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Erfolge für De Gendt, McCarthy, Restrepo und (natürlich) Ewan am letzten Tag der Tour Down Under
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22.01.2017

Erfolge für De Gendt, McCarthy, Restrepo und (natürlich) Ewan am letzten Tag der Tour Down Under

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Adelaide, 22.01.2017 – Vier Etappen gewonnen und dabei dreimal den amtierenden Weltmeister auf den zweiten Platz verwiesen, so lautet die Bilanz von Caleb Ewan bei der 19. Tour Down Under. Auch am Schlusstag der WorldTour-Rundfahrt setzte sich der Australier wieder souverän vor Peter Sagan durch. Thomas de Gendt gehörte ebenfalls zu den Gewinnern des Tages, denn der Belgier holte sich noch Platz eins im Bergklassement von Richie Porte, dessen Gesamtsieg freilich von niemandem mehr in Gefahr gebracht werden konnte. Dennoch gab es mit Jay McCarthy und Jhonatan Restrepo zwei Fahrer, die sich durch Zeitgutschriften in der Gesamtwertung noch entscheidend verbessern konnten.


Das Profil der 6. Etappe der Tour Down Under

Hochsommerlicher Rundfahrt-Abschluss bei Kriterium in Adelaide
Am finalen Tag der Tour Down Under war es zwar nicht ganz so heiß wie auf dem ersten Teilstück, dass wegen der Hitze sogar hatte verkürzt werden müssen, doch mit Temperaturen von gut 30 Grad noch einmal hochsommerlich warm. Die 6. Etappe spielte sich wieder auf einem 4,5 Kilometer langen Rundkurs in Adelaide ab, auf dem 2016 Caleb Ewan gewonnen hatte und 2015 der Niederländer Wouter Wippert den bis heute immer noch letzten TDU-Etappensieg eines Ausländers errungen hatte – seitdem waren nur noch Australier erfolgreich! Am Montefiore Hill, einer kleinen Steigung auf der leicht welligen Strecke, wurde in der 8. und 12. von insgesamt 20 Runden jeweils eine Bergwertung abgenommen, was Thomas De Gendt (Lotto Soudal) sofort nach dem Start zu einem Angriff animierte, dem sich Gianluca Brambilla (Quick-Step Floors) anschloss. Der Belgier war punktgleich hinter dem Gesamtführenden Richie Porte (BMC Racing) Zweitplatzierter des Bergklassements und wollte sich das Bergtrikot unbedingt noch schnappen. Dieses Flucht-Unterfangen schlug aber trotz zwischenzeitlich einer halben Minute Vorsprung auf das Feld zunächst fehl, weil vor der ersten Bergwertung noch der erste Zwischensprint auf dem Programm stand und die deutsche WorldTour-Mannschaft Bora-Hansgrohe große Pläne hegte.

McCarthy klettert noch aufs Podium, De Gendt holt sich das Bergtrikot
In Runde neun wurden De Gendt und Brambilla eingeholt und am Ende der zehnten Runde verhalf Peter Sagan seinem Bora-Teamkollegen Jay McCarthy zum Sieg am ersten Zwischensprint. Durch die drei Sekunden Zeitgutschrift war der Australier nun zeitgleich mit seinem Landsmann Nathan Haas (Dimension Data), der zuvor den dritten Platz in der Gesamtwertung belegt hatte. Wer diesen am Ende bekommen würde, musste sich nun durch die Summe der Etappenplatzierungen entscheiden – ein Kriterium, in welchem McCarthy nach den ersten fünf Etappen mit 49 zu 54 vor Haas lag! In Runde zehn trat dann pünktlich zur ersten Bergwertung De Gendt wieder in Erscheinung, fuhr gemeinsam mit seinem Teamkollegen Adam Hansen aus dem Feld heraus und holte sich die Punkte, die nötig waren, um Porte zu überholen. Jener war am letzten Tag der Tour Down Under nur darauf konzentriert, sein ockerfarbenes Leadertrikot sicher ins Ziel zu bringen, die Bergwertung war ihm völlig gleichgültig. De Gendt fand sich kurz darauf neben Ben O'Connor und Jaco Venter (beide Dimension Data) sowie François Bidard (Ag2r-La Mondiale), Jack Bauer (Quick-Step Floors) und dem Deutschen Johannes Fröhlinger (GER) Team Sunweb) in einer neu formierten Spitzengruppe wieder, ließ sich aber bald schon wieder ins Feld zurückfallen.

