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Vinokourov gewinnt Schlussetappe der Dauphiné – Moreau Gesamtsieger
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17.06.2007

Vinokourov gewinnt Schlussetappe der Dauphiné – Moreau Gesamtsieger

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Auf einer actionreichen und spannenden Schlussetappe über 129 Kilometer von Valloire nach Annecy hat Alexandre Vinokourov für den vierten Astana-Triumph bei der Dauphiné Libéré gesorgt. Christophe Moreau kam 37 Sekunden später mit der Verfolgergruppe als Siebter ins Ziel und darf sich nun als Gesamtsieger feiern lassen.

Um 14:10 wurde die letzte Etappe der diesjährigen Austragung der Dauphiné Rundfahrt gestartet, die noch mal ein paar Möglichkeiten für die Favoriten bot sich in Szene zu setzen und vielleicht noch den einen oder anderen Platz in der Gesamtwertung gutzumachen. Der Australier Cadel Evans vom belgischen Predictor-Lotto Team hatte vor der heutigen Etappe lediglich 14 Sekunden Vorsprung auf den Gesamtführenden Christophe Moreau von Ag2r und es standen noch zwei Berge an, die noch Gelegenheiten boten diese Zeit zu egalisieren.

Gestartet wurde die Etappe auf dem Col du Telegraphe, den die Fahrer am gestrigen Tag bezwungen hatten, bevor es dann auf eine lange Abfahrt ins Tal ging. Zuerst waren es Thomas Voeckler und Leonardo Duque, die das Heft in die Hand nahmen und versuchten sich abzusetzen, allerdings war ihr Vorstoß nicht von besonderem Erfolg gekrönt.

Auf der Abfahrt löste sich dann Thor Hushovd von Crédit Agricole, der mit einer beherzten Bergabfahrt schnell 15 Sekunden zwischen sich und das Feld legen konnte, jedoch blieb er nicht allein, denn in der Folgezeit gesellten sich noch Fabian Wegmann von Gerolsteiner, Egoi Martinez von Discovery Channel, Maxim Iglinsky von Astana, Philip Gilbert von Fdjeux, Manuel Quinziato von Liquigas, Kevin Seeldrayers von Quick-Step und Enrico Franzoi zu dem Norweger. Wenig später stieß auch noch Laurent Lefevre von Bouygues Telecom zu der Spitzengruppe hinzu.

Im Feld kehrte jedoch nie völlige Ruhe ein, da viele Teams offenbar am letzten Tag der Rundfahrt noch unbedingt einen Etappenerfolg erringen wollten, was zur Folge hatte, dass der Vorsprung immer bei zweieinhalb Minuten blieb und die Gruppe vorne nicht entscheidend wegkam. Euskaltel und Milram waren zu jenem Zeitpunkt die Aktivposten im Feld und verringerten den Vorsprung 75 Kilometer vor dem Ziel sogar auf knapp unter zwei Minuten, ehe es in den Anstieg zum Col de Tamie, einem Berg der zweiten Kategorie, auf 907 Meter über dem Meer hinauf ging.

An jenem Anstieg dezimierte sich die Kopfgruppe dann zunächst auf vier Fahrer mit Seeldrayers, Gilbert, Iglinsky und Martinez, aber nach der Abnahme der Bergwertung am Gipfel, wo Gilbert als Erster über die Linie fuhr, rollte in der Abfahrt wieder alles zusammen. Am Gipfel wies das Feld nur noch eine Minute und 50 Sekunden Rückstand auf und während der Anfahrt zum letzten Berg des Tages hatte das Feld 28 Kilometer vor dem Ziel sogar nur noch eine Minute Differenz zur Spitzengruppe.

Am Col de La Furcaz, dem letzten Berg des Tages mit einer Einstufung der ersten Kategorie, fiel dann die Spitzengruppe endgültig auseinander und lediglich Laurent Lefevre konnte sich noch vorne halten, während seine ehemaligen Begleiter wie Thor Hushovd am Berg förmlich standen. Nun hielten die Favoriten nicht mehr still und es folgten Attacken von Zabriskie und Contador, die mit ihren Tempoverschärfungen es schafften Moreau ganz zu isolieren, allerdings zeigte dieser kein Zeichen von Schwäche und war jederzeit im Bilde und Herr der Situation. Moreau konnte sich auch auf die Hilfe eines Nichtteamkameraden verlassen, nämlich den Bergkönig des Giro d’Italias, Leonardo Piepoli, der alle Löcher zufuhr und dafür sorgte, dass auch bald Laurent Lefevre gestellt wurde.

Der Italiener sicherte sich noch am Gipfel die Bergpunkte, bevor er sich auf nasser Fahrbahn in die Abfahrt stürzte und sich sogar etwas von seinen Kontrahenten absetzen konnte. Als es wieder etwas flacher wurde, gingen dann die Attacken der anderen Favoriten, die nur acht Sekunden Rückstand auf Piepoli hatten und so schnell zu ihm aufschließen konnten. Dennis Menchov gelang dies, allerdings konnte er sich jedoch nicht wirklich lösen und so lief wieder alles zusammen und die Karten wurden neu gemischt.

Levi Leipheimer, der Vorjahressieger der Dauphiné Libéré, war es dann, der die nächste Attacke ritt und sich auch absetzen konnte, dahinter stiefelte ihm Vinokourov nach, der im Gegensatz zu den anderen Bergetappen heute ernsthafte Ambitionen hegte. In einem Kreisverkehr rutschte dann Leipheimer bei den nassen Verhältnissen aus und so zog der etwas verwunderte Alexandre Vinokourov an ihm vorbei in Richtung Tagessieg.

Nachdem Leipheimer wieder auf den Beinen war, konnte er umgehend den Anschluss zur Gruppe um Moreau herstellen, doch diese war sich ganz und gar nicht einig, während der Kasache an der Spitze seinem zweiten Etappenerfolg entgegenfuhr. Dieser Sieg war ihm dann auch nicht mehr zunehmen und schlussendlich hatte er sogar 37 Sekunden Vorsprung vor der Verfolgergruppe aus welcher Oscar Pereiro den Sprint um Platz Zwei vor Cadel Evans gewann.

Bei Überquerung der Ziellinie richtete sich dann ein sichtlich glücklicher Christophe Moreau zur Siegerpose auf, der damit nach 2001 zum zweiten Mal die Dauphiné Libéré für sich entscheiden konnte. Neben Christophe Moreau zählt aber auch das kasachische Team Astana zu den Gewinnern, denn mit vier Etappenerfolgen, sowie der Punktewertung zeigte das Team eine beeindruckende Stärke, die man sicherlich auch bei der Tour de France erwarten kann.

In der Bergwertung stand der Sieger Remy Di Gregorio vor der Etappe bereits fest und auch Moreaus Führung in der Kombinationswertung kam nicht mehr in Gefahr, während Vinokourov noch die Punktewertung für sich entschied. Auf dem Podium änderte sich nichts mehr, sodass Cadel Evans und Andrey Kashechkin mit zur Siegerehrung durften.

-> komplettes Tagesresultat und alle Endstände


Vino holte Etappensieg Nummer 4 für Astana - aber Moreau ist der Champion der Rundfahrt !


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