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Auftakt der Bayern-Rundfahrt in Euskaltel-Orange. Perez Moreno kostet endlich Siegesfreuden
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26.05.2010

Auftakt der Bayern-Rundfahrt in Euskaltel-Orange. Perez Moreno kostet endlich Siegesfreuden

Info: Bayern-Rundfahrt (2.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Viechtach, 26.05.2010 - Der Gewinner des ersten Tages der Bayern-Rundfahrt heißt Euskaltel-Euskadi. Die baskische Mannschaft konnte nicht nur einen Vertreter in der Ausreißergruppe des Tages unterbringen, sondern am Ende gleich zwei Männer aufs Podium fahren: den Etappengewinner Ruben Perez Moreno, der im Alter von 28 Jahren und im fünften Jahr als Profi endlich seinen ersten Sieg feierte, und den Etappendritten Pablo Urtasun. Rang zwei sicherte sich der Australier Leigh Howard (HTC). Gerald Ciolek vom einzigen deutschen Protour-Team Milram ging als Vierter im abschließenden Massensprint knapp leer aus. Perez beginnt die morgige Etappe als Gesamtführender mit zwei Sekunden Vorsprung vor dem an der Flucht beteiligten Deutschen Nils Plötner (Heizomat).

31. Auflage mit hochwertigem Starterfeld - aber ohne (aktuellen) Titelverteidiger
Wenige Tage nach dem Champions League-Finale mit bayerischer Beteiligung macht der Freistaat im Süden Deutschlands schon wieder sportliche Schlagzeilen: diesmal mit der fünftägigen Landesrundfahrt, die nach dem Wegfall der Deutschland Tour das wichtigste Mehretappen-Radrennen auf Bundesgebiet ist. Die Bayern-Rundfahrt gehört - übrigens genau wie die ebenfalls heute beginnende und exakt parallel ausgetragene Tour de Belgique - als Wettbewerb 2.HC zur höchsten Kategorie der Europe Tour. Hochklassig ist auch das Starterfeld, das sich zur Nach-Jubiläumsausgabe - im letzten Jahr feierte man das 30. - heute in Erding nahe München zusammenfand. Die stärksten Professional-Teams und nicht weniger als acht Protour-Mannschaften nehmen teil, darunter natürlich Team Milram, das den Fahrer mit der Nummer 1 in seinen Reihen hat. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Vorjahressieger Linus Gerdemann, der sich bekanntlich momentan beim Giro d'Italia über die Berge quält, sondern um Christian Knees, welcher wiederum Gerdemanns Vorgänger als Bayern-Sieger war und die niedrigste aller Startnummern somit nicht unverdient trägt.
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Vier-Mann-Spitzengruppe mit zwei Spaniern
Die insgesamt ca. 750 Kilometer, welche die 123 Teilnehmer heute in Angriff nahmen, sind gewohnt schwer, vielleicht sogar etwas schwerer geraten als in den letzten Jahren. Das zeigte sich schon auf dem ersten Abschnitt, immerhin 189,8 Kilometer lang und mit einer happigen Bergwertung erster Kategorie ausgestattet, bei der es sich in der Tat bereits um "das Dach der Tour" handelte. Von dort aus waren es nur noch rund 30 Kilometer bis zum Ziel in Viechtach.
Trotz dieses vielversprechenden Szenarios ging die Auftaktetappe zu Ende wie so viele Auftaktetappen vieler Rundfahrten, nämlich mit einem Massensprint. Dagegen machtlos waren auch die vier Männer, die sich - bei Sonnenschein, wenn auch nicht allzu warmen Temperaturen - nach acht Kilometern vom Hauptfeld lösten und die Gruppe des Tages konstituierten. Es handelte sich um den Spanier Daniel Sesma Sorbet (Euskaltel-Euskadi), seinen Landsmann Serafin Martinez (Xacobeo Galicia), den Niederländer Luc Hagenaars (Kuota-Indeland) und den Deutschen Nils Plötner (Heizomat). Zunächst wurde das Quartett scheinbar widerstandslos ziehengelassen; auf bis zu 9:20 Minuten summierte sich die Differenz. Erst als die bereits erwähnte Bergwertung bei Sankt Englmar ihre Schatten vorauswarf (530 Höhenmeter auf 10 km Länge), kam so langsam Schwung ins Peloton - aber andererseits auch in die Spitzengruppe, wo sich Martinez und erfreulicherweise auch Plötner nach vorne verabschieden konnten.


