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Karriereende: Ivan Basso hört als Rennfahrer auf, bleibt Tinkoff-Saxo aber erhalten
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05.10.2015

Karriereende: Ivan Basso hört als Rennfahrer auf, bleibt Tinkoff-Saxo aber erhalten

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Am Rande der Präsentation des Giro d´Italia in Mailand hat Ivan Basso (Tinkoff-Saxo) das Ende seiner Karriere als Radprofi bekannt gegeben. Beim 37-jährigen Italiener war während der Tour de France Hodenkrebs diagnostiziert worden, doch Basso wurde rechtzeitig operiert und gilt nach Aussage seiner Ärzte mittlerweile als geheilt, sodass eine Rückkehr ins Renngeschehen durchaus im Bereich des Möglichen lag.
Dass er sich nun anders entscheide, habe nicht nur mit seiner Erkrankung zu tun, so Basso: "Als ich zu Tinkoff-Saxo stieß, einer der besten Mannschaft der Welt, war es mein Ziel, das bestehende Topteam noch aufzuwerten, ansonsten hätte es keinen Sinn ergeben. Selbst wenn meine Rolle die eines Edelhelfers ist, muss ich auf höchstem Niveau Leistung bringen, und wenn ich am wichtigsten Rennen des Jahres teilnehme, dann muss ich für die Mannschaft ein Gewinn und keine Belastung sein. Ich habe keinen Grund, meine Fans und die Leute, die all die Jahre an mich geglaubt haben, zu betrügen. Ich hätte meine Karriere fortsetzen können, aber ich wäre nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen. Ich hätte an Rennen teilnehmen, sie aber nur mit Mühe zu Ende fahren können. Meine Fans im Stich zu lassen, das geht gar nicht, und wenn Adrenalin durch Furcht ersetzt wird, ist es Zeit für einen Wechsel. Jeder Athlet weiß, dass sein Licht nicht während seiner gesamten Laufbahn hell leuchten wird. Es ist unvermeidlich, dass es irgendwann schwächer wird, und es zeugt von Weisheit, wenn man den Augenblick erkennt, in dem man das Licht ausschalten muss."

Dass Basso von Tinkoff-Saxo in der Leitungsebene weiterbeschäftigt wird, ist offenbar schon beschlossene Sache. Seine Position wird sowohl Management- wie Technik-Aspekte betreffen und irgendwo neben Teammanager Stefano Feltrin und Sportdirektor Steven de Jongh angesiedelt sein. "Ich bereue es nicht, mit dem Radrennsport aufzuhören. Radfahren ist eine Leidenschaft, die bei mir in der Familie liegt, und ich bin sehr, sehr glücklich, eine Mannschaft zu haben, die an mich glaubt und mir die Gelegenheit gibt, ein neues Unterfangen zu beginnen ohne wirklich aufzuhören. Ich freue mich darauf, eng mit dem Teammanagement zusammenzuarbeiten, mit den Sportlichen Leitern und allen Fahrern. Ich möchte auch dem Besitzer des Rennstalls, Oleg Tinkov, danken, der all dies möglich macht, weil er von seiner tiefen Leidenschaft für den Radsport angetrieben wird."

Ivan Basso begann seine Profilaufbahn 1999 bei Zalf-Euromobil-Fior; erste große Erfolge feierte er aber bereits als Amateur, u. a. war er Junioren-Vizeweltmeister 1995 und U23-Weltmeister 1998. Zu seinen späteren Mannschaften gehörten Fassa Bortolo (2001-2003), CSC (2004-2006) und Liquigas/Cannondale (2008-2014). Seine wichtigsten Errungenschaften waren der Giro d'Italia-Gesamtsieg 2006 und 2010 sowie Platz eins in der Nachwuchswertung der Tour de France 2002. Des Weiteren entschied er u. a. eine Tour-Etappe, sechs Giro-Etappen, die Gesamtwertung des Giro del Trentino 2009, den GP Industria Artigianato 2010 sowie den GP Lugano 2011 für sich. Sein letzter Sieg war der Japan Cup 2012.

Ein nicht wegzudiskutierender Schatten, der auf Ivan Bassos Laufbahn liegt, ist seine Verwicklung in die Operacion Puerto. Ihm konnte nachgewiesen werden, dass er zu den Klienten Eufemiano Fuentes' gehörte, und nur das Geständnis, Blutdoping vorgehabt, aber nicht durchgeführt zu haben, ermöglichte es ihm, die Affäre ohne allzu großen Ansehensverlust zu überstehen. Sein zweiter Giro d'Italia-Sieg fällt in die Zeit nach seiner Sperre - was er immer als Zeichen dafür verstanden haben wollte, dass man auch als sauberer Athlet große Rennen gewinne könne.


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