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Nibali setzt mit Trentino-Sieg ein Zeichen Richtung Giro d´Italia
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19.04.2013

Nibali setzt mit Trentino-Sieg ein Zeichen Richtung Giro d´Italia

Info: Giro del Trentino 2013 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sega di Ala, 19.04.2013 – Der Mann im Maglia Ciclamino gab alles, doch er verlor am Ende eine knappe Minute zuviel. Maxime Bouet (AG2R La Mondiale) fiel bei der Bergankunft auf der letzten Etappe des Giro del Trentino schon früh dem starken Astana-Team zum Opfer, dessen Leader Vincenzo Nibali sich in hervorragender Form für die morgen in zwei Wochen beginnende Italien-Rundfahrt präsentierte. Er gewann nicht nur die Etappe, sondern auch nach 2008 zum zweiten Mal die Trentino-Gesamtwertung. Sein ärgster Widersacher am Schlusstag war Mauro Santambrogio (Vini Fantini), während sich Bradley Wiggins (Sky Procycling) aufgrund eines ärgerlichen Defekts lediglich im Stile einer Verfolgungsjagd mit den Besten messen konnte.

Schlussetappe konzentriert sich auf die finale Bergankunft
Ein spannender Kampf der stärksten Kletterer untereinander und gegen einen Außenseiter, der noch einigen Vorsprung vorzuweisen hatte, war für den letzten Tag des Giro del Trentino zu erwarten. Die 166,8 Kilometer lange 4. Etappe von Arco nach Sega di Ala endete mit einem schweren Berg, dessen Steigung auf 11,5 Kilometer im Mittel über neun Prozent lag. José Serpa (Lampre-Merida), Cyril Gautier (Europcar), Emanuele Sella (Androni Giocattoli), Edoardo Zardini, Francesco Manuel Bongiorno (beide Bardiani Valvole), Jarlinson Pantano (Colombia), Amets Txurruka (Caja Rural), Mateusz Taciak (CCC Polsat Polkowice), Bartosz Huzarski (NetApp-Endura) und Manuel Antunes (Ceramica Flaminia) begaben sich nach dem Start schnell auf die Flucht, sie spielten allerdings keine Rolle im Ausgang des Rennens. Nur Pantano hinterließ eine kleine, aber feine Spur mit seinem Sieg am Zwischensprint. Von den vier Fahrern, die auf den einzelnen Etappen dieses „traguardo volante“ gewannen und somit gleiche Punktzahl aufweisen, ist er der Beste in der Gesamtwertung und erhielt als Belohnung ein rotes Sondertrikot. Dass Serpa später eine Bergwertung (2. Kategorie) gewann, war dagegen bedeutungslos. Nach diesem Anstieg, gut 30 Kilometer vor dem Ziel gelegen, blieben nur noch sieben Ausreißer übrig, weil Sella, Gautier und Antunes zurückgefallen waren. Das Feld, in dem sich besonders Vini Fantini-Selle Italia, die Mannschaft des zu diesem Zeitpunkt Gesamtfünften Mauro Santambrogio, um die Verfolgung verdient machte, ließ den Abstand bis zum Schlussanstieg so gering werden, dass die Gruppe schon nach kurzer Kletterzeit absorbiert wurde.

Bouet am Schlussanstieg früh distanziert, Wiggins mit Defektpech
Nicht mehr Vini Fantini, sondern Astana übernahm bergauf das Zepter. Vincenzo Nibali ließ seine Teamkollegen Paolo Tiralongo und Fabio Aru von Beginn an Tempo bolzen, denn der Gesamtsieg war sein erklärtes Ziel. Dazu musste der Trentino-Gewinner von 2008 dem Führenden Maxime Bouet (AG2R La Mondiale) fast vier Minuten abnehmen. Der Franzose, der bei seinem Sieg auf Etappe 1a sieben Minuten auf das Feld gewann und sich bei der ersten Bergankunft mit nur rund zwei Minuten Verlust wacker schlug, wurde durch den Astana-Druck schon früh an seine Grenzen getrieben. Bereits neun Kilometer vor dem Ziel verlor er den Kontakt zur rasant verkleinerten Favoritengruppe. Wenige Momente später war mit Bradley Wiggins (Sky Procycling) auch einer der größten Gegner Nibalis von der Spitze verschwunden. Als seine elektronische Schaltung ihren Dienst versagte, musste der Brite auf ein neues Rad umsatteln und schaffte es trotz vollem Einsatz bei der anschließenden Jagd nicht mehr, die verlorene Zeit aufzuholen. Das Astana-Trio Tiralongo, Aru, Nibali zog mit nur vier ebenbürtigen Fahrern davon. Cadel Evans (BMC Racing Team), Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida), Stefano Locatelli (Bardiani Valvole) und Santambrogio hatten die erste Selektion überstanden, doch nur der Letztgenannte war auch in der Lage zu reagieren, als Nibali sechs Kilometer vor dem Gipfel attackierte. Wiggins war der Spitzengruppe gerade ein gutes Stück näher gekommen, da raubte ihm diese Aktion die letzte Hoffnung. Nibali und Santambrogio waren von niemandem mehr einzuholen.

Nibali feiert einen Doppelsieg, für Santambrogio bleiben nur zweite Plätze
Santambrogio hatte schon auf der 2. Etappe in Vetriolo Terme hinter Kantstantsin Sivtsov (Sky Procycling) einen zweiten Platz belegt und mehr war auch diesmal nicht drin. Zu stark war Nibali, der gut drei Kilometer vor dem Ziel seinen letzten Kontrahenten in einer der bis zu 20 Prozent steilen Rampen stehenließ. Im Gegensatz zum ehemaligen Vuelta-Sieger hat der 28-Jährige bei Grands Tours bisher noch nie herausgeragt, hielt seinen Rückstand aber gering und kam nur acht Sekunden nach Nibali in Sega di Ala an. Bis mit Niemiec und Aru die nächsten Fahrer folgten, vergingen deutlich längere 44 Sekunden. Nach etwas mehr als einer Minute wurde Evans Fünfter, dann kamen Locatelli, dessen Teamkollege Stefano Pirazzi, Marcos Garcia (Caja Rural) und schließlich nach 1:39 Minute Wiggins. Bis der tapfer kämpfende Bouet sich über die Ziellinie schleppte, waren 4:42 Minuten vergangen – zu viel für den Gesamtsieg, aber nicht zu viel für das Podium. Ein in der Endabrechnung dritter Platz ist zusammen mit seinem Etappensieg eine hervorragende Ausbeute. Deutliche 55 Sekunden fehlten letztendlich zum ganz großen Wurf, der stattdessen Nibali gelang. Santambrogio belegt mit 21 Sekunden wieder nur den undankbaren zweiten Platz. Auch in der Bergwertung erging es ihm nicht besser, denn in dieser wurde er von Nibali trotz Punktgleichheit geschlagen. Nibalis junger Helfer Aru (22 Jahre), der seinen Kapitän höchstwahrscheinlich beim Giro d’Italia unterstützen wird, wusste mit einem starken vierten Rang vor Wiggins und dem Gewinn der Nachwuchswertung zu gefallen.

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