Weiterer Bericht: Gerald Ciolek Auftakt-Vierter in Viechtach

Zweimal Euskaltel-Orange auf dem Podium. Ciolek verpasst Top 3
Doch der gemeinsame Versuch des Spaniers und des Deuschen war letztlich zum Scheitern verurteilt. Das von Columbia und Milram und später auch von Sky angeführte Feld verleibte sich zunächst die beiden abgesprengten ehemaligen Fluchtkameraden ein, bevor es - wenn auch erst ziemlich knapp vor dem Ziel, nämlich an der 2500 Meter-Marke - Martinez und Plötner an den Kragen ging. Am geschicktesten ging daraufhin Euskaltel bei der Formierung seines Sprinterzugs zu Werke, sodass am Ende sogar zwei Podestplätze heraussprangen: die Nr. 1 in Person von Ruben Perez Moreno und die Nr. 3 durch Pablo Urtasun. Wenn man hinzunimmt, dass Euskaltel bis zum Anstieg in der Spitzengruppe vertreten war, kann man sicherlich von einem rundum gelungenen Einstand für die Basken-Equipe reden. Dazwischen schob sich noch der Australier Leigh Howard (HTC-Columbia). Für den bestplatzierten Deutschen, Milram-Sprinter Gerald Ciolek sprang nicht mehr als Rang vier heraus, was evtl. der kräftezehrenden Verfolgungsarbeit seiner Mannschaft geschuldet war. Der deutsche Vize-Meister Dominik Klemme (Saxobank) sprintete auf Platz fünf. Steffen Radochla - vergangenen Sonntag Zweiter bei Rund um die Braunkohle - vom Team Nutrixxion-Sparkasse wurde Neunter. Das Feld erreicht Viechtach keineswegs völlig geschlossen. Circa vierzig Männer mussten dem Anstieg bei St. Englmar Tribut zollen und wiesen am Ende bis zu 13 Minuten Rückstand auf.

Ruben Perez Moreno: Was lange währt, wird endlich gut
Für Ruben Perez Moreno war es im Übrigen der allererste Profi-Sieg - und das im nicht mehr ganz jugendlichen Alter von 28 Jahren! Höchstes der Gefühle war bislang ein zweiter Platz bei der letztjährigen Vuelta Ciclista a Murcia (2. Etappe). Lange musste der seit Beginn seiner professionellen Laufbahn im Jahr 2006 für Euskaltel startende Spanier warten - doch jetzt bekommt er als Bonus gleich noch ein Leadertrikot obendrein. Wie üblich bei Rennen mit Zeitgutschriften weicht das erste Gesamtklassement leicht vom ersten Etappenresultat ab: Im vorliegenden Fall rangiert Ausreißer Nils Plötner, der an den Zwischensprints besonders erfolgreich war und daher auch die Sprintwertung anführt, an Position zwei mit zwei Sekunden Rückstand auf den Euskaltel-Profi. Der Etappenzweite Howard ist nur Gesamtdritter mit + 4 Sekunden und dahinter folgt auch schon Plötners Fluchtkollege Serafin Martinez (+ 0:05), der außerdem die Bergwertung als Erster passierte und also morgen das Bergtrikot tragen wird.

-> Zum Resultat

Die zweite Etappe, die in Viechtach gestartet wird und im berühmten Bayreuth zu Ende geht, ist mit knapp über 200 Kilometern Umfang die längste der diesjährigen Austragung. Die topografischen Schwierigkeiten konzentrieren sich dann nicht wie heute auf einen Punkt, sondern verteilen sich gleichmäßig über das äußerst wellige Terrain.





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