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Moreau nach sechster Etappe der Dauphiné Libéré wieder in Front
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16.06.2007

Moreau nach sechster Etappe der Dauphiné Libéré wieder in Front

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Maxim Iglinsky vom Team Astana hat die 198 Kilometer lange Etappe von Gap nach Valloire gewonnen und so für den dritten Tageserfolg für das kasachische Team gesorgt. Christophe Moreau konnte unterdessen die Gesamtführung erneut erobern und so Astana eine Niederlage beibringen.

Der Rennverlauf versprach heute spannend zu werden, da insgesamt sieben Berge auf dem Programm standen, die noch mal in der Gesamtführung bei den knappen Abständen der Favoriten vor der Etappe einen Wandel herbeiführen konnte. Turbulent begann die Etappe auch, denn gleich am ersten Berg, einen der zweiten Kategorie, nach sechseinhalb Kilometern gingen viele Attacken, die das Feld zwischenzeitlich sprengten. Di Gregorio von Fdjeux und Possoni von Lampre waren die Ersten, die sich ernsthaft lösen konnten und schnell einen Vorsprung von 20 Sekunden auf eine ca. 20-köpfige Verfolgergruppe herausfuhren, in der sich auch Szmyd und Moreau befand. Der Fdjeux-Profi konnte sich dann an der Kuppel die Bergpunkte sichern und begab sich mit seinem Fluchtkollegen auf die Abfahrt, während kurz dahinter sich weitere kleine Grüppchen bildeten und zunächst alles nach einer sehr frühen Entscheidung aussah, doch in der Folgezeit wurde die Rennsituation wieder etwas übersichtlicher, da noch neun Fahrer zum Spitzenduo auffuhren und so die goldene Gruppe des Tages bildeten.

Die Gruppe bestand somit aus Egoi Martinez von Discovery Channel, Stephane Goubert von Ag2r, der österreichische Meistert Bernhard Kohl von Gerolsteiner, Xabier Zandio von Caisse d’Epargne, Alexandre Botcharov von Crédit Agricole, Remy Di Gregorio von Fdjeux, Maxim Iglinskiy von Astana, Aliaksandr Kushynski von Liquigas, Mikel Astarloza von Euskadi-Euskaltel, Pierrick Fedrigo von Bouygues Telecom und Morris Possoni von Lampre. Die Gruppe harmonierte sehr gut und im Feld reagierte man zunächst gar nicht, sodass der Vorsprung stetig anwuchs und die Spitzenfahrer so auch die zweite Bergwertung an der Côte du Motty nach 36 Kilometer gefahrlos unter sich ausmachen konnten, was Remy Di Gregorio abermals nutzte um seinen Punktestand weiter zu erhöhen.

Nach 71 gefahrenen Kilometern begann der Anstieg zum Col d'Ornon, ein weiterer Berg der zweiten Kategorie, an dem die Spitzengruppe nunmehr schon sechs Minuten Vorsprung aufweisen konnte, während es Astana im Feld eher gemächlich angehen ließ. Die Gruppe schraubte sich die nächsten Kilometer fast geschlossen den berg hoch, nur am Gipfel lieferten sich Possoni und Di Gregorio einen Kampf um die zu vergebenden Bergpunkte, allerdings kämpfte der Lampre-Profi nur stellvertretend um die Punkte wegzunehmen und so seinem Kapitän Szmyd noch Möglichkeiten in der Spezialwertung offen zu halten. Possoni gewann auch den Bergsprint, ehe wenig später der Rest der Gruppe über den Gipfel rollte und die Abfahrt nach Allemont in Angriff nahm.

Nach der Verpflegungszone nach knapp 100 Kilometern begann dann der Anstieg zum Col de le Croix de Fer, welcher von den Organisatoren als HC-Berg eingestuft wurde, also als Berg der allerhöchsten Kategorie. Im Gegensatz zum bisherigen Verlauf blieb die Gruppe an der Spitze nun nicht mehr zusammen, sondern zerfiel in mehrere kleine Einzelteile, doch Remy Di Gregorio zeigte sich heute als so ziemlich der Stärkste am Berg und sicherte sich die 40 Punkte am Gipfel vor Possoni und Kohl.

