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Woods gewinnt Bergankunft: Rückschlag im Baskenland für Kruijswijk und Quintana
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12.09.2018

Woods gewinnt Bergankunft: Rückschlag im Baskenland für Kruijswijk und Quintana

Info: VUELTA A ESPAÑA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Balcón de Bizkaia, 12.09.2018 – Nachdem die Favoriten bei den beiden letzten Bergankünften der vorigen Woche den Sieg jeweils unter sich ausgemacht hatten, konnte auf der 17. Etappe der Vuelta a España wieder einmal ein Ausreißer jubeln: Michael Woods triumphierte am Schlussanstieg in einem packenden Vierkampf, der erst auf dem letzten Kilometer entschieden wurde. Der Gesamtführende Adam Yates verlor am Alto del Balcón de Bizkaia lediglich ein paar wenige Sekunden gegenüber seinem Hauptkonkurrenten Alejandro Valverde, wohingegen Steven Kruijsiwjk und Nairo Quintana rund eine Minute auf ihre Gegner einbüßten und die Ränge drei und vier der Gesamtwertung an Enric Mas und Miguel Angel Lopez abtreten mussten.


Das Profil der 17. Etappe der Vuelta a España

De Gendt holt das Bergtrikot
Auf dem Weg Richtung Andorra, wo am Freitag und Samstag die letzten beiden Bergetappen stattfinden werden, machte die Spanien-Rundfahrt einen Zwischenstopp im Baskenland, wo die 17. Etappe auf nur 157 Kilometern sechs Bergwertungen umfasste – darunter eine Kategorie 1 als Bergankunft. Der erste Anstieg zum Alto de la Arboleda (6,7 km à 5,0%) begann bereits nach zehn Kilometern und hatte die Bildung einer abermals sehr großen Ausreißergruppe zur Folge. Unter den 28 Fahrern fanden sich mit Omar Fraile (Astana) und Jonathan Castroviejo (Team Sky) zwei Basken sowie mit dem aus der Region Kastilien-La Mancha stammenden Héctor Sáez ein Fahrer des baskischen Teams Euskadi-Murias. Einen bleibenden Eindruck konnte allerdings keiner von ihnen hinterlassen. Das Rampenlicht gehörte lange Zeit Thomas De Gendt (Lotto Soudal), der sich an den ersten fünf Bergwertungen stets die Maximalpunktzahl unter den Nagel riss. An vier Bergen der 3. und einem der 2. Kategorie machte das 17 Punkte, wodurch er mit nun zehn Punkten Vorsprung auf Luis Angel Maté (Cofidis) dessen Bergtrikot übernahm, das seit der 2. Etappe im Besitz des Spaniers war. Bauke Mollema (Trek-Segafredo) sammelte aber auch fleißig Punkte und liegt mit 14 Zählern Differenz zu De Gendt ebenfalls noch gut im Rennen.

Alle 28 Ausreißer im Überblick
- Vincenzo Nibali + Franco Pellizotti (Bahrain Merida)
- Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale)
- Omar Fraile (Astana)
- Alessandro De Marchi + Dylan Teuns (BMC Racing)
- Rafal Majka + Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe)
- Thomas De Gendt (Lotto Soudal)
- Andrey Amador (Movistar)
- Pieter Serry (Quick-Step Floors)
- Stephen Cummings + Amanuel Ghebreigzabhier + Merhawi Kudus (Dimension Data)
- Simon Clarke + Michael Woods (Education First-Drapac)
- Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin)
- David De La Cruz + Jonathan Castroviejo (Team Sky)
- Jai Hindley (Sunweb)
- Bauke Mollema (Trek-Segafredo)
- Valerio Conti (UAE Emirates)
- José Mendes (Burgos-BH)
- Cristian Rodriguez (Caja Rural-Seguros RGA)
- Stéphane Rossetto (Cofidis)
- Héctor Sáez (Euskadi-Murias)
- nicht vertreten: Groupama-FDJ, Mitchelton-Scott, LottoNL-Jumbo


