die Favoriten im Massensprint der 17. Vattenfall Cyclassics

Info: VATTENFALL CYCLASSICS
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Hamburg, 19.08.2012 - Bei den 17. Vattenfall Cyclassics hat Arnaud Démare (FDJ-BigMat) für den ersten Sieg eines Franzosen in Hamburg gesorgt. Der amtierende U23-Weltmeister, der in genau einer Woche 21 Jahre alt wird, setzte sich im Massensprint auf der Mönckebergstraße nach knapp 246 Kilometern vor Top-Favorit André Greipel (Lotto-Belisol) durch. Platz drei ging an den Italiener Giacomo Nizzolo (Radioshack-Nissan). Hinter dem belgischen Meister Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) landete Vorjahressieger Edvald Boasson Hagen (Sky Team) auf Rang fünf. Für Démare war es bereits der sechste Saisonerfolg - aber der erste auf World Tour-Ebene. Überschattet wurde das Finale vom Sturz einiger Fahrer in der zweiten Reihe.

Frühe Spitzengruppe um Andreas Dietziker
Zwar war die Streckenführung der Hamburger Vattenfall Cyclassics - des einzigen World Tour-Rennens auf deutschem Boden - für die 2012er Austragung verändert und um ca. 30 auf 245,9 Kilometer verlängert worden. Doch die Entscheidung fiel wie in all den Jahren zuvor: im Massensprint. Dabei hatte der Rennverlauf mehr als einmal gar nicht danach ausgesehen. Das lag nicht nur an der ersten Fluchtgruppe, die sich trotz brütender spätsommerlicher Hitze schon nach 10 Kilometern bildete. Der Schweizer Andreas Dietziker (Team NetApp), der Neuseeländer Jesse Sergent (Radioshack) und der Slowene Gregor Gazvoda (AG2R) machten die ersten beiden Passagen auf dem Waseberg, der Hauptschwierigkeit des Tages, unter sich aus, wobei Dietziker genug Punkte für den Gewinn der Bergwertung sammelte. Der Maximalvorsprung des Trios betrug immerhin siebeneinhalb Minuten, doch nach 90 gefahrenen Kilometern begann das Sky Professional Cycling Team um Vorjahresgewinner Edvald Boasson Hagen das Tempo merklich anzuziehen. Der Vorsprung sank zwar nicht kontinuierlich - Sky nahm zwischenzeitlich wieder etwas raus, um andere Mannschaften zur Verfolgungsarbeit zu animineren -, doch als man sich dem Waseberg zum zweiten Mal näherte, war davon praktisch nichts mehr übrig.

Waseberg wiederholt als Sprungbrett genutzt...
Andere Fahrer versuchten ihr Glück und ersetzten die alte Spitzengruppe. Marco Pinotti (BMC), Simon Spilak (Katusha), Matthieu Ladagnous (FDJ), Martin Mortensen (Vacansoleil), Yaroslav Popovych (Radioshack), Christopher Juul Jensen (Saxo Bank) und Matteo Bono (Lampre) lösten sich aus dem Feld und erwehrten sich ihrer Verfolger immerhin 30 Kilometer lang. Dann hatten die vereinten Kräfte der Sprinterteams das Peloton schon wieder so weit herangebracht, dass neue Angriffe lohnenswert schienen. Bei der dritten Waseberg-Passage war es Björn Leukemans (Vacansoleil), der die Initiative ergriff und eine sehr interessante Gruppe mit u. a. Tom Boonen, Gerald Ciolek (beide Omega Pharma-Quick Step), Peter Sagan (Liquigas), Fabian Wegmann (Garmin) und Francesco Gavazzi (Astana) auf die Beine stellte. Aber so interessant, so gefährlich war diese Konstellation natürlich auch, sodass wieder alles zusammengelaufen war, als zum vierten und letzten Mal der Waseberg - diesmal ohne Bergwertung - anstand. Wieder setzte sich ein Belgier in Szene, nämlich Ben Hermans (Radioshack), dem Egoi Martinez (Euskaltel), Greg van Avermaet (BMC), Manuele Mori (Lampre) und Jacob Rathe (Garmin) nachstiefelten. Doch als wenig später immer mehr Fahrer den Sprung nach vorne schafften, zeichnete sich die Tendenz zum Massensprint recht deutlich ab. Alle Top-Sprinter hatten die kritische Phase überlebt und waren nun erst recht nicht gewillt, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Daran konnten auch vereinzelte Attacken von Tony Gallopin (Radioshack) und Dmitriy Muravyev (Astana) nichts mehr ändern.

...doch Massensprint unausweichlich. Greipel und Boonen geschlagen
Auf der Zielgerade Mönckebergstraße legten sich viele Mannschaften ins Zeug, Team Sky und Radioshack ebenso wie Argos, Lotto, Omega und Garmin-Sharp. Doch während sich alle Aufmerksamkeit auf diese starken Teams konzentrierte, wuselte sich eine kleine FJD-Fraktion auf der von Straßenbauarbeiten verengten Fahrbahn nach vorne. Als André Greipel (Lotto-Belisol) feststellte, dass Arnaud Démare den königlichen Sprint eröffnet hatte, war es wohl schon zu spät. In der Tat kam der hochfavorisierte dreifache Tour-Etappensieger nicht mehr an den Nachwuchsweltmeister und französischen Vizemeister heran. Belgiens Meister Tom Boonen - kaum minder favorisiert als Greipel - erlebte einen ähnlichen Moment der Niederlage, als er den Italiener Giacomo Nizzolo (Radioshack-Nissan) passieren lassen musste und somit die Top3 verpasste. Hinter dem ebenfalls geschlagenen Titelverteidiger Boasson Hagen platzierten sich die Australier Mark Renshaw (Rabobank) und Heinrich Haussler (Garmin) auf den Rängen sechs und sieben. Manuel Belletti (Ag2r), Tom Veelers (Argos) und Borut Bozic (Astana) komplettierten die besten zehn. Danilo Wyss (BMC) war besser Schweizer auf Rang 16. OricaGreen-Edge hingegen fand sich nicht an vorderster Front - Daryl Impey ging wenige Meter vor dem Ziel hart zu Boden und hielt dadurch zahlreiche weitere Fahrer auf. Die Mannschaft aus Down Under war an diesem Tag ohnehin nicht vom Glück verfolgt. Altmeister Stuart O'Grady, Hamburg-Sieger von 2004, hatte sich bei einem Sturz unterwegs das Schlüsselbein gebrochen.

Arnaud Démare ist der erste Franzose, der seit der Premiere der Hamburger Cyclassics im Jahr 1996 hier gewinnen konnte. Diesen seinen sechsten Saisonsieg - und den bislang hochwertigsten, weil auf WT-Ebene angesiedelt - feiert der Neoprofi genau eine Woche vor seinem 21. Geburtstag. Zuvor hatte er bei der Tour of Qatar, bei Le Samyn, bei den Drei Tagen von Westflandern, dem GP Cholet und der Route du Sud Kostproben seines enormen Sprintvermögens gegeben.

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