Im Feld ergriff unterdessen Ag2r die Initiative, indem Sylvain Clazati einen Angriff startete und sich auch erfolgreich absetzte, allerdings wirkte sein Antritt eher wie ein Strohfeuer, denn die Gruppe vorne war für eine Aufholjagd schon eigentlich viel zu weit enteilt. Nach dem Col de le Croix de Fer und der Attacke von Calzati wurde das Feld wieder aktiver und verringerte den Vorsprung auf unter fünf Minuten, während vorne wieder Teile der Spitzengruppe zusammenliefen und so der Col du Mollard in Angriff genommen wurde. Di Gregorio gewann auch hier die Punkte und machte so einen weiteren Schritt in Richtung Gesamterfolg bei dieser Spezialwertung. Nach dem Col du Mollard bestand die Gruppe aus zehn Fahrern, während Calzati hinter Gruppe mit zwei Minuten Rückstand fuhr und verzweifelt versuchte noch den Anschluss herzustellen, was ihm allerdings nicht gelang. Bevor es nach der Abfahrt flach zum Telegraph ging, stand noch eine kleine Steigung der vierten Kategorie auf dem Programm an der aus der zehnköpfigen Spitzengruppe nur noch ein Quartett mit Kohl, Iglinsky, Martinez und Zandio wurde, die auch die Punkte unter sich verteilten.

Die Gruppe der Favoriten, die zu jenem Zeitpunkt schon sehr weit zurücklag, spaltete sich unterdessen, sodass viele Favoriten wie Evans oder Menchov urplötzlich ins Hintertreffen gerieten und gemeinsam um den Anschluss zu einer kleinen Gruppe mit Vinokourov, Moreau und Kashechkin kämpften, was auch mit viel Kraftaufwand gelang. Astana drosselte das Tempo jedoch nicht wieder, sondern fuhr mit viel Tempo in den Telegraph hinein, was wenig später zur Folge hatte, dass Vinokourov reissen lassen musste. Vorne hatte unterdessen auch wieder Botcharov aufgeschlossen und so die Spitzengruppe aus dem takt gebracht, was viele Attacken und Temposchwankungen zur Folge hatte. Schließlich setzte sich mit einer sehr beherzten Attacke Maxim Iglinskiy von Astana ab und fuhr schnell eine beträchtlichen Vorsprung zu seinen ehemaligen Fluchtgefährten heraus.

Dann ging es Schlag auf Schlag, denn auch aus der Gruppe der Favoriten heraus attackierte Moreau mit Evans und Piepoli im Schlepptau, während Kashechkin versuchte eine konsequente Nachführarbeit etwas weiter hinten zu organisieren. Während also Iglinskiy weiter seinem Etappensieg entgegenfuhr, löste sich Moreau auch weiter von Kashechkin und fuhr in Richtung gelbes Trikot. Vorne stand also der Sieger fest, der schlussendlich mit 53 Sekunden Vorsprung vor Botcharov, Fedrigo und Di Gregorio (in der Reihenfolge) gewann. Das Trio um Christophe Moreau kam mit zwei Minuten und 23 Sekunden Rückstand ins Ziel, während das Maillot Jaune eine Minute und 39 Sekunden länger brauchte.

Im Gesamtklassement liegt Moreau nun wieder vorne, mit 14 Sekunden auf Cadel Evans und mit 1:27 auf Andrey Kashechkin. In der Bergwertung dürfte vor dem morgigen Schlusstag von Valloire nach Annecy über 129 Kilometer der Sieg Di Gregorio nicht mehr zu nehmen sein, der nun mit 126 Punkten vor Morris Possoni mit 88 Zählern führt.

-> Critérium du Dauphiné Libéré - Etappe 6





Astana zwar mit weiterem Etappensieg, aber Moreau nimmt ihnen Gelb


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