|
|||
Start >
LiVE-Radsport liest LiVE-Radsport liest: Über göttliche Schweißtropfen und die Geschichte des Radsports |
|||
19.08.2019 | |||
LiVE-Radsport liest: Über göttliche Schweißtropfen und die Geschichte des RadsportsInfo: Weitere Buchvorstellungen aus der Reihe LiVE-Radsport liestAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.) 19.08.2019 - „Der Schweiß der Götter“ ist ein Klassiker der Radsport-Literatur, den so gut wie jeder kennen dürfte. Eigentlich. Manchmal aber muss ein Buch als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum liegen, um auf die Idee zu kommen, sich damit zu befassen. LiVE-Radsport.com hat also eine Bildungslücke geschlossen und ist in die „Geschichte des Radsports“ (so der Untertitel des Buches) eingetaucht. Inhalt: Die Tour de France als Brennglas der Radsport-Geschichte Der niederländische Soziologe Benjo Maso breitet die Historie des (professionellen) Rennradsports in 13 Kapiteln von seinen Anfängen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ins Jahr 2011 hin aus. Der Geschichte der Tour de France kommt dabei natürlich eine zentrale Bedeutung zu, zumindest zu Beginn werden aber auch Seitenblicke auf die Italien-Rundfahrt und die ältesten Eintagesrennen geworfen. Maso beschreibt den Einfluss der großen Radmarken auf die Teams, die Fahrer und die Tour. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts sind es dann Radsport-fremde Firmen, die als Sponsoren immer wichtiger werden. Es geht um die Zunft der Journalisten, die von Anfang an zur Mythenbildung beiträgt, und es wird gezeigt, wie durch das Aufkommen von Radio und Fernsehen eine ganz neue Art der Berichterstattung Einzug hält. Auch die Themen Internationalisierung, Doping und Langeweile wegen vorhersehbarer Rennverläufe kommen nicht zu kurz. Ein besonderes Anliegen ist Maso die Relativierung und Entlarvung von Legenden, die sich ins kollektive Gedächtnis von Radsport-Fans eingebrannt haben und noch heute Jahr für Jahr von den Tour-de-France-Kommentatoren wiederholt werden. Der Titel „Schweiß der Götter“ bezieht sich auf den Ausspruch eines Reporters zum Schweizer Radprofi Hugo Koblet. Bewertung: Erhellende Analysen und neue Perspektiven Der Untertitel des niederländischen Originals „Legende van de wielersport“ trifft den Inhalt des Buches vielleicht etwas besser als das „Geschichte des Radsports“ der deutschen Übersetzung. Denn es geht nicht um eine Geschichtsstunde, sondern um unglaublich erhellende Analysen zum Zusammenhang von Sport, Journalismus, Legendenbildung und kommerziellen Interessen. Natürlich spricht Maso praktisch ausschließlich über den Radsport der Männer, obwohl, wie eigens erwähnt wird, Frauen trotz aller Diskriminierung schon genauso lange Rennen bestreiten. Die Tour de France nimmt einen breiten Raum ein, aber das ist auch legitim, denn an ihr lassen sich die Aussagen des Autors pointiert demonstrieren. Am Ende verhilft die Lektüre des Buches tatsächlich zu einer anderen Perspektive auf den Radsport. Nicht umsonst lautet das Schlusswort: „Es gibt keinen Sport, in dem die Tradition eine solch wichtige Rolle spielt. Doch diese ist alles andere als festgelegt. Im Gegenteil, sie wird immer wieder neu erfunden.“ Fazit: Ein Must-read für jeden Radsport-Fan Es führt kein Weg drumherum: Benjo Masos „Der Schweiß der Götter" muss einfach jeder Radsport-Fan gelesen haben. Aha-Erlebnisse sind garantiert! Titel: Der Schweiß der Götter: Die Geschichte des Radsports (Original: Het zweet der goden – Legende van de wielersport) Autor: Benjo Maso (aus dem Niederländischen von Christoph Bönig) Verlag: Covadonga Erscheinungsjahr: 2003, 2011 Seitenzahl: 280 Preis: 14,8 € ISBN-10: 3936973601 ISBN-13: 978-3936973600 Hast auch Du ein Buch mit Bezug zum Radsport gelesen und möchtest der LiVE-Radsport-Community darüber berichten? Dann melde Dich im Forum. |
|||
|
|||
19.08.2019 | |||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |