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Vuelta a España Miguel Angel Lopez triumphiert am längsten Schlussanstieg der Vuelta – Zakarin neuer Gesamtdritter |
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03.09.2017 | ||
Miguel Angel Lopez triumphiert am längsten Schlussanstieg der Vuelta – Zakarin neuer GesamtdritterInfo: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) Sierra Nevada, 03.09.2017 – Mit einem frühen Angriff am fast 30 Kilometer langen Schlussanstieg auf den Alto Hoya de la Mora hat Miguel Angel Lopez nur vier Tage nach seinem Erfolg auf dem Calar Alto den nächsten Etappensieg bei der 72. Vuelta a España geholt. Auf dem Weg zur „Cima Alberto Fernández“ zwang er unter anderem seine Mitausreißer Alberto Contador und Romain Bardet in die Knie. Aus der lange Zeit recht ruhigen Gruppe um das Rote Trikot attackierte kurz vor Schluss Ilnur Zakarin, der um wenige Sekunden den dritten Rang der Gesamtwertung von Wilco Kelderman erobern konnte. Vuelta-Leader Chris Froome nahm seinem ärgsten Konkurrenten Vincenzo Nibali ebenfalls ein paar Sekunden ab. Das Profil der 15. Vuelta-Etappe Trentin zeigt großen Einsatz für ein paar wenige Punkte Mit einem ausgesprochen kurzen Teilstück ging die zweite Woche der Vuelta a España zu Ende – doch die 129,4 Kilometer von Alcalá la Real in Sierra Nevada hatten es mit zwei Bergen der 1. und einem der Especial-Kategorie in sich. Da es fast 60 Kilometer dauerte, bis erste dieser Anstiege begann, konnte aber auch der Sprinter Matteo Trentin (Quick-Step Floors) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der dreifache Etappensieger mühte sich in der ersten Rennstunde redlich, in eine Ausreißergruppe zu kommen, um am Zwischensprint bei Kilometer 45 vier Zähler für den Kampf um die Punktewertung holen zu können. Dieses Vorhaben konnte der Italiener letztlich erfolgreich umsetzen, wobei ihm Stéphane Rossetto, Anthony Perez (beide Cofidis) und Nelson Oliveira (Movistar), die zehn Kilometer vor dem Zwischensprint dem Feld davongefahren waren, fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hätten. Doch in einer Verfolgergruppe mit Edward Theuns (Trek-Segafredo), Tom Van Asbroeck (Cannondale Drapac), Sander Armée (Lotto Soudal) und Luis Mas (Caja Rural-Seguros RGA) kam Trentin rechtzeitig an dieses Trio heran, auch wenn diese vier Punkte am Ende des Tages nicht zum Erhalt seiner Führung reichen sollten; dazu später mehr. Adam Yates, Bardet und Kruijswijk auf Jagd nach Etappensieg Mit 2:20 Minuten Vorsprung nahm die nach dem Zusammenschluss achtköpfige Spitzengruppe den Alto de Hazallanas (16,3 km à 5,5%) in Angriff, während dessen leichterer erster Hälfte die Rennsituation noch recht stabil blieb. Im steileren zweiten Teil des Anstiegs zerfiel die Gruppe und Rossetto war vorübergehend alleiniger Führender, bevor Armée ihn überholte. Den noch 55,4 Kilometer vor dem Ziel entfernten Gipfel passierte Armée 40 Sekunden vor Rossetto, 1:15 Minute vor Adam Yates (Orica-Scott), Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) sowie Oliveira und nochmal zwei Minuten mehr vor dem Hauptfeld. Yates, Bardet und Kruijswijk hatten sich etwa sieben Kilometer vor der Bergwertung nach einer Tempoverschärfung von Peter Stetina (Trek-Segafredo), der selbst nicht mit ihnen mitgehen konnte, vom Hauptfeld abgesetzt. Die Gruppe, die gut drei Minuten Vorsprung hätte herausfahren müssen, damit ihr bestplatzierter Fahrer Kruijswijk in die Top10 des Gesamtklassements hätte vordringen können, sammelte in der Abfahrt Rossetto ein und ging mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf Armée in den etwa 30 Kilometer langen Schlussanstieg, der offiziell aus zwei Bergen – Alto del Purche (8,5 km à 8,0%) und Alto Hoya de la Mora (19,3 km à 5,6%) – bestand, die aber ohne Zwischenabfahrt direkt miteinander verbunden waren. Profil Alto del Purche und Profil Alto Hoya de la Mora Lopez entfesselt sechs Kilometer vor dem Ziel seine ganze Power Die frühen Ausreißer Rossetto und Oliveira mussten am Schlussanstieg sofort die Segel streichen und auch Armée wurde von seinen Verfolgern schnell eingeholt. 