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Van der Poel bezwingt den Koppenberg und übernimmt DVV trofee-Führung
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01.11.2017

Van der Poel bezwingt den Koppenberg und übernimmt DVV trofee-Führung

Info: Ranglisten DVV verzekeringen trofee 2017/18
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Oudenaarde, 01.11.2017 - Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) hat erstmals als Elite-Fahrer den berühmten Koppenbergcross in Oudenaarde gewonnen. Nicht wie so oft mit erdrückender Überlegenheit, sondern am Ende eines spannenden und sehr kräftezehrenden Wettkampfs setzte der niederländische Meister sich mit 12 Sekunden Vorsprung vor Europameister Toon Aerts (Telenet Fidea Lions) durch. Dessen Teamkollege Lars van der Haar wurde 24 Sekunden zurück Dritter, was - den vorangegangen Bonussprint eingerechnet - nicht reichte, um die DVV verzekeringen trofee-Gesamtführung gegenüber Van der Poel zu verteidigen. Weltmeister Wout van Aert (Crelan-Charles) hatte nicht seinen besten Tag und belegte Platz vier mit über einer Minute Rückstand.


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Kein gewöhnlicher Sieg
In der Radcross-Saison 2017/18 haben bereits 4 Superprestige-Rennen stattgefunden, alle im Oktober. Nun ist es November und somit wird es Zeit, endlich die DVV trofee-Serie fortzusetzen, die bislang nur einen Durchgang gesehen hat, nämlich Ronse vor über 4 Wochen. Der Koppenbergcross in Oudenaarde wird traditionell immer am 1.11., dem Allerheiligen-Tag, abgehalten, der wie in vielen Ländern so auch in Belgien ein Feiertag ist. Zu feiern hatte vor allem der Sieger des Rennens, Mathieu van der Poel, der zugleich auch die Gesamtführung in der DVV trofee übernahm. Wenn man den Namen des niederländischen Dominators hört, könnte man versucht sein, den Ausgang als "Business as usual" abzustempeln. Das war er aber mitnichten. Erstens hatte Van der Poel den Koppenbergcross zuletzt als Junior im Jahre 2012 gewonnen und danach nicht mehr. Und zweitens musste der 22-Jährige heute wirklich an seine Grenzen gehen.

Van der Poel holt Van der Haar zurück
In der ersten Runde zeichnete sich zwar erneut ein Solo-Ritt von Mathieu van der Poel ab. Dann aber bildete sich doch eine Spitzengruppe, die außerdem noch DVV trofee-Leader Lars van der Haar, Wout van Aert - von 2014 bis 2016 Seriensieger am Koppenberg - und Toon Aerts - in seinem womöglich letztem Rennen als Europameister - umfasste. Gerade hatte Crelan-Charles-Sportdirektor Niels Albert im TV-Interview den Wunsch geäußert, diese Konstellation möge bis zur letzten Runde bestehen bleiben, da startete Van der Haar am kopfsteigepflasterten Anstieg einen Überraschungsangriff. Der kleingewachsene Niederländer passierte die Start-Ziel-Linie - die sich diesmal an der angeblich steilsten Stelle befand - und vergrößerte seinen Vorsprung. Zunächst profitierte er davon, dass sein Teamkollege Toon Aerts die Verfolger neutralisieren konnte. Aber eine Runde später schaffte Landsmann Van der Poel es dann doch mühelos, Van der Haar zurückzuholen.

Eine Runde zu viel
In diesem Moment fuhr Wout van Aert in eine Krise hinein, von der der Weltmeister sich nicht mehr wirklich erholen sollte. Er blieb hinter dem Spitzentrio und vor einer sehr großen Verfolgergruppe um Kevin Pauwels (Marlux-Napoleon Games) im Niemandsland stecken. Vorne versuchten die beiden Telenet-Löwen Van der Poel in die Zange zu nehmen. Insbesondere der Europameister machte jetzt wieder einen starken Eindruck. Er war es auch, der sich an die Fersen des Vizeweltmeisters heftete, als der in der letzten Runde das Gaspedal durchdrückte. Mit Aerts im Nacken hastete Van der Poel den Koppenberg hoch - und brach direkt hinter der Ziellinie völlig erschöpft zusammen. Auch die anderen Teilnehmer wirkten nach deutlich über einer Stunde Fahrzeit ausgepowert und mindestens am Limit - ein deutliches Zeichen, dass die Jury eine Runde zu viel angesetzt hatte.

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Van Aert verliert viel Zeit
Lars van der Haar büßte für seinen Zwischen-Effort, wusste mit 24 Sekunden Rückstand den Schaden aber einigermaßen zu begrenzen. Nach reiner Fahrzeit hätte er damit eine Sekunde auf Mathieu van der Poel gerettet. Doch für die DVV trofee kommen auch noch die Bonussekunden ins Spiel, die es am Zwischensprint auf der zweiten Runde zu verdienen gab. Und hier ging Van der Haar völlig leer aus, während sein Landsmann 15 Sekunden holte. Van der Haar ist somit nun Gesamtzweiter und hat 14 Sekunden Rückstand auf Van der Poel. Toon Aerts steigt an die dritte Position (+0:21). Wout van Aert - der nach dem Koppenbergcross ein längeres Trainingslager einlegt und auf die EM verzichtet - hat sich aus dem Rennen um die Trophäe mit 1:14 Rückstand am Koppenberg und 1:30 Minuten insgesamt fast schon verabschiedet.

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Frauen: Vierter Koppenberg-Sieg für Wyman
Bei den Frauen zeigte die immerhin schon 36-jährige Helen Wyman einmal mehr, dass sie noch nicht zum alten Eisen zu legen ist. Nach ihren Siegen in Aigle, Woerden und Contern feierte die Britin ihren vierten Saisonerfolg und triumphierte nach 2010, 2012 und 2013 zum vierten Mal (!) am Koppenberg. Als alles schon nach einem Schlusssprint gegen Katherine Compton aussah, gelang es Wyman doch noch die US-Meisterin abzuhängen. Sie siegte mit 16 Sekunden Vorsprung, verdrängte Compton dadurch aber nicht von der Spitze der IJsboerke Ladies Trophy. Dritte des Tages wurde Jolien Verschueren (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice), die in den letzten beiden Jahren in Oudenaarde gewonnen hatte (+0:27).

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U23: Iserbyt verteidigt Führung
Bei den Männern U23 kam es zu einem Dreiersprint um den Sieg, nachdem es weder Thomas Pidcock (Telenet Fidea) noch Eli Iserbyt (Marlux-Napoleon Games) noch Jens Dekker (Beobank-Corendon) gelungen war, eine Vorentscheidung zu erzwingen. Es setzte sich der Junioren-Weltmeister durch, aber Iserbyt verteidigte als Zweitplatzierter die DVV trofee-Gesamtführung vor Dekker.

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Bei den Junioren hatte ebenfalls ein Brite die Nase vorne: Ben Tulett, der anschließend sagte, der Koppenberg habe ihn an sein Trainingsgebiet in den Hügeln von Kent erinnert. Wout Vervoort und Jarno Bellens, beides Belgier, kamen mit aufs Podium. Eine Gesamtwertung gibt es für die U19-Fahrer nicht.

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Bei den Debütanten ("niewelingen") setzte sich Lennert Belmans vor dem Niederländer Salvador Alvarado und Thibau Nys durch, das Rennen zählte aber nicht für die DVV trofee.

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