O´Grady schreibt Geschichte

Info: RESULTAT PARIS - ROUBAIX
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Stuart O'Grady bezwingt als erster Australier die "Hölle des Nordens": Der 33 Jahre alte CSC-Profi hat die 105. Austragung des französischen Radklassikers Paris-Roubaix im Alleingang gewonnen. Der Spanier Juan Antonio Flecha (Rabobank/+ 0:52 Min.) setzte sich nach 259,5 km im Sprint um Platz zwei gegen Wiesenhof-Profi Steffen Wesemann durch.

Eine ausgezeichnete Leistung lieferte vier Tage nach Gent-Wevelgem erneut T-Mobile-Profi Roger Hammond ab. Beim französischen Radsport-Monument über 52,7 km auf holprigen Kopfsteinpflasterwegen, verteilt auf 28 Abschnitte, wurde der Brite Siebter.

Hammond zählte zu einer ursprünglich 31 Fahrer großen Ausreißergruppe, die sich nach am Ende des ersten Renndrittels vom Hautfeld abgesetzt hatte. Zu ihr gehörten in Bert Grabsch und Andreas Klier zwei weitere T-Mobile-Profis. Gent-Wevelgem-Sieger Marcus Burghardt rollte auf Platz 20 (+ 3:43) ins Ziel.

Gefährliches Pflaster trotz Sommerwetters
Bilderbuchwetter herrschte am Sonntagvormittag in Nordfrankreich. Bereits zum Start in Compiegne schien die Sonne kräftig und erwärmte die Luft auf sommerliche 25 Grad. Doch was auf den ersten Blick angenehm erschien, war für die 187 Radprofis durchaus tückisch.

"Die Trockenheit macht das Rennen noch gefährlicher als bei Regen", sagte Tom Boonen nach Besichtigung der Schlüsselstellen und erklärte warum: "Sobald man nicht ganz vorne fährt, rollt man blind über die Pavés. Man sieht weder Weg und noch Schlaglöcher. Zudem wird schneller gefahren, was die Verletzungsgefahr bei Stürzen erhöht."

Noch vor der Einfahrt in den ersten von 28 Kopfsteinpflaster-Abschnitt erwischte es Marcus Burghardt. "Marcus saß nach seinem Sturz schnell wieder auf dem Rad. Er hat sich darauf am Teamfahrzeug behandeln lassen, weil er sich leicht an der Schulter verletzte, fand anschließend aber problemlos im Hauptfeld Unterschlupf", sagte Hoffman.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits eine 31 Fahrer große Fluchtgruppe aus 20 Teams abgesetzt. Neben Stuart O'Grady war in Grabsch, Hammond und Klier auch ein T-Mobile-Trio vertreten. Sehr zur Freude von Hoffman, der sich über "eine ideale Situation" für die Magenta-Truppe freute. Allerdings fiel Klier kurz darauf wegen eines im ersten Pavé-Abschnitt (km 119) erlittenen Reifenschadens zurück.

Derweil setzte sich Ralf Grabsch, der ältere Bruder von Bert, vorübergehend als Solist an die Spitze. Den wegen seiner großen und unregelmäßig verlegten "Pavés" berühmt-berüchtigte Wald von Arenberg, nahm er anderthalb Minuten vor der ersten Verfolgergruppe in Angriff.

Weitere drei Minuten später schoss das Hauptfeld auf die technisch anspruchsvollste "Rüttelpassage". Im 2,4 km langen Abschnitt machte Boonen mächtig Tempo und seine Worte vor dem Start bekamen besonderes Gewicht: in einer großen Staubwolke eingehüllt kamen einige Fahrer zu Fall, nachfolgende konnten nicht mehr ausweichen und purzelten darüber.

Burghardt orientiert sich an Boonen
Während David Kopp mit Kevin van Impe am Hinterrad sich im "secteur 12" (km 199) aus dem Staub machte, preschte Boonen mit Burghardt, Baldato und Hoste nach vorn. Rund 20 km vor dem Ziel lagen sie eine Minute hinter O'Grady, sich leicht von seinen zehn Begleitern um Hammond und Kopp abgesetzt hatte.

Tausende Zuschauer entlang der letzten sechs Holperstrecken sahen einen wie entfesselt fahrenden Boonen, der im dichten Staub über die "Pavés" flog. Mit einer weiteren Tempoverschärfung schüttelte er Burghardt & Co. ab und erreichte 13 km vor Schluss die "Hammond-Gruppe".

Dem Spitzenreiter drohte allerdings keine Gefahr mehr. Der kräftige Australier baute seinen Vorsprung auf das erste Verfolgerquartett um Flecha, Wesemann, Leukemans und Petito aus und genoss im Siegestaumel die Schlussrunde auf dem Velodrome in Roubaix. ugleich beendete er seine Durststrecke und feierte nach drei Jahren seinen ersten Sieg

Die ProTour wird ab nächsten Sonntag mit den Ardennen-Klassikern Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich fortgesetzt. (Quelle: Tmo)

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