Ein Vierkampf am Schlussanstieg
Der Vorsprung der Ausreißer stieg zwischenzeitlich auf ein Maximum von achteinhalb Minuten, was David De La Cruz (Team Sky) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) in der Gesamtwertung eine Verbesserung um jeweils sechs Positionen auf die Plätze zehn und elf gebracht hätte. Das Feld, erst eine Zeitlang von Euskadi-Murias und später von Astana angeführt, kam allerdings wieder näher heran. Vor dem Schlussanstieg auf den Alto del Balcón de Bizkaia (7,3 km à 9,7%) blieben der weiterhin fast vollständigen Spitzengruppe noch vier Minuten Vorsprung. Als ab Mitte des Berges die mittleren Steigungswerte zweistellig wurden, kristallisierten sich schnell die Sieganwärter heraus: De La Cruz und Geburtstagskind Majka gehörten dazu, hatten aber in Michael Woods (Education First-Drapac) und Dylan Teuns (BMC Racing) noch zwei weitere starke Gegner. Woods versuchte mehrmals, sich mit Attacken alleine abzusetzen und schaffte das schließlich etwa einen halben Kilometer vor dem Ziel, als er einen Antritt von Teuns konterte. Das nebelverhangene Ziel erreichte der Kanadier fünf Sekunden vor Teuns. De La Cruz und Majka, die mit zehn und dreizehn Sekunden Rückstand folgten, kletterten gesamt auf die Ränge 13 und 14. Die nächsten Finisher Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) und Alessandro De Marchi (BMC Racing) wiesen 38 bzw. 44 Sekunden Rückstand auf.


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Im Baskenland wartet die nächste steile Bergankunft


Kruijswijk und Quintana brechen ein
Das Hauptfeld war am Schlussanstieg rasch auf eine nur noch etwa ein Dutzend Fahrer große Favoritengruppe zusammengeschmolzen, wobei mit dem Siebten Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) sowie dem Neunten Rigoberto Uran (Education First-Drapac), dem Zehnten Tony Gallopin (AG2R La Mondiale) und dem Elften Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) schon einige in der Gesamtwertung gut platzierte Fahrer früh den Anschluss verloren hatten. In eine Krise gerieten wenig später auch die bisherigen Dritt- und Viertplatzierten Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Nairo Quintana (Movistar), die statt um das Podium nur noch gegen einen allzu großen Zeitverlust auf ihre wichtigsten Konkurrenten kämpften. Der Mann in Rot, Simon Yates (Mitchelton-Scott), zeigte keine solche eklatante Schwäche und konnte außerdem auf starke Teamkollegen bauen. Adam Yates begleitete seinen Zwillingsbruder fast bis ins Ziel und auch Jack Haig war lange mit dabei, musste sogar erst nach Quintana und Kruijswijk die Segel streichen. Für den Vuelta-Leader waren an diesem Berg nur der Gesamtzweite Alejandro Valverde (Movistar) und Enric Mas (Quick-Step Floors) sowie Miguel Angel Lopez (Astana), die auf den Plätzen fünf und sechs gelegen hatten, Gegner auf Augenhöhe, mit denen er bis kurz vor dem Ziel zusammenblieb.

Valverde macht ein paar Sekunden gut
Im Endspurt musste Yates dann allerdings doch noch eine kleine Niederlage hinnehmen, denn Mas und Valverde, die mit 2:40 Minuten Rückstand zum Sieger die Etappenplätze 14 und 15 belegten, nahmen ihm noch acht und Lopez zehn Sekunden ab. Damit glich Valverde praktisch die am Vortag im Einzelzeitfahren verlorenen sieben Sekunden wieder aus und rückte bis auf 25 Sekunden an Spitzenreiter Yates heran. Kruijswijk und Quintana kamen erst 56 Sekunden nach dem Spitzenreiter ins Ziel, so dass sich ihre Rückstände im Gesamtklassement auf 1:48 Minute respektive 2:11 Minuten erhöhten. Zudem wurden sie durch die aufstrebenden Mas (+1:22) und Lopez (+1:36) von den Plätzen drei und vier verdrängt. Die dahinter liegenden Fahrer verloren auf der Etappe noch mehr Zeit als Kruijsiwjk und Quintana: Izagirre (+4:09) und Uran (+4:36) immerhin noch deutlich weniger als Pinot (+5:31), den sie beiden überholen konnten, so dass der Franzose von Rang sieben auf neun verdrängt wurde. Im Duell um den letzten Top10-Platz hat sich Gallopin (+6:05) ein wenig von Buchmann (+6:33) abgesetzt.

-> Zum Resultat

Auf der 18. Etappe gibt es, zumindest vom Profil her, etwas Entspannung für die Bergspezialisten, denn es gibt keine einzige Bergwertung. Ob die wenigen an einem Sprint interessierten Mannschaften Ausreißer unter Kontrolle halten können?

Video der Zielankunft






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