<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Rundfahrten
Tour de l`Avenir: Hans Dekkers Sieger bei chaotischem Sprint
Suchen Rundfahrten Forum  Rundfahrten Forum  Rundfahrten
02.09.2006

Tour de l`Avenir: Hans Dekkers Sieger bei chaotischem Sprint

Info: Tour de l`Avenir
Autor: Felix Griep (Werfel)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der 25jährige Niederländer Hans Dekkers aus dem Rennstall Agritubel siegte im Massensprint der 3. Etappe und profitierte dabei von einem Massensturz im Feld, dem er als einer von wenigen heil entkommen konnte. Cyrille Monnerais konnte sein Gelbes Trikot problemlos verteidigen.


Das Rennen

Wie auch schon in der vergangenen Tage wurde auch heute wieder von Beginn an attackiert. Im Gegensatz zu den ersten beiden Etappen war aber diesmal die erste Gruppe gleich die rennbestimmende. Vasily Khatuntsev (Omnibike Dynamo Moscow) initiierte den Angriff, Blaise Sonnery (Frankreich), Wesley Van Der Linden (Chocolade Jacques), Dimitri Claeys (Unibet-Davo) und Stian Remme (Norwegen) folgten ihm. Julen Zubero (Orbea) versuchte den fünf Mann nachzusetzen und erreichte sie nach einiger Zeit auch.

Bewegte sich das Peloton anfangs noch in Schlagdistanz gut eine Minute hinter der Spitzengruppe, konnte diese nach der ersten Bergwertung bei Kilometer 29,5 endlich ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Nach 50 Kilometer erreichte sie ihren höchstens Vorsprung von 5:40 Minuten. Bei den ersten drei Bergwertungen der 4. Kategorie setzte sich jedes Mal Van der Linden vor seinen Mitstreitern durch und hatte somit den bisher in der Bergwertung Führenden Robert Gesink (Rabobank Continental) nach Punkten überholt.

Nach dem das Feld etwa 70 Kilometer vor dem Ziel die Verpflegungszone durchfahren hatte, übernahmen die Mannschaften von Cofidis und Rabobank Continental die Führungsarbeit und verringerten den Rückstand auf die Spitze innerhalb von nur 15 Kilometern auf weniger als eine Minute. Kurz vor dem letzten Zwischensprint (Kilometer 96) attackierte dann Dimitri Claeys aus der Spitzengruppe und erreichte die Wertungslinie 20 Sekunden vor Zubero und Van der Linden und 30 Sekunden vor dem Hauptfeld, dass nur wenige Kilometer weiter auch die letzten Ausreißer gestellt hatte. Eine Bergwertung der 3. Kategorie stand noch auf dem Programm und der Träger des Gepunkteten Trikots, Gesink, sicherte sich die Punkte für Platz eins.

30 Kilometer vor dem Ziel bildete sich noch einmal eine Dreiergruppe mit Ricardo Mestre (Portugal), Benoit Daeninck (Frankreich) und Christopher Myhre (Norwegen), die eine halbe Minute vor dem Feld fuhr. Der Sieger des Vortages, Edvald Hagen (Norwegen), versuchte noch alleine aus dem Feld zur Spitze vor zu fahren. Aber fünf Kilometer vor dem Ziel war auch diese Flucht beendet und die Zeichen standen auf Sprint. Einige Fahrer versuchten es kurz vor dem Ziel noch, mit Soloattacken den Erfolg zu erzwingen, waren aber chancenlos.

Saïd Haddou (Auber 93) führte das Feld auf die letzten 500 Meter, direkt hinter ihm Tyler Farrar (Cofidis), Steven Caethoven (Chocolade Jacques) und Hans Dekkers (Agritubel). Als der finale Sprint in vollem Gange war, verlor einer der vordersten Sprinter die Kontrolle über seine Rennmaschine und löste eine Kettenreaktion aus, die beinahe das gesamt Feld zum Sturz brachte. Hans Dekkers war einer der wenigen, die einen sicheren Weg durch die fallende Meute fanden und triumphierte so im Ziel vor Alexandre Pichot (Bouygues Telecom) und Matthieu Ladagnous (Française des Jeux).

Drei Fahrer erwischte es beim Sturz besonders schlimm. Lloyd Mondory (AG2R Prevoyance) zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu, bei Pieter Jacobs (Unibet-Davo) besteht der Verdacht auf die selbe Verletzung und auch Nicolas Maes (Belgien) wurde ins Krankenhaus gebracht

Bester Deutscher war heute Nico Keinath, der sich auf Rang 15 platzierte. Bester Mann im Gesamtklassement ist weiterhin Alexander Gottfried als 28. mit knapp 2 Minuten Rückstand.


Die Trikoträger

Gelb: Auf den vorderen Positionen gab es keine Veränderung. Alle in den Massensturz verwickelten Fahrer wurden mit der Zeit des Siegers gewertet. Es führt weiterhin der Franzose Cyrille Monnerais (Française des Jeux). Amaël Moinard (Cofidis) ist Zweiter mit fünf, Mickaël Delage Dritter mit sieben Sekunden Rückstand.
Grün: Auch in der Punktewertung auf den ersten Rängen keine Veränderungen. Cyrille Monnerais (Française des Jeux) führt acht Punkte vor Moises Duenas Nevado (Agritubel), der morgen stellvertretend im Grünen Trikot fahren wird.
Gepunktet: Der bisherige Spitzenreiter Robert Gesink bekam heute wie schon erwähnt scharf Konkurrenz durch Wesley van der Linden. Beide hatten nach der Etappe 12 Bergpunkte auf ihrem Konto. Der Rennveranstalter meldet derzeit Van der Linden als Führenden, obwohl laut Reglement Robert Gesink führen müsste, da er eine Bergwertung der 3. Kategorie gewann, Van der Linden jedoch keine. Aufschluss wird wohl erst der morgige Tag bringen.

-> Resultate und Wertungen


Tagessieger Hans Dekkers

Hans Dekkers war im Zeitraum von 2002 bis 2005 Mitglied des starken Nachwuchsteams von Rabobank und konnte in dieser Zeit schon 14 Siege bei kleineren Rennen einfahren. 2004 schaffte er es sogar in die erste Mannschaft, konnte sich aber noch nicht durchsetzen. Zu Beginn dieser Saison wechselte er zum Professional Continental Team Agritubel. Dekkers konnte sich im Laufe des Jahres schon einige gute Platzierungen erkämpfen. So zum Beispiel dritte Plätze bei den Eintagesrennen GP de Rennes und GP de Denain im April und zwei vierten Tagesränge bei der Tour du Poitou Charentes et de la Vienne, eine Woche vor der Tour de l’Avenir.

Interview (Quelle: letour.fr)
"Das war mein erster Sprint der Saison seit dem ich mich bei den Vier Tagen von Dünkirchen verletzt habe. Ich bin also sehr glücklich wieder ganz vorne zu sein. Es war eine wirklich knappe Sache. Ich war nur fünf Zentimeter davon entfernt, selbst zu stürzen. Am Ende habe ich gewonnen, aber ich wünschte, es hätte unter anderen Umständen passieren können."





Tagessieger Dekkers (Foto: www.letour.fr)


Zum Seitenanfang von für Tour de l`Avenir: Hans Dekkers Sieger bei chaotischem Sprint



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live