<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Berichte Team Vorarlberg
Schweizer Silvan Dillier hofft auf WM-Überraschung
Suchen Berichte Team Vorarlberg Forum  Berichte Team Vorarlberg Forum  Berichte Team Vorarlberg
16.09.2011

Schweizer Silvan Dillier hofft auf WM-Überraschung

Autor: Team Vorarlberg



Schweiz nominiert Team Vorarlberg-Allrounder für Rad-WM - Dillier: „WM ist für eine Überraschung gut“

Der Schweizer Silvan Dillier hat in der laufenden Saison beim Team Vorarlberg von sich reden gemacht, in der kommenden Woche startet der 21-Jährige gleich zwei Mal bei der Rad-WM in Kopenhagen.
Nach einer erfolgreichen Saison auf der Straße und auf der Bahn, die jedoch auch von einigen Stürzen beeinträchtigt war, steht Dillier sowohl im Aufgebot für das U23-Zeitfahren (19.06.) als auch für das U23-Straßenrennen (23.06.). In einem Interview sprach das Allround-Talent aus Schneisingen über seine Erwartungen bei der Weltmeisterschaft sowie über die Höhen und Tiefen seiner ersten Saison beim Team Vorarlberg.


Deine letzten Rennkilometer vor der Weltmeisterschaft konntest du in Italien beim Giro di Padania sammeln. Wie lief die Verbereitung?
Silvan Dillier: "Der Giro di Padania war ein guter Test vor der WM. Ich habe gesehen, dass ich vorne mithalten kann und fühle mich gut in Form. Leider hat mich das Sturzpech auf der zweiten Etappe wieder eingeholt, doch das hat mich auf meinem Weg nicht beeinflusst. Auch den Unfall bei der Trofeo Melinda, als ich im Konvoi mit einem Teamfahrzeug kollidiert bin, habe ich schon wieder aus dem Kopf gestrichen, die Schnittwunden wurden genäht und beeinträchtigen mich nicht."

Im U23-Straßenrennen darf die Schweiz mit drei Fahrern an den Start gehen. Was wurde vom Schweizer Radsportverband als Ziel ausgegeben?
"Konkrete Zielvorgabe gibt es keine, aber wir wollen uns natürlich möglichst gut verkaufen. Meine beiden Teamkollegen, Marcel Aregger und Jan Keller, sind ähnliche Fahrertypen wie ich. Keller ist zudem wirklich endschnell. Wir wollen bis zum Schluss abwarten und uns dann im Sprint gegenseitig unterstützen. Wem es am Ende am besten läuft, für den Fahren die anderen. Damit hat keiner ein Problem."

Der Kurs in Kopenhagen ist flach. Ein Vorteil oder ein Nachteil für dich?
"Natürlich würde es mir nichts ausmachen, wäre ein kleiner Hügel dabei, der für eine Vorselektion sorgen könnte. Der flache Kurs ändert aber nichts daran, dass eine WM so oder so immer schwer ist. Immerhin, die letzten 300 Meter sollen leicht ansteigend sein. Das wäre jedenfalls kein Nachteil für mich. Genau kenne ich die Strecke aber noch nicht. Am Sonntag werde ich den Zeitfahr-Kurs besichtigen. Bis zum Straßenrennen (findet am Freitag statt, Anm.) bleibt dann noch ausreichend Zeit."

Was sind deine Favoritentipps für das U23-Straßenrennen?
"Schwer zu sagen. Ich habe dieses Jahr die Tour de l'Avenir nicht verfolgt. Einige der Namen dort muss man sicherlich auch für die WM auf der Liste haben. Ich denke, dass Frankreich sehr gute Fahrer an den Start bringt. Wir werden sehen."

Wo rechnest du dir persönlich bessere Chancen aus, im Straßenrennen oder im Zeitfahren?
"Im Straßenrennen ist es leichter, für eine Überraschung zu sorgen. Dort hast du mehrere Faktoren, die zusammen kommen. Taktik, das Zusammenspiel mit den anderen Fahrern... Im Zeitfahren entscheidet nur eines: wie viel Kraft du aufs Pedal bekommst."

Blickt man auf deine Bilanz bei Meisterschaften in diesem Jahr, so kannst du wohl ganz cool nach Dänemark reisen. Gold und Bronze bei der Bahn-EM, Gold bei der Schweizermeisterschaft auf der Bahn, Gold und Silber bei den U23-Titelkämpfen - Von jeder Meisterschaft hast du noch eine Medaille mitgenommen.
"So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber es stimmt: An jeder Meisterschaft, an der ich gestartet bin, war ich auf dem Podium. Meine zwei bisherigen WM-Starts, 2009 bei den Junioren und letztes Jahr in der U23-Kategorie, liefen hingegen nicht so optimal. Aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei."

Für dich war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Du hast große Erfolge gefeiert, hattest aber auch oft Sturzpech. Vor allem bei der Österreich-Rundfahrt mit deinem schweren Sturz auf der dritten Etappe. Die Rundfahrt bist du trotzdem zu Ende gefahren...
"Man muss solche Dinge einfach schnell wegstecken, möglichst bald wieder aufs Rad kommen, sonst bleibt es an dir hängen. Es stimmt, die Saison war ein Mix der Gefühle. Ich habe es aber gut hinbekommen, nach den Stürzen immer nach vorne zu schauen und genau so die Zeit meiner Erfolge zu genießen. Zwischendurch habe ich mir auch immer die notwendigen Pausen gegönnt, damit sich die Ereignisse nicht überschlagen. Alles in allem war es bis jetzt ein gutes Jahr für mich."

Was war dein schönster Erfolg?
"Eindeutig der Europameister-Titel im Madison. Das war das absolute Highlight."

Du hast deine Saison äußerst erfolgreich auf der Bahn und auf der Straße verbracht. Hast du das Gefühl, das eine würde dir mehr liegen als das andere?
"Nein, ich brauche beides. Die Bahn ist für mich ein toller Ausgleich für die Straße, und ich habe einige meiner größten Erfolge dort gefeiert. Außerdem ist es ein ideales Training für die Tritttechnik und andere Dinge. Daher will ich das unbedingt auch in Zukunft so beibehalten. Ich brauche das Training und den Wettkampf auf der Bahn."

Wenn man schon jetzt einen Blick auf 2012 wagen darf: Was sind in naher Zukunft deine Ziele?
"2012 bedeutet Olympia in London - das ist der große Traum. Mit dem Schweizer Bahn-Vierer kämpfen wir in diesem Winter noch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Wenn uns das gelingt, dann werde ich mich auf London fokussieren. Ansonsten will ich ein ähnliches Programm abspulen, wie in dieser Saison."





Schweizer Silvan Dillier hofft auf WM-Überraschung
Schweizer Silvan Dillier hofft auf WM-Überraschung

Zum Seitenanfang von für Schweizer Silvan Dillier hofft auf WM-Überraschung



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live