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Aufregendes Finale der Tour de Suisse: Leipheimer 4 Sekunden vor Cunego Gesamtsieger, Cancellara gewinnt Zeitfahren
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19.06.2011

Aufregendes Finale der Tour de Suisse: Leipheimer 4 Sekunden vor Cunego Gesamtsieger, Cancellara gewinnt Zeitfahren

Info: TOUR DE SUISSE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Schaffhausen, 19.06.2011 - Fabian Cancellara (Leopard Trek) hat das finale Zeitfahren der 75. Tour de Suisse gewonnen. Der Sieg des Favoriten war aber auch so ziemlich das einzig normale an diesem Tag. Mit Andreas Klöden, Levi Leipheimer und Nelson Oliveira belegten gleich drei RadioShack-Fahrer die Plätze hinter dem Weltmeister. Leipheimer gelang ein besonderer Coup, er entriss Damiano Cunego (Lampre) noch den Gesamtsieg - die Entscheidung fiel gerade einmal mit vier Sekunden Abstand! In dieser Dramatik ging aber nicht unter, dass der beste Schweizer im Klassement, Mathias Frank (BMC Racing Team), sich durch eine starke Leistung noch von Platz neun auf sechs verbesserte.


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Cancellara schlägt die RadioShack-Aramada im Zeitfahren von Schaffhausen
Zeitfahren und Tour de Suisse - da kann ein Sieger ja nur Fabian Cancellara heißen. Seit 2007 gewann der amtierende Weltmeister sechs von acht Rennen im Kampf gegen die Uhr bei seiner Landesrundfahrt. Beim Bergzeitfahren 2008 auf den Klausenpass war er naturgemäß ohne Chance, nur 2010 kassierte Cancellara zum Abschluss eine Niederlage gegen Tony Martin. Ein Deutscher war auch heute wieder sein größter Gegner. Cancellara hatte als relativ früher Starter eine zunächst nicht erreichbare Richtzeit abgeliefert: 41:01 Minuten auf einer Distanz von 32,1 Kilometern. Sein Schnitt betrug nur 46,953 km/h, weil der Kurs einige Steigungen beinhaltete. Eine Überraschung gelang dem jungen Nelson Oliveira (RadioShack), der mit nur 25 Sekunden Rückstand zeigte, dass Cancellara heute keinesfalls unschlagbar war. Andreas Klöden, ein Teamkollege des Portugiesen, konnte sogar Cancellaras Zwischenzeiten unterbieten. Nach 8,3 Kilometern war er fünf, nach 22,9 Kilometern sieben Sekunden schneller. Der zweite Messpunkt befand sich auf dem höchsten Punkt der Strecke und der restliche Weg bis ins Ziel bestand zu einem großen Teil aus Abfahrt. Dort holte Cancellara die Zeit für seinen Sieg heraus, denn am Ende fehlten Klöden doch neun Sekunden. Bei zwei RadioShack-Fahrern auf den Plätzen hinter dem Sieger blieb es nicht, es kam noch ein dritter dazu. Levi Leipheimer kämpfte um den Gesamtsieg und fuhr dabei mit 13 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang der Etappe.

Leipheimer Gesamtsieger - Cunego kann den "Fluch" nicht brechen
Seine Tagesplatzierung war Leipheimer vollkommen egal, der US-Amerikaner hatte den Rundfahrtsieg vor Augen. Als Vierter der Gesamtwertung lag er 1:59 Minute hinter Damiano Cunego (Lampre), der bekanntlich nicht zu den besten Zeitfahren gehört. Leipheimer holte schnell auf, an der ersten Zwischenzeit war er bereits fast eine halbe Minute schneller als der Träger des Gelben Trikots. Dass Cunego das Leibchen nach sechs Tagen wirklich verlieren könnte, zeichnete sich spätestens am zweiten Messpunkt ab, wo Leipheimer in der virtuellen Gesamtwertung nur noch 33 Sekunden aufholen musste. Die 75. Tour de Suisse gipfelte in einem Herzschlagfinale und erlebte eine der engsten Entscheidung der Geschichte. Es waren am Ende nur vier Sekunden, die Cunego fehlten und die Leipheimer den Triumph bescherten. Wie bei den letzten fünf Austragungen, die mit einem Zeitfahren endeten, gab es also im letzten Moment noch einen Leaderwechsel (wir berichteten). Nur drei Mal ging die Tour de Suisse knapper aus. 2004 hatte Jan Ullrich im Zeitfahren Fabian Jeker noch um eine Sekunde geschlagen, ebenfalls nur eine Sekunde lag 1987 zwischen Sieger Andrew Hampsten und Peter Winnen. Ganz kurios war es 1941, als nach nur drei Etappen Josef Wagner und Edgar Buchwalder zeitgleich in Führung lagen. Das zur Entscheidung ausgetragene Spurtduell im Zürcher Hallenstadion entschied Wagner für sich.

Frank kommt mit bravourösem Zeitfahren gesamt noch auf Rang sechs
Nicht nur auf Platz eins der Gesamtwertung kam es noch zu einem Wechsel, dahinter veränderte sich durch das Zeitfahren ebenfalls einiges. Gegen Leipheimer konnte sich auch Steven Kruijswijk (Rabobank) nicht wehren, der somit von Platz zwei auf drei abrutschte. Dabei konnte der Niederländer froh sein, dass er noch auf dem Podium blieb, denn Jakob Fuglsang (Leopard Trek) fehlten nur noch acht Sekunden und er hätte ihn überholt. Der Däne verbesserte sich von sechs auf vier, im Zeitfahren wurde der Teamkollege Cancellaras Siebter. Maxime Monfort (Elfter) und Linus Gerdemann (Dreizehnter) rundeten ein starkes Leopard-Trek-Ergebnis ab, das nur einen Makel hatte. Fränk Schleck, der 2010 noch im Zeitfahren den Gesamtsieg holte, stürzte vom dritten auf den siebten Rang ab. Schlechten Ergebnissen wie dem des Luxemburgers und einer eigenen überdurchschnittlichen Leistungen hatte Mathias Frank (BMC Racing Team) einen kaum erwarteten Sprung zu verdanken. Mit nur 1:16 Minute Rückstand auf Landsmann Cancellara wurde Frank Zwölfter des Tages. Der Beste Schweizer Klassementfahrer kletterte infolge dessen um drei Positionen auf den sechsten Platz hinauf. Eine bemerkenswerte Leistung des 24-Jährigen, der mit dem Giro d'Italia seine erste komplette Grand Tour in den Beinen hat.

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