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Doping-Info Der Fall Ullrich, ein neues Kapitel - Austritt aus Schweizer Radsportverband |
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19.10.2006 | ||
Der Fall Ullrich, ein neues Kapitel - Austritt aus Schweizer RadsportverbandAutor: Jannes Wellnitz (Jayjay)Nachdem Jan Ullrich sich in den letzten Tagen immer wieder gegen die Vorwürfe vom Schweizer Radsportverband Swiss Cycling zu Wehr gesetzt hat, erreicht der Fall nun einen neuen Höhepunkt. Mit Sofortiger Wirkung tritt Jan Ullrich aus dem Schweizer Radsportverband Swiss Cycling aus. Dies verkündet der ehemalige Tour de France Sieger auf seiner Homepage und zieht damit die Konsequenzen aus der, laut Ullrich, rufschädigenden und widersprüchlichen Kampagne des Schweizer Radsportverbandes gegen seine Person. Der Verband verstoße gegen seine Persönlichkeitsrechte und die Berufsfreiheit eines Mitgliedes, so Ullrich weiter, und hat damit das Vertrauensverhältnis zerstört. Dieser Austritt bedeutet aber nicht das Karriere-Ende von Jan Ullrich, er gibt sich weiterhin kämpferisch und spricht über Kontakte zu weiteren Radsportverbänden wegen einer Lizenz für 2007, nennt aber keine konkreten Namen. Ullrich stellt weiter klar, dass bis heute kein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde und Swiss Cycling keine Unterlagen vorliegen, die ein Verfahren gegen ihn rechtfertigen können. Er spricht davon, dass lediglich ein verfälschter Bericht der spanischen Polizei vorläge, dessen Verwendung aber durch einen spanischen Richter verboten wurde. Besonders greift Ullrich den Vorsitzenden der Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic, Prof. Walter, an, der ohne Akteneinsicht Ullrich, während der Tour de France, vorverurteilt hatte und Lorenz Schläfli, der mehrfach widersprüchliche Aussagen zum „Fall Ullrich“ von sich gegeben hat und damit dem Ruf von Ullrich nachhaltig geschädigt hat. Ullrich behält sich, aus den genannten Gründen, vor Schadensersatzansprüche gegen Swiss Cycling geltend zu machen. Was von dieser neuen Stellungnahme zu halten ist, ist jedem selbst überlassen. Klar ist aber mittlerweile, dass sich der Fall immer mehr auf einer politischen Ebene bewegt. Das eigentlich vermutete Doping Vergehen rückt dabei immer mehr in den Hintergrund. Ullrich sieht scheinbar aktuell, nachdem die Verfahren in Italien und Spanien gegen die Fahrer eingestellt wurden, seine Chance in die Offensive zu gehen und mit einem blauen Auge aus der Affäre zu gelangen. Eindeutig sichtbar ist auch, dass Ullrich gar nicht mehr auf das Thema Doping eingehen will, sondern versucht, juristisch die Angelegenheit zu klären, ohne dabei die im Raum stehenden Vorwürfe zu entkräften. Dieser Schritt stößt bei den Radsport Fans nicht sonderlich auf Gegenliebe, scheint aber dieser Tage erfolgsversprechend, da die Gerichte in mehreren Fällen für die Sportler entschieden haben und Swiss Cycling keine klare Linie fährt und damit Ullrich in die Karten spielt. Wie Ullrich gestern schon bekannt gab, hat er zu Basso in den letzten Wochen Kontakt gehalten und sieht mit Genugtuung den Freispruch seines ehemaligen und vielleicht auch zukünftigen Tour Rivalen. |
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19.10.2006 | ||
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