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Greipel feiert Favoritensieg in Polen. Davis übernimmt das Gelbe Trikot

02.08.2010

Greipel feiert Favoritensieg in Polen. Davis übernimmt das Gelbe Trikot

Info: TOUR DE POLOGNE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Dąbrowa Górnicza, 02.08.10 - Nach dem Massensturz am Vortag verlief das große Sprintfinale der zweiten Etappe der Polen-Rundfahrt in geordneten Bahnen - und lieferte einen Favoritensieg. Der Deutsche André Greipel (HTC-Columbia) spurtete in Dąbrowa Górnicza mit all seiner Erfahrung relativ locker zu seinem bereits 15. Saisonerfolg. Allan Davis (Astana), gestern Drittplazierter, verbesserte sich heute auf Platz zwei und übernimmt das Gelbe Trikot von Auftaktsieger Jacopo Guarnieri (Liquigas), welcher nun zeitgleich mit Davis auf Gesamtrang zwei zu finden ist, vor dem ebenfalls zeitgleichen Greipel. Der Belgier Wouter Weylandt (Quick Step) wurde Dritter des Tages.

Zwei Polen halten am längsten stand
Am zweiten Tag verlagerte sich das Renngeschehen der Polen-Rundfahrt von Rawa Mazowiecka ausgehend in den Süden des Landes, wo sich die gesamte restliche Tour abspielen wird. Auf dem Programm stand die mit 240 Kilometern längste Distanz der diesjährigen Austragung, die allerdings mit keinerlei topografischen Schwierigkeiten aufwartete. Bei wunderschönem Wetter bildete sich nach 10 Kilometern eine Fluchtgruppe - wie gestern wieder vier Mann stark - aus den beiden Polen Marcin Sapa (Lampre-Farnese Vini), Bartłomiej Matysiak (Nationalmannschaft), dem Belgier Tom Stubbe (Omega Pharma-Lotto) und dem Norweger Gabriel Rasch (Cervelo Test Team). Bald zeigte sich, dass das Quartett das große Los gezogen hatte, denn sein Vorsprung wuchs ins nahezu Untermessliche, lag zur Hälfte des Rennens bei gut elfeinhalb Minuten. Wenig später jedoch zeichnete sich das Ende der Herrlichkeit ab. Die Sprinterteams machten Dampf und reduzierten die Differenz auf unter zwei Minuten, gemessen zu dem Zeitpunkt als die Spitzenreiter auf den abschließenden Rundkurs (3 mal 15,6 km) einbogen. Stubbe und Rasch mussten der drückenden Hitze und der langen Flucht als Erste Tribut zollen; die beiden Lokalmatadoren blieben vorerst vorne, nahmen noch die drittklassige Bergwertung (km 224) und die zweite Sprintwertung 13 Kilometer vor dem Ziel mit. Beide Male hatte der Lampre-Mann die Nase vorne, während Matysiak aus der noch intakten Gruppe heraus bei der ersten Sprintwertung (km 200) maximal gepunktet hatte. Sapa wird morgen das Trikot des Bergbesten tragen, dem Sprinttrikot von Matysiaks Teamkollegen Blazej Janiaczyk wurde aber keiner der beiden gefährlich.

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Greipel auch ohne Team zum Etappensieg. Davis "nur" Zweiter und dennoch in Gelb
Gefährlich wurden dem tapferen Duo gleichwohl die Verfolger. Das Feld flog an der 10.000-Meter-Marke heran und es kam zu den üblichen Sprintvorbereitungen. Glücklicherweise blieb im Gegensatz zum gestrigen Tag das Finale von Stürzen völlig unbeeinträchtigt. Das Team Sky drückte dem Zieleinlauf seinen Stempel auf, während sich HTC-Columbia vornehm zurückhielt. Dennoch fand deren Sprintkapitän André Greipel die perfekte Lücke, er schlängelte sich nach vorne, trat an und hatte den Etappensieg in der Tasche. Die Marke vom Vorjahr ist damit immerhin schon eingestellt, als der Deutsche die Schlussetappe für sich entscheiden konnte. Insgesamt stand der 28-Jährige in dieser Saison nun 15 Mal zuoberst auf dem Podest. Dort leisteten ihm heute der Australier Allan Davis (Astana) und der Belgier Wouter Weylandt (Quick Step) Gesellschaft - Sky ging mit dem vierten Platz von Christopher Sutton leer aus. An der Spitze der Gesamtwertung liegen nun drei Männer zeitlich gleichauf, nämlich Allan Davis, Jacopo Guarnieri (Liquigas-Doimo), der Sieger des gestrigen, und André Greipel, der Sieger des heutigen Tages. Die Summe der Etappenplazierungen entscheidet darüber, dass der Australier - gestern Dritter, heute Zweiter - auf der morgigen Etappe Gelb tragen wird, während der Italiener nun Gesamtrang zwei und der Deutsche Gesamtrang drei einnehmen. Davis ist außerdem Führender der Punktewertung. Es befinden sich noch 183 Fahrer im Rennen - bereits gestern hatte Timothy Gudsell (Francaise des Jeux) die Segel streichen müssen, als er sich bei einem Sturz - nicht dem im Ziel, sondern unterwegs - das Schlüsselbein brach.

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Auf der dritten Etappe zwischen Sosnowiec und Katowice wird es merklich hügeliger. Das Profil gleich dem viel zitierten Sägeblatt. Trotz des beständigen Auf und Ab reicht es auf den 122 Kilometern allerdings auch nur zu einer einzigen Bergwertungs-Abnahme.