Restrepo kommt in die Top10, Bauer wird nochmal kämpferischster Fahrer
Während De Gendt sich zurückfallen ließ, kam mit Jhonatan Restrepo (Katusha-Alpecin) ein neuer Fahrer nach vorne zur Spitzengruppe und gewann am Ende der 12. Runde prompt den zweiten Zwischensprint, was wieder eine nicht unwichtige Veränderung in der Gesamtwertung zur Folge hatte. Der Kolumbianer im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers zog durch drei Bonussekunden an Sergio Henao (Sky) und Nathan Earle (Nationalmannschaft Australien) vorbei und kam so noch in die finalen Top10 der Rundfahrt. Der Vorsprung der Ausreißer stieg kurzzeitig mal auf eine Minute an, ging dann aber recht schnell wieder zurück und betrug nach der 15. Runde nur noch 15 Sekunden. Nun setzte sich Bauer, der kurz zuvor die zweite Bergwertung gewonnen hatte, von den anderen Fahrern ab und verdiente sich mit einer Solofahrt, die erst zu Beginn von Runde 19 enden sollte, zum dritten Mal in Folge die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer des Tages! Nach seiner Einholung kontrollierte Orica-Scott das Geschehen bis zur Zielankunft, wo Caleb Ewan der australischen Mannschaft den vierten Etappensieg bescherte, womit sie ihre Bilanz aus dem Vorjahr, als Ewan und Simon Gerrans jeweils zweimal erfolgreich waren, wiederholte. In den Jahren von 2012 bis 2015 waren Orica dagegen insgesamt gerade einmal zwei Etappensiege bei der Tour Down Under gelungen!

Ewan stellt Etappensieg-Rekord ein, Porte feiert seinen ersten Gesamterfolg
Es war wie auf den Etappen 1, 3 und 4 und auch schon beim People's Choice Classic heute vor genau einer Woche – im Sprint ist Ewan in dieser frühen Saisonphase scheinbar einfach unbesiegbar, auch wenn die finale Sprintvorbereitung von Orica-Scott nicht ganz perfekt verlaufen war. Ewan musste sich auf der Zielgeraden Schulter an Schulter ein Duell mit Danny Van Poppel (Sky) um das Hinterrad seines eigenen Anfahrers Daryl Impey liefern. Währenddessen versuchte Rüdiger Selig (Bora-Hansgrohe), Sagan an ihnen vorbei zu lotsen. Doch Ewan konnte sich in die Lücke zwischen dem Deutschen und dem Weltmeister schieben und fand so eine optimale Ausgangsposition für den Endspurt. Sagan lieferte ihm zwar einen harten Fight, kam dennoch zum dritten Mal in dieser Woche nicht über den zweiten Platz hinaus; Van Poppel (Sky) wurde hinter Marko Kump (UAE Abu Dhabi) Vierter. Ewan dagegen stellte mit vier Etappensiegen den Rekord der Tour Down Under ein – eine solche Ausbeute hatten bisher nur Robbie McEwen 2002 und André Greipel 2008 erreicht. Mindestens genauso groß war die Freude von Richie Porte über seinen ersten Gesamtsieg in der Heimat, nachdem er 2015 und 2016 jeweils knapp geschlagener Zweiter war. McCarthy und Haas kamen übrigens als Zehnter und Neunter über die Ziellinie, womit ihr Platztausch in der Gesamtwertung endgültig besiegelt war.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Am kommenden Sonntag gibt es in Australien noch ein weiteres WorldTour-Rennen, denn das Cadel Evans Great Ocean Road Race gehört bei seiner 3. Austragung erstmals ebenfalls der UCI-Rennserie an. 13 der 18 WorldTour-Mannschaften werden daran teilnehmen (siehe Wildcard-Übersicht), u.a. auch BMC Racing mit Richie Porte, Orica-Scott mit Caleb Ewan und Sky – letzteres Team allerdings ohne Vorjahressieger Peter Kennaugh, der die Mallorca Challenge bestreitet.






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