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Shortnews Mailand-Sanremo: Fahrerkollegen beschuldigen Sieger Arnaud Démare der Schummelei |
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20.03.2016 | |
Mailand-Sanremo: Fahrerkollegen beschuldigen Sieger Arnaud Démare der SchummeleiInfo: MILANO - SANREMO 2016Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) Der relativ überraschende Mailand-Sanremo-Sieg von Arnaud Démare (FDJ) erhält noch einen bitteren Nachgeschmack. Der 24-jährige Franzose wird von Fahrerkollegen beschuldigt, sich in unzulässiger Weise am Teamfahrzeug festgehalten zu haben, um nach einem Sturz wieder Anschluss zu finden. Matteo Tosatto vom Team Tinkoff, der gestern seine 17. Classicissima bestritt, sagte gegenüber der "Gazzetta dello Sport": "Démare war vor der Cipressa nicht mehr im Feld. Aber am Anstieg überholte er uns mit zweifacher Geschwindigkeit Ich habe nicht gesehen, ob er sich am Fenster des Autos festhielt oder an einer Trinkflasche. Natürlich war er stark im Sprint, aber ohne diese Hilfe wäre er niemals in der Lage gewesen mitzusprinten. Ich habe ein so schamloses Verhalten noch nie gesehen." Astana-Fahrer Eros Capecchi bestätigte Tosattos Beobachtungen: "Démare überholte uns am Anstieg mit 80 km/h. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ich war am Hinterrad von Tosatto und sah es sehr genau. Démare hielt sich an der rechten Seite des Mannschaftswagens fest. Es ist widerlich!" In der Tat wurde Démare unter den Gestürzten gemeldet, anders als etwa Michael Matthews (Orica) konnte er aber noch entscheidend in den Schlusssprint eingreifen. Die Anschuldigungen der beiden Italiener wurden der Rennjury offenbar vorgetragen, aber da es keine Kameraaufzeichnungen von der Situation gibt, die Démare überführen könnten, wird die Sache nicht weiter verfolgt. Update: Frédéric Guesdon, der Sportliche Leiter von FDJ, hat mittlerweile auf die von Tosatto und Capecchi und vorgebrachten Anschuldigungen reagiert. Er gab zu, dass der spätere Mailand-Sanremo-Sieger Arnaud Démare vor der Cipressa von einem Sturz aufgehalten und dass ihm am Anstieg eine Trinkflasche aus dem Begleitwagen gereicht worden sei. Er bestritt aber vehement, dass Démare sich bei dieser Gelegenheit mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h habe ziehen lassen, was in dem Fahrzeugpulk gar nicht möglich gewesen sei. Guesdon stellte eine Veröffentlichung der von Démares Fahrradcomputer aufgezeichneten Leistungsdaten, wie Tosatto sie gefordert hatte, in Aussicht, sollten die "kleinlichen" Vorwürfe anhalten. Cyclingnews.com meldete unterdessen, dass die Dateien, die Arnaud Démares Siegesfahrt von gestern zeigten, zwischenzeitlich von der Trainingsplattform Strava verschwunden waren. Außerdem wird ein niederländischer Journalist zitiert, der die Daten vorher gesehen haben will und dessen Angaben zufolge Démare auf der Cipressa 1,4 km/h schneller gewesen sein müsste als das Peloton, um seinen Rückstand wieder wettzumachen. Außerdem müsste er den Anstieg sieben Sekunden schneller bewältigt haben als Giovanni Visconti (Movistar), der dort attackierte. |
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20.03.2016 | |
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