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Bike Days legen sich eine Zukunfsbasis
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18.05.2007

Bike Days legen sich eine Zukunfsbasis

Info: BIKE DAYS

Im Schlusscommuniqué zogen die Macher der Bike Days eine positive Bilanz aus dem diesjährigen Veloevent. Spektakuläre Wettkämpfe und eine vielfältige Tradeshow setzten positive Akzente. Die kurze Vorlaufzeit in der Organisation hinterliess jedoch Spuren. Den Veranstaltern bleibt daher wenig Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Die Bike Days standen in diesem Jahr gleich vor mehreren grossen Herausforderungen. Lediglich vier Monate hatten die Veranstalter Zeit, um den Event an einem neuen Standort aufzugleisen, neue Kontakte zu Sponsoren und Medienpartnern zu knüpfen, ein attraktives Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen und gleichzeitig skeptisch gewordene Schweizer Bikebranche erneut für den Anlass zu gewinnen. Unter diesen schwierigen Voraussetzungen ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Veranstalter am Sonntagabend nach Torschluss der Bike Days eine positive Bilanz ziehen konnten.

Starke Wettkämpfe dank Knowhow
Ein zentrales Element der neuen Bike Days waren die Wettkämpfe. Sie trugen zu einem wesentlichen Teil zur positiven Stimmung am Anlass bei und wirkten als Publikumsmagnete. Der Erfolg der Wettkämpfe gründete zum Einen im Einsatz der vielen Profibiker, die sich packende Duelle auf hohem sportlichen Niveau lieferten. Zum Anderen half die Erfahrung der Organisatoren, wie man einen Sportevent publikumsfreundlich aufbereitet. Professionelle Speaker, ein ausgewogener Zeitplan und eine angemessene Infrastruktur schufen die Grundlage für ein spannendes und abwechlungsreiches Rennprogramm. Die langjährige Erfahrung der Veranstalterfirma FAF als Organisatoren der Freestyle.ch dürfte viel zum Gelingen des Rennteils beigetragen haben.

Tradeshow blieb unterbewertet
Neben den attraktiven Rennen sah die Tradeshow zeitweise etwas blass aus. Zu unrecht, denn was sie zu bieten hatte, war ebenfalls beachtlich. Viele Aussteller lockten mit zusätzlichen Attraktionen. So gab es bei Thömus beispielsweise gratis Raclette für Alle, BMC offerierte Freibier, Swiss Sport Motion liess eine Ländlerkapelle aufspielen und die Veloprominenz Thomas Frischknecht, Ralph Näf und Franco Marvulli fand sich zu Autogrammstunden ein. Bei MTB Cycletech konnten sich Besucherinnen von einem Profi-Fotografen ablichten lassen, zusammen mit dem Bike in ihrer Lieblingsfarbe. Praktisch alle Aussteller stellen Velos für Testfahrten zur Verfügung. Leider ging die offizielle Teststrecke im ganzen Eventgeschehen etwas unter – selbst die meisten Aussteller wussten nicht, dass im nahen Wäldchen ein Publikumsparcours zur Verfügung stand. Maurus Strobel, Medienverantwortlicher der Bike Days, sieht hier ein Mangel an Kommunikation und verspricht, die Teststrecke im nächsten Jahr stärker hervorzuheben.

Wenige, aber schmerzhafte Lücken in der Ausstellerliste
Die 85 Aussteller präsentierten fast alle namhaften Marken aus dem Velobereich, welche auf dem Schweizer Markt aktiv sind. Nur wenige prominente Namen wie DT Swiss, Trek-Villiger, Canyon und der Univega-Importeur Swissbike fehlten an der Ausstellung. Vor allem bei Trek-Villiger ist das Fernbleiben unverständlich, liegt der Firmenhauptsitz doch in unmittelbarer Nähe des Bike Days-Gelände in Zürich Nord. Kopfschütteln bewirkte auch, dass DT Swiss sich beim größten Festival auf dem Heimmarkt nicht blicken liess – an Produkteneuheiten hätte es gerade bei den Bielern nicht gefehlt. Ein spürbare Lücke im Programm hinterliess Intercycle. Entgegen der zuerst geäusserten Absicht hatte sich die grösste Schweizer Bikeimportfirma gegen eine Teilnahme an den diesjährigen Bike Days entschieden. Laut Fritz Lang, Pressesprecher von Intercycle, zweifelte man in Sursee am Gelingen der diesjährigen Bike Days: «Wir waren skeptisch, ob der Event nach den langen Unsicherheiten im Vorfeld und der kurzen Organisationszeit noch erfolgreich durchgeführt werden kann». Laut Lang bedeutet das Fernbleiben aber nicht, dass Intercycle die Bike Days abgeschrieben hat. Den Entscheid für die künftige Teilnahme behält sich Intercycle noch offen.

Weniger, dafür interessiertere Besucher
Die 8'000 Besucher der offiziellen Statistik werten die Bike Days-Organisatoren als Erfolg. Zwar erreiche man damit nicht die Rekordzahlen der früheren Bike Days in Biel, räumt Strobel ein, doch habe man durch die erstmals erhobene Eintrittsgebühr erreicht, dass ausschliesslich ein interessiertes Publikum den Weg an die Bike Days gefunden hat: «Die Besucher, welche da waren, haben sich auch wirklich für Velos interessiert.» Bei den Besuchern setzt man auf Qualität vor Quantität. Besonders erfreulich war für Strobel, dass Velofreunde aller Altersklassen und Interessensgruppen die Bike Days besuchten: «Das Publikum war gut durchmischt. Wir hatten eingefleischte Bikefreaks hier, ebenso wie Familien und Tourenfahrer.»

Kritikfähige Veranstalter
Die Feedbacks der Aussteller zum Event insgesamt und zur Tradeshow im Speziellen will sich FAF in den kommenden Wochen sorgfältig anhören. «Wir sind uns bewusst, dass wegen der kurzen Vorlaufzeit noch nicht alles ganz reibungslos funktionierte. Deshalb nehmen wir Verbesserungsvorschläge sehr ernst und bemühen uns, diese im nächsten Jahr umzusetzen», sagt Maurus Strobel. In die Planung einfliessen werden auch die Ergebnisse der Besucherumfrage. Bereits jetzt steht fest, dass die Bike Days auch im nächsten Jahr wieder in Glattpark stattfinden werden. Die örtlichen Behörden seien interessiert an einer längerfristigen Partnerschaft mit den Bike Days, so Strobel, was sich darin zeige, dass die Bikepiste zur öffentlichen Nutzung stehen bleiben darf.

Mit einem gesicherten Standort, der den Organisatoren künftig mehr Zeit lässt für die Detailplanung, und dem ausdrücklich geäusserten Willen zu Verbesserungen der diesjährigen Organisationslücken schaffen sich die Bike Days eine tragfähige Grundlage für die Zukunft. Voraussetzung den weiteren Erfolg ist aber, dass es den Veranstaltern gelingt, die Schweizer Bikebranche weiter bei der Stange zu behalten. Im Vorfeld der diesjährigen Bike Days hat eine Mehrheit der Branche dem neuen Organisationsteam nochmals viel Vertrauen geschenkt. Spätestens bei den nächstjährigen Bike Days wollen sie erleben, dass dies nicht umsonst war.


BIKE DAYS 2007




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