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Noch ein Tag für Ausreißer im Trentino: Santaromita gewinnt Sprint gegen Tiralongo und Scarponi
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18.04.2013

Noch ein Tag für Ausreißer im Trentino: Santaromita gewinnt Sprint gegen Tiralongo und Scarponi

Info: Giro del Trentino 2013 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Condino, 18.04.2013 – Mit vier Anstiegen mittlerer Schwierigkeit war die 3. Etappe des Giro del Trentino nicht hart genug für einen Kampf zwischen den Favoriten auf den Gesamtsieg, andererseits aber auch viel zu anspruchsvoll für eine Massenankunft. Unter diesen Voraussetzungen verwunderte nicht, dass erneut Ausreißer zum Zuge kamen. Drei von ihnen machten am Ende den Sieg unter sich aus: Ivan Santaromita (BMC Racing Team) schlug Paolo Tiralongo (Astana) und Michele Scarponi (Lampre-Merida), der unterwegs das Bergtrikot an sich riss. Maxime Bouet (AG2R La Mondiale) behält vor der morgigen Finaletappe seinen Vorsprung von über drei Minuten.

Bergige Etappe ideal für Ausreißer
Nur zwei Bergwertungen, eine der 2. und 3. Kategorie, gab es auf der 3. Etappe des Giro del Trentino. Doch der Kurs war schwerer, als es anhand dieser Daten den Anschein hatte. Auf den 176,1 Kilometern zwischen Pergine Valsugana und Condino gab es noch zwei weitere je zehn Kilometer lange Anstiege, die nicht kategorisiert, aber schwer genug waren, um für ein anspruchsvolles Rennen zu sorgen. Gleichwohl waren die vier Berge des Tages nicht steil genug für sinnvolle Angriffe der Klassementsbesten, was Ausreißer begünstigte. Vielleicht hätte Domenico Pozzovivo (AG2R la Mondiale) sich getraut, mit einer verwegenen Aktion etwas von dem großen Rückstand aus dem Mannschaftszeitfahren wettzumachen, aber der Vorjahressieger schaffte es gerade einmal bis Kilometer sieben. Nach einem Sturz am Ellbogen verletzt, ging es für den Teamkollegen des Leaders Maxime Bouet nicht weiter. Nach dem gestrigen Coup von Kanstantsin Sivtsov wollte und durfte heute sein Teamkollege Dario Cataldo (Sky Procycling) sein Glück versuchen. Gemeinsam mit Fabio Felline (Androni Giocattoli) setzte sich der Vuelta-Etappensieger von 2012 früh aus dem Feld ab. Ihr Vorsprung hatte schon fünf Minuten erreicht, als eine Reihe von Konterangriffen am Anstieg zur ersten Bergwertung in Fai della Paganelle den Abstand rapide sinken ließ. Daraufhin wurde das Duo zwar nicht vom Feld, aber von neun weiteren Ausreißern eingeholt. Sieger an der Bergwertung wurde Michele Scarponi (Lampre), der Vorsprung der Gruppe betrug nur eine halbe Minute.

Scarponi fährt ins Bergtrikot
In der Abfahrt und über den Ballino-Pass hinweg vergrößerte sich der Abstand zum Hauptfeld, welches bereits stark dezimiert war, auf über zwei Minuten. Im dritten Anstieg nach Molina di Ledro, wieder einem ohne Bergwertung, fielen Cataldo und Felline zurück, deren Kräfte eher nachließen, weil sie schon länger auf der Flucht waren. Androni blieb mit Emanuele Sella immer noch einen Mann in der Spitzengruppe, wo Lampre und Astana zwei Fahrer untergebracht hatten. Scarponi hatte Teamkollege Kristijan Durasek an seiner Seite, aus der Nibali-Mannschaft waren Paolo Tiralongo und Tanel Kangert auf der Mission Etappensieg. Die weiteren Ausreißer waren Ivan Santaromita (BMC Racing Team), José Sarmiento (Cannondale), Antonio Piedra (Caja Rural) und als Bestplatzierter in der Gesamtwertung Stefano Locatelli (Bardiani Valvole), der als 24. auch nicht die größte Bedrohung darstellte. Zwischenzeitlich lag das Feld weit über drei Minuten zurück, zwei waren es noch 20 Kilometer vor dem Ziel zu Beginn des letzten Anstieges, der mit 4,3 Kilometern der kürzeste, aber mit einer 3. Kategorie bedacht war. Die Gruppe zersplitterte sofort, Scarponi fuhr mit dem Bergtrikot vor Augen vorneweg. Der Gewinner des Giro del Trentino 2011 verlor bei der gestrigen Bergankunft mehr als vier Minuten und suchte nach einem Trostpflaster. Mit dem Wertungssieg in Daone gelang ihm dies, nun hat er einen Punkt mehr als Sivtsov. Tiralongo und Santaromita hatten sich wieder an Scarponi herangeschlichen, so dass es zu dritt in die Abfahrt gen Ziel ging.

Santaromita bekommt sein erstes richtiges Siegerfoto
Das Hauptfeld lag weit genug zurück, dass kein Zweifel mehr daran bestand, dass einer dieser drei Fahrer den Sieg holen würde. Scarponi war im Zielsprint hoffnungslos unterlegen, während sich die anderen beiden ein enges Duell lieferten. Tiralongo trat aus vorderer Position 200 Meter vor Schluss an, musste aber miterleben wie Santaromita aus dem Windschatten an ihm vorbeizog. Bis auf ein paar Mannschaftszeitfahren hatte der 28-Jährige in bisher sieben Profijahren nur einen einzigen Sieg errungen, gewann 2010 die Gesamtwertung der Settimana Internazionale Coppi e Bartali. Als Erster die Ziellinie eines Rennens zu überqueren, war ihm hingegen noch nie vergönnt. Locatelli, Sarmiento und Piedra belegten mit 34 Sekunden Rückstand die Plätze vier bis sechs, nach 1:23 Minute folgte das Peloton mit nur 40 Fahrern. Stefano Pirazzi (Bardiani Valvole) hatte sich gegen Ende daraus abgesetzt und kam elf Sekunden eher an. Veränderungen in der Gesamtwertung kamen allerdings hauptsächlich dadurch zustande, dass einige vorher gut platzierte Fahrer größere Rückstände kassierten. Pavel Kochektov (RusVelo) und Michael Rodriguez (Colombia), beide Nutznießer der Flucht auf Etappe 1a, mussten Rang drei bzw. sechs aufgeben und ließen andere Fahrer aufrücken. Bouet führt weiterhin 3:19 Minuten vor Sivtsov, dessen Teamkollege Wiggins (+3:48) nun Dritter ist, dicht gefolgt von Vincenzo Nibali (+3:57).

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Auf der 4. Etappe gibt es zum Abschluss des Giro del Trentino nochmals eine Bergankunft. Der Anstieg nach Sega di Ala weist auf 14,6 Kilometern mehr als sieben Prozent durchschnittliche Steigung auf. Rund 40 Kilometer vor dem Ziel ist zudem ein Berg der 2. Kategorie zu bewältigen.





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