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Porte gewinnt mit Leichtigkeit zum 4. Mal in Folge die Königsetappe der Tour Down Under am Willunga Hill
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21.01.2017

Porte gewinnt mit Leichtigkeit zum 4. Mal in Folge die Königsetappe der Tour Down Under am Willunga Hill

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Willunga Hill, 21.01.2017 – Noch überlegener als Caleb Ewan in den Sprints präsentiert sich bei der 19. Tour Down Under Richie Porte an den Anstiegen. Wie vor drei Tagen in Paracombe konnte auch am Willunga Hill niemand dem 31-Jährigen, der in neun Tagen Geburtstag feiert, das Wasser reichen. 20 Sekunden vor seinen ersten Verfolgern erreichte Porte das Ziel der Königsetappe und weist mit 48 Sekunden den zweithöchsten Gesamtwertungs-Vorsprung in der TDU-Geschichte auf – Patrik Jonker gewann anno 2004 dank einer erfolgreichen Flucht mit 1:13 Minute Vorsprung. Während Gorka Izagirre sehr unter seinen Sturzverletzungen zu leiden hatte, sicherten sich Johan Esteban Chaves und Nathan Haas die weiteren Plätze auf dem Rundfahrt-Podium.


Das Profil der 5. Etappe der Tour Down Under

Fluchtgruppe mit bereits bekannten Ausreißern
Am vorletzten Tag der Tour Down Under stand bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 25 Grad ihre traditionelle Königsetappe auf dem Programm, die 22,4 Kilometer vor Schluss einmal über und dann zum Ende nochmals hinauf zum Willunga Hill führte. Doch vor dem Finale rund um den (zumindest für Radsport-Begeisterte) berühmtesten Berg Australiens wies das 5. Teilstück (mit 151,5 Kilometern das längste der Rundfahrt) keine großen Schwierigkeiten auf. Unmittelbar nachdem in McLaren Vale der Start erfolgt war, attackierte William Clarke (Cannondale-Drapac), dem sich aber zu viele andere Fahrer anschlossen, was nach kurzer Zeit wieder zu einem Zusammenschluss mit dem Feld führte. Doch der 2010 auf einer Etappe als Solist siegreiche Australier unternahm einen neuen Versuch und konnte sich diesmal mit nur drei Begleitern erfolgreich absetzen. An seiner Seite befanden sich Jérémy Maison (FDJ) und Thomas De Gendt (Lotto Soudal), die beide schon einmal auf der 3. Etappe gemeinsam auf der Flucht waren, und Jack Bauer (Quick-Step Floors), der gestern kurzzeitig als Verfolger in Erscheinung getreten war, bevor ihn ein Defekt gestoppt hatte. Mit zweieinhalb Minuten Vorsprung – nur etwas weniger als sie im Rennverlauf maximal aufgewiesen hatten – fuhren die Vier auf den Willunga-Hill-Rundkurs ein und nahmen zum ersten Mal den gut drei Kilometer langen Anstieg in Angriff.

Windkanten-Versuch von Sky und Orica ohne Folgen
Die erste Bergwertung auf dem Willunga Hill ließ De Gendt sich selbstverständlich nicht nehmen, immerhin trug er ja, wenn auch nur in Stellvertreterfunktion, das Bergtrikot. Der Belgier, Bauer und Maison hatten auf dem Gipfel noch 1:55 Minute Vorsprung auf das Feld. Flucht-Initiator Clarke hatte am Berg nicht mehr mit ihnen mithalten können und wurde in der folgenden Abfahrt bereits eingeholt. Ebenso wie Chris Hamilton (Sunweb) und Giovanni Visconti (Bahrain-Merida), die am Willunga Hill attackierten, sich aber nicht weit absetzen konnten, weil Damiano Caruso und Rohan Dennis für Leader Richie Porte (BMC Racing) im Peloton gute Arbeit verrichteten. Nach der Bergwertung übernahm das Team Sky die Führung im Feld und als zehn Kilometer vor dem Ziel auf einem flachen Abschnitt Orica-Scott sich einmischte, versuchten beide Mannschaften, sich den vorherrschenden Seitenwind zu Nutze zu machen. Die Bedingungen waren aber nicht extrem genug, um Porte oder andere Gegner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die deutlich erhöhte Geschwindigkeit hatte unmittelbar nur die Einholung der letzten drei Ausreißer sechs Kilometer vor dem Ziel zur Folge. Sie zehrte aber offensichtlich auch an den Kräften von Gorka Izagirre (Movistar), was sich daran zeigte, dass der vor zwei Tagen gestürzte Gesamtzweite zu Beginn des Schlussanstieges sofort zurückfiel.

