Steckt CSC noch tiefer drin?

Wie die französische Sportzeitung "L'Équipe" in ihrer Freitagsausgabe berichtet, sieht sich das CSC-Team um seinen sportlichen Leiter Bjarne Riis neben den Vorwürfen gegen (den vorläufig suspendierten Kapitän) Basso auch noch anderweitigen Verdächtigungen ausgesetzt:
Das Team soll am Vortag der diesjährigen Austragung von Paris-Roubaix in einer Plastiktüte verpackte Spritzen in einem Pariser Parkhaus entsorgt haben.
Ein Parkhausangestellter verletzte sich an den Spritzen, als er die Mülleimer leerte und erstattete daraufhin Anzeige gegen Unbekannt. Dass die CSC-Mannschaft in die ganze Sache verwickelt sein könnte, trat erst im Laufe der Ermittlungen zu Tage: Ein Augenzeuge sagte aus, er habe an jenem 8. April ein CSC-Teamfahrzeug gesehen, dessen Insassen eine Tüte in einem Mülleimer des Parkhauses entsorgt hätten.
Bei der Laboruntersuchung der etwa 100 sichergestellten Spritzen, die vor der Entsorgung noch gereinigt worden waren, wurden Bestandteile eines Produktes gefunden, das jedoch noch nicht bestimmt werden konnte. Um der "mysteriösen Substanz" auf die Spur zu kommen, haben die Ermittler Kontakt zu den in der Fuentes-Affäre ermittelnden Kollegen aufgenommen und hoffen nun, dass bei den Untersuchungen in Spanien Hinweise auf Herkunft und Art des Produkts gefunden werden.
Sollte dies der Fall sein und CSC eine Verwicklung in die Sache nachgewiesen werden können, würde dies einen weiteren schweren Schlag für die Nummer Eins der ProTour-Teams bedeuten, nachdem gestern schon Ivan Basso von der Tour de France ausgeschlossen worden war.
Unwahrscheinlich erscheint die Involvierung indessen nicht, denn am 8. April befand sich das Peloton mitten in der Phase der Frühjahrsklassiker, die das CSC-Team mit Siegen bei Paris-Roubaix (Fabian Cancellara) sowie dem Amstel Gold Race (Frank Schleck) maßgeblich mitbestimmt hatte.

(Moritz Brandenburger)