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UCI: Unabhängige Kommission CIRC soll Vertrauen wiederherstellen

08.01.2014

UCI: Unabhängige Kommission CIRC soll Vertrauen wiederherstellen

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

08.01.2014 - Die UCI hat Wort gehalten und die unabhängige Kommission, welche sich mit der Aufarbeit der Vergangenheit des Weltverbands beschäftigen soll, heute vorgestellt.

Das Gremium wird den Namen Cycling Independent Reform Commission (CIRC), also "Unabhängige Radsport-Reformkommission", tragen. Ihr werden drei Mitglieder sowie eine Assistentin angehören. Es handelt sich um Dick Marty, einen Schweizer Politiker und ehemaligen Staatsanwalt, der lange Zeit gegen Drogenhandel und organisierte Kriminalität gekämpft hat, sowie um den Deutschen Ullrich Haas, einen Jura-Professor und weltweit anerkannten Doping-Sachverständigen, und um den Australier Peter Nicholson, der als Ermittler fürs Militär und auch für die UN tätig war. Marty soll der Kommission vorsitzen, die zudem von der Französin Aurélie Merle, einer früheren Angestellten des IOC, unterstützt und koordiniert wird.

Auf der Homepage der UCI beschreibt deren Präsident Brian Cookson die Aufgabe des erweiterten Trios folgendermaßen: "Die Kommission wird die Probleme, die der Radsport in den vergangenen Jahren hatte, untersuchen, im Speziellen die Vorwürfe, dass die UCI in die Untaten der Vergangenheit verwickelt war. Diese Vorwürfe haben der Glaubwürdigkeit der UCI und unserer Sports allergrößten Schaden zugefügt. Ihre Arbeit wird sich darauf richten zu verstehen, was in unserem Sport so völlig falsch lief, und sie werden Empfehlungen für einen Wandel geben, sodass nach Möglichkeit jene Fehler nicht wiederholt werden." Es ist allseits bekannt, dass namentlich die sogen. Armstrong-Ära unter die Lupe genommen und herausgefunden werden soll, ob UCI-Mitglieder mit Vertuschungsaktionen zur Aufrechterhaltung des Doping-Netzwerks beigetragen haben.

Cookson fügt hinzu, dass die Kommission schon mit der Arbeit begonnen habe und in Kürze Einblick in alle direkt nach seiner Wahl gesicherten Dokumente und Dateien erhalten werde. Außerdem werde sie sich um die Zeugenschaft von Leuten bemühen, die in die Doping-Machenschaften der Vergangenheit verwickelt waren. Man sei gerade dabei, mit der WADA zu klären, welches Anreizsystem für mögliche Zeugen geschaffen werden könne.

Finanziert werde die in Lausanne ansässige CIRC durch den Weltverband, ansonsten sei sie aber in jeder Hinsicht unabhängig. "Ihre Statuten werden explizit beinhalten, dass die Kommission autonom agiert und dass ihre Mitglieder keine Anweisungen von der UCI erhalten."

Mit Ergebnissen der Arbeit der CIRC sei im Laufe des Jahres und spätestens Ende des Jahres zu rechnen, so Cookson, der zugleich ankündigt, dass die iNADO, ein weiteres unabhängiges Gremium, welches die derzeitigen Doping-Bekämpfungsmaßnahmen der UCI untersucht, Ende des Monats einen Bericht vorlegen wird.

Wie üblich schließt der Brite mit pathetischen Worten: "In anderen Bereichen werden wir noch subtiler vorgehen, um die Arbeitsweise der UCI zu verändern und sie zu einer transparenteren und modernen Organisation zu machen, der die Menschen vertrauen. Meine Vision ist einfach - ich möchte, dass wir der beste internationale Verband der Welt sind, ein Verband, der seines schönen und fortdauernden Sports würdig ist, und ich möchte, dass unser Sport einer ist, zu dem alle - Fans, Beteiligte, Medien, Sponsoren, Regierungen - vollstes Vertrauen haben können."