Nachruf auf Andy Rihs

Autor: Christine Kroth (Cofitine)
Bericht: Todesfall: Andy Rihs, Besitzer des BMC Racing Teams, erliegt langer, schwerer Krankheit

Lieber Andy Rihs!

„Niemals geht man so ganz …“ Dieser Satz kam mir in den Sinn, als ich in dieser Woche erfuhr, dass Sie von uns gegangen sind. Weil ich zuerst an das denken musste, was Sie hinterlassen haben und erst dann an das, was uns durch Ihren Tod fehlen wird.
Sie haben viele Menschen geprägt. Fahrer, Betreuer, Kollegen. Menschen mit denen Sie zusammengearbeitet haben, aber auch Journalisten und Fans.
Ich habe Ihre „Karriere“ im Radsport immer verfolgt. Als Sie mit Ihrer Firma Phonak in den Radsport eingestiegen sind und somit auch für den Radsport in der Schweiz, dem ich seit Jahren eng verbunden bin, ein starker Motor waren.
Der Aufstieg und der Fall vom Team Phonak. Noch heute begleitet mich ein kleines Handtuch mit dem Trikot von Phonak zu jedem Rennen. Inzwischen zigmal gewaschen und schon ziemlich ausgebleicht. Aber es ist immer dabei! Meine Erinnerung an diese Zeit.
Doch Fallen ist das eine, die Kunst ist es, wieder aufzustehen! Sie kamen zurück, mit Ihrer Radfirma BMC. Ich erinnere mich noch gut an die Anfänge. Als kleines Team, das glücklich war über die Wildcard bei Tour de Romandie. Sie haben wieder ganz unten, wieder ganz von vorne angefangen. Sie sind gefallen, aber nicht liegen geblieben, Sie sind aufgestanden und haben an sich und an den Radsport geglaubt. Der Tour-Sieg von Cadel Evans im Trikot von BMC – auch ein Triumph Ihrer Beharrlichkeit und Ihrer Leidenschaft für den Radsport.
BMC – die Radmarke kennt heute jeder!
Ich habe Sie öfter erlebt, live an der Strecke. Fast immer im Trikot und auf dem Rad. Ihre tiefe Verbundenheit zum Radsport war mehr als greifbar.

„Niemals geht man so ganz ...“ Von Ihrer schweren Krankheit wusste ich seit letzten August. Trotzdem war ich tief betroffen, als ich erfuhr, dass Sie den Kampf dagegen verloren haben.
Doch was bleibt, ist Ihr Vermächtnis! Und die Erinnerung an einen, der aus dem Radsport eigentlich nicht wegzudenken ist.
Sie, lieber Andy Rihs, haben Spuren hinterlassen! Im Radsport, bei den Menschen, die Sie kannten und bei allen, die das Glück hatten, Ihnen zu begegnen. Auch bei mir! Und dafür möchte ich Ihnen herzlich danken!
RIP

Ihre Christine Kroth