Fabian Cancellara (CSC) lässt den Worten Taten folgen

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Jannes Wellnitz und Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Schweizer Fabian Cancellara (Csc) hat den Auftaktprolog zur Tour de Suisse gewonnen. Er pulverisierte als Vorletzter Fahrer die bis dahin bestehende Bestzeit von Daniele Benatti (Lam), der recht früh an den Start gegangen war. Dritter wurde der Spanier Jose Ivan Gutierrez (Gce).

Schönes Wetter zum Auftakt
Bei herrlichem Wetter wurde die diesjährige Tour de Suisse eröffnet. Wie jedes Jahr hatte sich ein namhaftes Starterfeld zur letzten Generalprobe für die im Juli anstehende Tour de France eingefundne. Ein kurzer Prolog über 3,8 Kilometer in Olten sollte für eine erste Sortierung des Starterfeldes sorgen.

Gefährlicher Kurs
Auf einem winkeligen Kurs rechneten sich auch einige Sprinter gute Chancen aus, so war es wenig verwunderlich, das lange Zeit Daniele Benatti die Bestzeit inne hatte, am Ende reichte es immerhin für den zweiten Platz, so das auf der morgigen Etappe eventuell der Sprung ins Gelbe Trikot möglich ist. Auch Stuart O'Grady, am Ende 5., hat diese Option.

Cancellara lässt Worten Taten folgen
Während viele Fahrer kein unnötiges Risiko in den Kurven eingingen und so wertvolle Zeit liegen ließen, begann der amtierende Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara mit vollem Einsatz und demonstrierte seine tolle Radbeherrschung. Explosiv beschleunigte er aus den Kurven heraus und er nutze jeden sich bietenden Meter. Schon vor der Rundfahrt hatte er angekündigt, sein Augenmerk auf die 2 Zeitfahren zu legen. Mit der ungeliebten Startnummer 13, die er aus Aberglaube verkehrt herum auf dem Trikot anbrachte, ging alles gut. Im Ziel pulversisierte er schließlich die Betzeit auf 4.20.90 Minuten, was einem Stundenmittel von 52,615 km/h entspricht. Damit war er 8 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte, die Fahrer dahinter dagegen folgen in Sekunden Abständen. Als Letzter ging der dreimalige Zeitfahrweltmeister Michael Rogrers an den Start, doch auf Grund seiner Ambitionen bei der Tour ging er kein Risiko und konnte so nicht mehr im Vorderfeld eingreifen.

"Was ich angekündigt habe, habe ich wahr gemacht. Der Druck war groß, ich habe ihn mir schon selbst gemacht", sagte Fabian Cancellara glücklich im Ziel. Kampflos wolle er das Leadertrikot nicht abgegeben kündigte der Eidgenosse an, doch Chancen auf den Gesamtsieg rechnet er sich nicht aus. Vielmehr möchte er gerne vor seiner Haustür das abschließende lange Zeitfahren gewinnen.

"Schumi" und Klöden in Top 15, ebenso Zberg
Bester Deutscher wurde heute Gerolsteiner-Profi Stefan Schumacher als 9., 11 Sekunden trennten ihn zum Tagessieger. Andreas Klöden (Astana) demonstrierte die momentane Stärke seiner Mannschaft, an der bei der Tour de France kein Weg dran vorbei zu führen scheint. Trotz vorsichtiger Fahrweise war er nur 13 Sekunden langsamer und erreichte den guten 13. Platz. Da darf man bei der Tour sehr gespannt auf ihn sein. Direkt vor ihm klassierte sich Kim Kirchen (T-Mobile/11.) und Beat Zberg (Gerolsteiner/12.).

Sprinter hoffen morgen auf einzige Chance
An den kommenden Tagen wird auf 1252 Kilometern der Nachfolger von Jan Ullrich gesucht. Morgen haben eventuell einmal die Sprinter bei der ansonsten eher für die Bergfahrer zugeschnittenen Rundfahrt eine Chance, auf wenn kurz vor dem Ziel ein Berg der 4. Kategorie ansteht. 157,2km gilt es von Olten nach Luzern zu meistern. Anders als 2003, wo Cancellara bereits den Prolog gewann, aber schon am nächsten Tag das Gelbe Trikot abgeben musste, möchte er zumindest seinen Landsleuten die Freude machen, auch am Montag noch das begehrte Leibchen zu tragen. Sollte es zum einem Sprint kommen, könnten Benatti und O'Grady mit Zeitbonifikationen aber das Trikot übernehmen, beim Australier bliebe es aber immerhin in der CSC-Familie.

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