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Mollema gewinnt Polens zweite harte Bergetappe, aber Martin behält Gelbes Trikot
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06.08.2010

Mollema gewinnt Polens zweite harte Bergetappe, aber Martin behält Gelbes Trikot

Info: TOUR DE POLOGNE
Autor: Felix Griep (Werfel)



Terma Bukowina Tatrzańska, 06.08.2010 - Bei der zweiten Bergankunft der Tour de Pologne konnte Daniel Martin (Garmin-Transitions) zwar sein Gelbes Trikot verteidigen, muss aber morgen noch einmal um den Gesamtsieg zittern. Der sprintstarke Grega Bole (Lampre) kam als Etappendritter bis auf acht Sekunden an den Iren heran. Den Sieg holte sich nach einer Attacke in der Schlusssteigung mit knappem Vorsprung Bauke Mollema (Rabobank). Der Schweizer Michael Albasini (HTC-Columbia) kam auf Platz zwei.

Gedenken an Auschwitz und Spitzengruppe um Hoogerland
Nachdem gestern Daniel Martin (Garmin-Transitions) mit einem Sieg die Führung der Polen-Rundfahrt übernommen hatte, stand heute der Entscheidung zweiter Teil an. In der zweiten Hälfte der 228,5 Kilometer langen 6. Etappe ging es zwei Mal die Anstiege nach Sierockie und Gliczarow Gorny hinauf, danach folgten noch drei Kletterpartien nach Bukowina Tatrzańska, wo sich neben dem größten Thermalbad Europas auch das Ziel befand. Der Start erfolgte in Oświęcim, zu deutsch Auschwitz. Vor dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurde eine Schweigeminute eingelegt und der Opfer des Holocausts gedacht. Nachdem das Rennen gestartet war, gab es viele Angriffe, ehe ein heftiger Regenguss die Aktivitäten für eine Weile unterbrach. Nach 40 Kilometern besserte sich das Wetter wieder und prompt setzten sich fünf Fahrern um den schon die vergangenen beiden Tage angriffslustigen Johnny Hoogerland (Vacansoleil) ab. Mit dem bergtrikottragenden Niederländer begaben sich Mikhaylo Khalilov (Katusha), Mathew Hayman (Team Sky), Javier Aramendia und Gorka Izagirre (beide Euskaltel) auf die Flucht. Etwas später schafften noch die beiden Pole Michal Golas (Vacansoleil) und Marcin Sapa (Lampre) sowie Alberto Losado (Caisse d 'Epargne) den Sprung nach vorne.

Zwei Trikots für Hoogerland, Rutkiewicz attackiert Martin
Das Primärziel Hoogerlands war natürlich die Sicherung des Sieges in der Bergwertung. Im einfacheren ersten Teil gewann er aber auch beide Zwischensprints und hat damit die Führung in der Sprintwertung übernommen, die seit der 1. Etappe der Pole Blazej Janiaczyk (Nationalmannschaft) innehatte. Am Fuß der ersten Steigung hatte die achtköpfige Gruppe fünf Minuten Vorsprung, zwischenzeitlich waren es einmal gut zwei mehr. Wie nicht anders zu erwarten sammelte der Niederländer fleißig Punkte und ist am Ende unangefochtener Bergkönig. Nach der zweiten Bergwertung setzte er sich mit Izagirre aus der Spitzengruppe ab. Der Spanier lag dann zeitweise alleine an der Spitze, doch kamen beide wieder in die etwas geschrumpfte Gruppe zurück. Aus dem immer näher kommenden Feld gab es mehrere Konterattacken, doch an der fünften Bergwertung, bei der ersten Zieldurchfahrt in Bukowina Tatrzańska, waren alle Ausreißer gestellt. Oscar Pereiro (Astana) und Marek Rutkiewicz (Polnische Nationalmannschaft) griffen an, doch als es wieder bergauf ging, schüttelte der Pole den ehemaligen Tour-de-France-Sieger ab. Erneut oben in Bukowina Tatrzańska angekommen, rund elf Kilometer vor dem Ziel, hatte Rutkiewicz 36 Sekunden Vorsprung auf das kleine Feld, in dem Garmin-Transitions dem Mann nachfuhr, der in der Gesamtwertung als Siebter nur eine halbe Minute Rückstand auf Martin hatte.


Weiterer Bericht: Sturz an der Ziellinie - Zeitabstand mit Fragezeichen

Mollema mit erstem Sieg seit Jahren, Bole kommt Martin näher
Als es in den Schlussanstieg (ca. 4 km à 5%) ging, war Rutkiewicz' Vorsprung aber deutlich geschmolzen. Vladimir Gusev (Katusha), Marco Marcato (Vacansoleil) und Assan Bazayev (Astana) schlossen auf, bevor das Feld wieder herankam. Martins Helfer waren aufgebraucht, Lampre teilte sich mit dem Leader die Tempoarbeit. Drei Kilometer vor dem Ziel griff Bauke Mollema (Rabobank) an, der den restlichen Weg bis ins Ziel durchhielt und den ersten Sieg einfuhr, seit der heute 23-Jährige 2007 die Tour de l'Avenir gewann. Sieben Sekunden nach dem Niederländer sprintete der Schweizer Michael Albasini (HTC-Columbia) aus der Hauptgruppe um Martin auf den zweiten Platz, gefolgt von Grega Bole (Lampre) und Mauro Santambrogio (BMC Racing Team). Da hinter diesen drei noch einmal ein Loch von zwei Sekunden entstand und Bole zudem Zeitboni einstrich, verkürzte der Slowene - der direkt nach dem Zieleinlauf auf der regennassen Straße wegrutschte, sich aber nicht verletzte - seinen Rückstand in der Gesamtwertung zu Martin auf nur noch acht Sekunden. Tagessieger Mollema ist zehn Sekunden zurück nun neuer Dritter. Albasini verbesserte sich mit dem doppelten Rückstand um eine Position auf Rang vier, gefolgt von Vorjahressieger Alessandro Ballan (BMC Racing Team).

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Die 7. Etappe am Samstag, das finale Teilstück, endet flach und lässt daher eine Entscheidung durch die Sprinter erwarten. Dabei könnte der endschnelle Grega Bole mit weiteren Zeitgutschriften (im Ziel oder auch am frühen ersten Zwischensprint) durchaus noch den Gesamtsieg holen.





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