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UCI: Weltverband äußert sich ausführlich zu seiner Entscheidung im Fall Froome
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07.07.2018

UCI: Weltverband äußert sich ausführlich zu seiner Entscheidung im Fall Froome

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



In einer außergewöhnlich langen Pressemitteilung hat sich die UCI zu ihrer Entscheidung in der Froome-Salbutamol-Affäre geäußert. Von verschiedenen Seiten war kritisiert worden, dass der Weltverband für den Freispruch Chris Froomes keine Begründung angegeben habe. Nun stellt die UCI klar, dass der Hauptgrund das Verdikt der WADA und ihrer Experten gewesen sei. Die Welt-Anti-Doping-Agentur verfüge über Informationen, die dem Radweltverband nicht vorlägen. Wenn die WADA entscheide, dass kein Doping-Verstoß gegeben sei, sei es für die UCI sinnlos, in der Sache fortzufahren.

Außerdem habe man sich an einem neuen technischen Dokument der WADA orientiert, in dem der absolute Salbutamol-Schwellenwert von 1200 ng/ml relativiert wird. Demnach muss der Flüssigkeitshaushalt des Athleten zum jeweiligen Zeitpunkt immer mit berücksichtigt werden. Des Weiteren spielten Überlegungen eine Rolle, wonach Froome aufgrund seiner Position als Vuelta-Leader ständigen Doping-Kontrollen ausgesetzt war und dies auch wusste. Die ständige Messung des Salbutamol-Werts in seinem Urin erlaubte dem Team Sky offenbar nun, eine Argumentation aufzuziehen, welche die außergewöhnlich hohe Konzentration am 7. September auf plausible Weise erklärte.

Ausdrücklich keine Rolle in den Überlegungen, so die UCI, spielte jener Report im British Journal of Clinical Pharmacology, von dem vor einigen Wochen in den Medien die Rede war und der die Validität von Salbutamol-Schwellenwerten generell infrage stellt.

Der Weltverband geht auch auf ähnliche Fälle in der Vergangenheit ein, namentlich den von Alessandro Petacchi und Diego Ulissi. Diese beiden Athleten waren im Gegensatz zu Froome sanktioniert worden, was in der Öffentlichkeit nun den Eindruck von Ungleichbehandlung erweckt hatte. Jedoch, so der Standpunkt der UCI, seien Petacchi und Ulissi von anderen Instanzen und nach den zur damaligen Zeit bekannten wissenschaftlichen Evidenzen beurteilt worden. Die wissenschaftliche Grundlage habe sich jedoch seitdem geändert und könne sich weiterhin ändern. Deswegen sei es auch wichtig, dass Anti-Doping-Richtlinien kein starres System darstellten. Eine Abänderung der Salbutamol-Richtlinien in Zusammenarbeit mit der WADA stellte die UCI in Aussicht.

Der Weltverband wandte sich außerdem explizit gegen Forderungen, die Expertenberichte und die Stellungnahme der WADA zum Fall Froome zu veröffentlichen. Diese Informationen könnten von potenzielle Doping-Betrügern missbraucht werden.




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