27 Kilometer vor dem Ziel lag das aus noch circa 30 Fahrern bestehende Hauptfeld eine Minute zurück – da attackierte Alberto Contador (Trek-Segafredo), dessen Vorstoß eine prompte Reaktion von Miguel Angel Lopez (Astana) nach sich zog. Das Team Sky konnte dieses Duo ohne großen Sorgen fahren lassen, lagen sie doch trotz ihrer Top10-Klassierungen beide über drei Minuten hinter Vuelta-Leader Chris Froome. Nur wenig später setzte sich Yates aus der ersten Gruppe ab und erreichte die Bergwertung des Alto del Purche (19,9 km vor dem Ziel) rund eine halbe Minute vor Kruijswijk, eine Minute vor dem Trio Contador, Lopez, Bardet und 1:45 Minute vor der großen Gruppe mit Froome und Co. Kruijsiwijk fiel bald auch in die Contador-Gruppe zurück, die noch länger eine Minute hinter Yates blieb. Erst als Lopez sechs Kilometer vor Schluss antrat und alle seine Begleiter abschüttelte, zeichnete sich ein Ende des Yates’chen Traums vom Etappensieg ab. Vier Kilometer vor dem Ziel überholte ihn Lopez, der seinem Spitznamen „Superman“ alle Ehre machte und überlegen den Etappensieg einfuhr. Zakarins später Vorstoß bringt ihn auf Rang drei der Gesamtwertung Aus der Hauptgruppe der Favoriten hatte mit Beginn des Anstieg zum Alto Hoya de la Mora Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und kurz darauf auch Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) attackiert. Der in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegende Italiener kämpfte zwischen Kilometer 14 und 11 vergeblich gegen die Verfolgungsarbeit von Froomes Helfern Wout Poels und Mikel Nieve an; De Gendt wurde nach etwas längerer Flucht neun Kilometer vor Schluss gestellt. Bis drei Kilometer vor dem Ziel wurden nacheinander erst Kruijswijk, dann Bardet und Contador von der Froome-Gruppe eingeholt, die weiterhin deutlich eine Minute hinter Lopez lag, der dann auch nicht mehr durch eine späten Aktion von Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) eingefangen werden konnte. Der Russe griff etwa eineinhalb Kilometer vor dem Ziel an, das er 36 Sekunden nach dem Etappensieger erreichte – und 9 Sekunden vor dem Etappendritten Wilco Kelderman (Sunweb), womit er den Niederländer vom dritten Rang der Gesamtwertung verdrängen konnte. An Froomes Führung war dagegen nicht zu rütteln. Der Brite kam mit Esteban Chaves (Orica-Scott) 47 Sekunden nach Lopez, also nur 11 Sekunden hinter Zakarin ins Ziel und nahm seinem Hauptkonkurrenten Nibali sogar noch sechs Sekunden ab. Lopez klettert bis auf Rang sechs und ist dem Bergtrikot sehr nah Mit einem Vorsprung von 1:01 Minute auf Nibali geht Froome nun in den zweiten Ruhetag der Spanien-Rundfahrt. 2:08 bzw. 2:11 Minuten liegt er vor Zakarin und Kelderman, die im Kampf um den letzten Podiumsplatz derzeit also lediglich durch drei Sekunden getrennt sind. Chaves, der weiterhin Rang fünf belegt, liegt 2:39 Minuten hinter Froome und 31 Sekunden hinter Zakarin. Lopez ist wiederum bis auf 12 Sekunden an seinen Landsmann heran gerutscht und kann nach der Verbesserung von Position zehn auf sechs sogar wieder vom Podium träumen. Außerdem liegt er nun 33 Sekunden und einen Platz vor seinem Teamkollegen Fabio Aru. Contador schwächelte am Ende etwas und musste Gesamtrang acht an Michael Woods (Cannondale) abtreten, während es David De La Cruz (Quick-Step Floors) mit einem Absturz von Rang sieben auf elf noch schlimmer traf. Froome konnte sich in der Punktewertung wieder drei Zähler vor Trentin schieben und bleibt auch in der Kombinationswertung vorne. Dort ist Lopez neuer Zweiter, ebenso wie im Bergklassement. Nach dem Gewinn der „Cima Alberto Fernández“ auf dem höchsten Berg dieser Vuelta im 2510 Meter hoch gelegenen Etappenziel, weist er nur noch acht Punkte Rückstand zur Davide Villella (Cannondale Drapac) auf. -> Zum Resultat Nach dem Ruhetag gibt es am Dienstag auf der 16. Etappe das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta, das mit seiner Länge von 40,2 Kilometern vor allem dem Gesamtführenden Chris Froome in die Karten spielen dürfte. |
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