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Der Knoten ist geplatzt: Mark Cavendish feiert strahlenden Vuelta-Etappensieg
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09.09.2010

Der Knoten ist geplatzt: Mark Cavendish feiert strahlenden Vuelta-Etappensieg

Info: VUELTA A ESPAÑA 2010
Vorschau: Nach sechs Tagen wieder eine Gelegenheit für die Sprinter
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Lleida, 09.09.10 - Nach einigen vergeblichen Anläufen hat Mark Cavendish es geschafft: Der 25-jährige Brite vom Team HTC-Columbia gewann seine erste Vuelta-Etappe, und das mit einer überzeugenden Vorstellung. Im Finale der zwölften Etappe, das sich nach 172,5 Kilometern wie erwartet im Massensprint vollzog, schob sich der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Transitions) noch auf Rang zwei, da Cavendishs Anfahrer Matthew Goss im Vorgefühl des Sieges seines Kapitäns nicht mehr voll durchzog. Das Punktetrikot geht somit wieder auf den Tagessieger über. In der von Igor Anton (Eukaltel-Euskadi) angeführten Gesamtwertung tat sich nichts, ebenso wenig in der Bergwertung.

Spitzengruppe mit Milram-Beteiligung - zum Scheitern verurteilt
Nachdem an den vergangenen beiden Tagen jeweils das Rote Trikot den Besitzer wechselte, war auf der zwölften Etappe sicherlich nicht mit dramatischen Bewegungen im Gesamtklassement zu rechnen. Vielmehr sollte der Kampf um das Grüne, evtl. auch um das Bergtrikot im Mittelpunkt stehen, da zwar eine Bergwertung zweiter Kategorie abgenommen wurde, diese aber andererseits schon so zeitig erfolgte (nach 54 km), dass sie die Sprinter wohl kaum vom Punkten im Ziel abhalten würde. Am Start in Andorra la Vella fehlte ein Mann, der gestern das ohnhin schon sichere Milram-Aus mit hässlichen Doping-Schlagzeilen zusätzlich vergällt hatte: der Belgier Roy Sentjens. Als wolle er ein positives Zeichen dagegen setzen, fand sich auch gleich ein Milram-Fahrer in der Ausreißergruppe des Tages, die relativ zügig zustande kam. Der 28-jährige Markus Eichler spannte mit den Franzosen Perrig Quemeneur (Bbox) und Blel Kadri (Ag2r) zusammen sowie mit dem Dänen Lars Bak (HTC). Die beiden Spanier Antonio Piedra (Andalucia) und Gustavo Cesar (Xacobeo) machten ein Sextett daraus. Da die Flüchtlinge weder für die Gesamtführung von Igor Anton (Euskaltel) noch für das Bergtrikot von David Moncoutié (Cofidis) eine Gefahr darstellten, stieg ihr Vorsprung rasch an, stagnierte dann aber bei 3 Minuten. Das machten drei weitere Fahrer sich zunutze, als sie am langen Anstieg zum Coll de Bóixols (16 km à 5 %) aus dem Feld heraus angriffen und noch vor dem Gipfel zu den Spitzenreitern aufschlossen. Es handelte sich um den Italiener Marco Marzano (Lampre) und die Xacobeo-Profis Gustavo Rodriguez und David Garcia, wobei Letzterer sich die maximalen Bergwertungspunkte holte. Ein Drittel der nun 9 Ausreißer trug also ein Xacobeo-Galicia-Trikot. Da Garcia Dapena zudem in der Gesamtwertung als 19-ter lediglich 5:14 Minuten hinter Anton zurücklag, machte ihr Zeitguthaben nun erst recht keine großen Sprünge mehr.


Weiterer Bericht: Eichlers Flucht wird nicht belohnt

Paris 2009 lässt grüßen: Beinahe HTC-Doppelsieg - doch Goss feiert lieber
Nach dem ersten Zwischensprint (km 82), wo sich Garcia konsequenterweise das Maximum an Zeitbonifikation sicherte, ließen Quick Step und Garmin den Abstand zwischen 2:50 und 1:50 hin- und herpendeln. Als sich auch Footon - die Mannschaft hatte zuvor den Ausstieg des Schweizers David Vitoria zu beklagen - in die Nachführarbeit einschaltete, war das Schicksal der neun besiegelt. Kurz nach der zweiten Spurtwertung (km 146), die Quemeneur als Erster passierte, erlahmte der Widerstand. Auf den noch folgenden Kilometern in Richtung Lleida, das zum ersten Mal seit 1989 in den Genuss einer Zielankunft der Vuelta kam, blieben Attacken gänzlich aus. Immerhin sorgten verschiedenste Teams dafür, dass das Tempo nicht ganz einschlief. Nachdem sich bis zur Zielgeraden keine Mannschaft einen sichtbaren Vorteil verschaffen konnte, brachte die allerletzte Schikane die Entscheidung: Ausgangs der Kurve hatten der Australier Matthew Goss und sein Sprintkapitän Mark Cavendish (HTC-Columbia) bereits einen so deutlichen Vorsprung, dass sie die Sache gleichsam lässig nach Hause fahren konnten. Cavendish holte sich nach zwei zweiten und einem dritten Platz endlich den ersehnten ersten Vuelta-Etappensieg und betrat damit den Kreis derer, die Abschnitte aller drei Grands Tours gewinnen konnten. Goss jubelte mindestens genauso wie der Brite und vergab dadurch den möglichen HTC-Doppelsieg. Tyler Farrar (Garmin) hechtete noch vorbei und verbuchte so wichtige Punkte im Kampf um das Grüne Trikot, das nun wieder auf den Schultern Cavendishs ruht, den neun Zähler vom US-Amerikaner trennen. Eine kleine Überraschung gelang dem Russen Denis Galimzyanov (Katusha), den wohl kaum einer im Finale auf Platz vier getippt hätte. Hushovd (Cervélo), Freire (Rabobank) und Davis (Astana) mussten sich mit weniger begnügen. Robert Förster (Milram) wurde bester Deutscher, kam aber über Rang 17 nicht hinaus. Bemerkenswert unter all den Sprintern: Philippe Gilbert (Omega) auf Platz 10 - der Belgier hat ein Auge auf das Punktettrikot geworfen, das er heute schon stellvertretend trug. Igor Anton kam unbeschadet ins Ziel und hatte keine Mühe, das gestern zurückeroberte Rote Trikot zu verteidigen. Der Vorsprung auf V. Nibali (Liquigas) beträgt nach wie vor 45 Sekunden, der auf X. Tondo (Cervélo), welcher morgen wieder anstelle von Anton das Weiße Trikot tragen wird, 1:04 Minuten.

-> Zum Resultat

Auch morgen auf Etappe Nr. 13 - die zufälligerweise, schlecht für abergläubische Fahrer, an einem Freitag ausgetragen wird - haben wir es mit einem Massensprint-verdächtigen Profil zu tun. Wohl werden zwischen Rincón de Soto und Burgos zwei Bergwertungen passiert, diese sind aber nicht allzu schwer und liegen weit genug vom Ziel entfernt. Dieses wird nach einer langgestreckten Abfahrt und nach insgesamt 196 Kilometern erreicht.





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Der Knoten ist geplatzt: Mark Cavendish feiert strahlenden Vuelta-Etappensieg
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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