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Stybar triumphiert auf der Muur und feiert Gesamtsieg der Eneco Tour
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18.08.2013

Stybar triumphiert auf der Muur und feiert Gesamtsieg der Eneco Tour

Info: ENECO TOUR 2013
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Geraardsbergen, 18.08.2013 - Auf der Muur van Geraardsbergen hat der frühere Radcross-Weltmeister Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) seine noch junge Straßenrad-Karriere in eine neue Dimension versetzt. Der 27-jährige Tscheche gewann mit der Eneco Tour seine erste Rundfahrt - und dann gleich eine der World Tour Serie. Wie gestern griff Stybar in der Schlussphase aus einer Verfolgergruppe heraus an - diesmal aber mit durchschlagendem Erfolg. Er schüttelte den letzten verbliebenen Ausreißer, Ian Stannard vom Sky Procyling Team, ab und sicherte sich mit seinem zweiten Etappensieg auch Platz eins in der Gesamtwertung, da Tom Dumoulin (Argos-Shimano) erst 25 Sekunden später das Ziel erreichte. Stybar bestritt seine letzte komplette Cyclocross-Saison im Winter 2011/2012. Seitdem kehrte er nur noch sporadisch ins Feld zurück, z. B. um seinen Landesmeistertitel zu verteidigen.

Philippe Gilbert unter den Nicht-Startern
Unter den Rennfahrern, welche die siebte und letzte Etappe der 9. Eneco Tour in Angriff nahmen, fehlten neben Taylor Phinney (BMC Racing), der sturzbedingt bereits gestern ausgeschieden war, u. a. dessen Teamkollege Philippe Gilbert, der sich bei demselben Unfall am Knie verletzt haben soll, sowie John Degenkolb (Argos-Shimano). Das mit 208 Kilometern deutlich längste Teilstück, das mit der Mauer von Geraardsbergen, Bosberg, Tenbosse und Eikenmolen etliche berühmte Anstiege bereithielt, wurde bei eher widrigen Witterungsbedingungen und in hohem Tempo gestartet. Dennoch konnten sich acht Teilnehmer vom Peloton absetzen: Guillaume Van Keirsbulck (Omega Pharma), Manuele Boaro (Saxo-Tinkoff), Ruben Perez (Euskaltel), Ian Stannard (Sky), Giacomo Nizzolo (Radioshack), Pim Ligthart (Vacansoleil) und die beiden Deutschen Julian Kern (Ag2r) sowie André Greipel (Lotto Belisol). Letzterer wollte den Gewinn der Punktewertung sicherstellen, in der ihm der frühere Gesamtführende Lars Boom (Belkin) zu sehr auf den Pelz gerückt war. Während sich das Wetter nach und nach besserte, erzielten die Ausreißer einen Maximalvorsprung von fünfeinhalb Minuten.

Dumoulin von mehreren Seiten unter Druck gesetzt
Die Interessen verschiedenster Mannschaften - Radioshack (für Bakelants), Omega Pharma (für Stybar), Astana (für Grivko) und natürlich Argos-Shimano (für Dumoulin) - im Hinblick auf die Gesamtwertung waren aber zu groß, als dass man den Flüchtlingen nicht nachgesetzt hätte. Vorne kristallisierten sich Stannard und - überraschenderweise - André Greipel als Stärkste der Gruppe heraus. Schon bei der zweiten Überquerung der Muur waren der deutsche und der frühere britische Meister alleine. Aus dem Feld heraus lancierten Filippo Pozzato (Lampre) und Sylvain Chavanel (Omega), der gestern bereits zu den (letztlich glücklosen) Favoriten gehört hatte, erste Angriffe. Jan Bakelants und sein Team sowie Orica-GreenEdge (für Sebastian Langeveld) sorgten dafür, dass der Franzose nicht zu viel Vorsprung erhielt, und unterstützten damit auch unwillentlich den Gesamtführenden Tom Dumoulin. In dieser Situation entpuppte Zdenek Stybar sich als Joker. Am Denderoordberg wenige Kilometer vor dem Schlussanstieg setzte der gelernte Radcrosser sich aus der Verfolgergruppe ab. Wenig später hatte er Stannard, welcher unterdessen André Greipel losgeworden war, eingeholt. Seine Kraft reichte auch noch, um den Briten im ansteigenden Zieleinlauf an der kopfsteingepflasterten "Mauer" zu distanzieren und einen weiteren Tageserfolg (nach Etappe 3) zu feiern.

Enttäuschung für André Greipel
Lars Boom zeigte sich gegenüber gestern wieder deutlich stärker und finishte als Dritter (+ 0:12). Damit stellte der Niederländer den Sieg in der Punktewertung sicher, welchen Greipel mit nur einem Punkt Differenz knapp verpasste. Dumoulin verlor eine Viertelminute, sodass ihn Stybar im Gesamtklassement um 26 Sekunden überholte. Andriy Grivko wird 50 Sekunden zurück Gesamtdritter. Die Teamwertung geht letztlich doch an Omega Pharma-Quick Step. Laurens De Vreese (Topsport Vlaanderen) konnte sich des ersten Platzes in der Kämpferwertung bereits vor der letzten Etappe gewiss sein.

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