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Doping-Verdächtiger Alberto Contador ertrotzt sich Gesamtsieg der Murcia-Rundfahrt

06.03.2011

Doping-Verdächtiger Alberto Contador ertrotzt sich Gesamtsieg der Murcia-Rundfahrt

Info: Vuelta Ciclista a la Region de Murcia (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Murcia, 06.03.2011 - Während in seiner Doping-Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, gewinnt Alberto Contador (Saxobank-Sungard) schon wieder Rennen. Der 26-jährige Spanier ließ sich beim Einzelzeitfahren, mit dem die dreitägige Murcia-Rundfahrt zu Ende ging, die gestern eroberte Gesamtführung nicht mehr nehmen. Auf dem flachen 12,4 km Parcours war Contador 8 Sekunden schneller als der Franzose Jerome Coppel (Saur-Sojasun) und 12 Sekunden schneller als der Russe Denis Menchov (Geox-TMC). Coppel und Menchov belegen auch im abschließenden Gesamtklassement die Plätze zwei und drei.

Ein umstrittener Gesamtsieger
Hatte er den Gesamtsieg bei seinem eigentlichen Comeback-Rennen, der Algarve-Rundfahrt, noch mit einem indiskutablen 15. Platz im Kampf gegen die Uhr klar verpasst, so kehrte Alberto Contador in Murcia zur gewohnten Zeitfahr-Stärke zurück. Da er sich auf der Bergetappe am gestrigen Tag das Leadertrikot gesichert hatte, durfte der spanische Einzelzeitfahr-Meister von 2009 als Letzter im Feld der 118 Athleten starten. Nur 3 Sekunden trennten Contador zu Beginn vom zweimaligen Nachwuchs-WM-Dritten Jerome Coppel. 5 Sekunden Differenz waren es zum Tour-Dritten Denis Menchov. Mit 52,518 km/h fegte der umstrittene Spanier über den sonnigen, flachen Parcours und baute seinen Vorsprung aus auf letztlich 11 Sekunden gegenüber dem Franzosen, 17 Sekunden gegenüber dem Russen. Contadors Fans werden in diesem Gesamtsieg, der mit zwei Tageserfolgen einherging, eine Trotzreaktion des (noch) dreifachen Tour-Champions bejubeln, während seine Kritiker sich mit Grausen abwenden dürften. Rein rechtlich gesehen gibt es freilich nichts auszusetzen: Contador ist startberechtigt, seit er vom spanischen Verband nach einigem Hin und Her vom Vorwurf des Dopings freigesprochen wurde. Der RFEC sah es als erwiesen an, dass die Clenbuterol-Spuren, welche bei der Tour 2010 in Contadors Urin entdeckt wurden, ohne Wissen und ohne Nachlässigkeit des Betroffenen in dessen Körper gelangt seien - nämlich über das ominöse, verseuchte Stück Fleisch, das Contador am 2. Ruhetag zu sich genommen haben will. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist freilich längst nicht gesprochen: Die UCI trifft in Kooperation mit der WADA am 24. März eine Entscheidung, ob man den Freispruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne anfechten will. Vieles spricht dafür, dass sich der Fall Contador noch Monate lang hinziehen wird.

Ablauf des Zeitfahrens. Verteilung der Trikots
Bevor zunächst Menchov (14:22), dann Coppel (14:18) und letztlich Contador (14:10) die Bestmarke im Zeitfahren der auf drei Tage verkürzten Murcia-Rundfahrt setzten, hielt der 22-jährige Brite Alex Dowsett (Team Sky), amtierender Europameister dieser Disziplin, mit 14:29 Minuten den Platz an der Sonne am längsten. Zuvor hatten mit Ruben Perez (Euskaltel), Egoitz Garcia (Caja Rural) und Eloy Teruel (Nationalmannschaft) drei Spanier in Führung gelegen. Letztgenannter ließ sogar favorisierte Zeitfahrer wie Christian Vandevelde und David Zabriskie (beide Garmin), die als Neunter und Zehnter unter ihren Möglichkeiten blieben, hinter sich.
Die Punktewertung entscheidet ebenfalls Gesamtsieger Contador für sich, die Bergwertung war bereits am gestrigen Tag an den Franzosen Laurent Mangel (Saur) gegangen, ebenso wie die Sprintwertung an den Niederländer Albert Timmer (Skil-Shimano). Beste Mannschaft wird am Ende Geox-TMC.

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