Sky am Schlussanstieg stark, aber doch chancenlos gegen Porte
Sky behielt am Willunga Hill vorerst weiter das Zepter in der Hand. Kenny Elissonde sorgte für die erste große Tempoverschärfung, bevor Sebastian Henao übernahm und eine Selektion herbeiführte. Dem Kolumbianer konnten nur noch Johan Esteban Chaves (Orica-Scott), der Gesamtführende Porte, sein Cousin und Teamkollege Sergio Henao, Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale), Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) sowie Rafael Valls (Lotto Soudal) folgen. Nach einer Weile fuhr Sebastian Henao auf diese Fahrer sogar einige Meter Vorsprung heraus, was aber lediglich dazu führte, dass Porte aus der Reserve gelockt wurde. Der Träger des ockerfarbenen Trikots legte einen Zwischensprint ein und zog locker an Sebastian Henao vorbei. Lediglich Chaves, Sergio Henao und Valls waren noch in der Lage, diesem Vorstoß standzuhalten, doch mit dem nächsten Antritt in der steilsten Stelle des Anstieges gab Porte auch ihnen den Rest. Bis zur Flamme Rouge hatte Porte dann bereits 15 Sekunden Vorsprung auf Sergio Henao herausgefahren, der den Australier vergeblich jagte. Dessen vierter Sieg auf dem Willunga Hill wurde zu seiner größten Machtdemonstration an diesem Berg: Porte hatte dort 2014 mit zehn, 2015 mit neun und 2016 mit sechs Sekunden Vorsprung gewonnen – diesmal erreichte er das Ziel 20 Sekunden vor den ersten Verfolgern!

Chaves und Haas in der Gesamtwertung auf den Plätzen zwei und drei
Den zweiten Etappenplatz holte sich überraschend Nathan Haas (Dimension Data), der genau in jenem Moment von der Bildfläche verschwunden war, als Elissonde seine Führungsarbeit im Schlussanstieg beendet hatte, sich aber wieder erholte und am Ende im Sprint eines Quartetts Chaves, Diego Ulissi (UAE Abu Dhabi) und McCarthy hinter sich ließ. Dicht dahinter folgten Nathan Earle vom australischen Nationalteam, das seine Führung in der Mannschaftswertung verteidigte, Valls, an achter Position Sergio Henao, Robert Gesink (LottoNL-Jumbo), Tom-Jelte Slagter (Cannondale-Drapac), Wilco Kelderman (Sunweb) und Rohan Dennis (BMC Racing), allesamt mit 23 Sekunden Rückstand. Orica-Fahrer Chaves rückte dank der Schwäche des Spaniers Izagirre, der fast zwei Minuten verlor, vom dritten auf den zweiten Gesamtrang vor und weist einen mehr als deutlichen Rückstand von 48 Sekunden zum quasi sicheren Gesamtsieger Porte auf. Die Zeitgutschrift für seinen zweiten Tagesplatz brachte Haas (+0:51) eine Verbesserung um zwei Positionen auf Podiumsplatz drei ein, während McCarthy (+0:54) Vierter bleibt. Sergio Henao (+1:06) liegt als bestplatzierter Sky-Fahrer lediglich auf Rang elf. Für Porte ging mit dem Etappensieg auch der Gewinn einer Bergwertung einher, so dass er weiterhin vor dem punktgleichen De Gendt an der Spitze des Bergklassements steht. Anders als in der Gesamtwertung könnte es hier am Schlusstag der Tour Down Under aber noch leicht zu einer Veränderung kommen.

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Die morgige 6. und letzte Etappe findet wie in den beiden vorangegangenen Jahren auf einem 4,5 Kilometer langen Rundkurs in Adelaide statt. Während der 20 zu fahrenden Runden werden neben zwei Zwischensprints auch zwei Bergwertungen abgenommen.






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