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Alessandro Ballan überrascht sich und Konkurrenz bei Cyclassics in Hamburg
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19.08.2007

Alessandro Ballan überrascht sich und Konkurrenz bei Cyclassics in Hamburg

Info: Vattenfall Cyclassics
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Alessandro Ballan hat "ausversehen" die 12. Ausgabe der Cyclassics in Hamburg gewonnen. Der Italiener von der Mannschaft Lampre siegte als Sprintanfahrer hauchdünn vor Vorjahressieger Oscar Freire (Rabobank) und dem dreimaligen Etappensieger der gestern zu Ende gegangenen Deutschlandtour, Gerald Ciolek.

Rennen verkürzt
Mit 229,1 Kilometern waren die diesjährigen Vattenfall Cyclassics in und um Hamburg deutlich kürzer als in den Vorjahren und für ein ProTour-Eintagesrennen nicht besonders lang. Dennoch sollten die Fahrer aus 21 Mannschaft einen spannenden Rennverlauf gestalten.

Feld lässt Ausreißer ziehen
Die Spitzengruppe des Tages hatte sich führ in der Besetzung Floris Goesinnen (Skil-Shimano), Luke Roberts (Team CSC) und Gerben Löwik (Rabobank) gebildet. Besonders der junge Goesinnen zeigte sich sehr aktiv bei den unterwegs zu gewinnenden Bonuswertungen. Das Feld ließ das Trio bis auf 11 Minuten davon ziehen, dennoch hatten die Mannschaften mit großen Ambitionen stets alles unter Kontrolle. Thomas Ziegler für T-Mobile arbeitete viel für seinen Teamkollegen Gerald Ciolek, besonders aber die italienische Mannschaft Lampre tat über die gesamte Renndauer viel für das Tempo im Feld, immerhin hatte man in den Sprintern Danilo Napolitao, Daniele Benatti und dem Sieger der Flandern-Runfahrt Alessandro Ballan drei heiße Eisen im Feuer.
Leider gab es trotz trockener Fahrbahn zahlreiche Stürze, in einem war 20km vor dem Ziel auch Ex-Weltmeister Tom Boonen involviert, der heute aber keine Siegambitionen hegte und die Rolle des Wasserholers des Öfteren ausübte.

Trio bestimmt das Rennen
Die Ausreißer harmonierten gut, doch das Feld schob sich mit fortlaufender Renndauer immer näher heran. Bis auf die letzte der 30km lange Schlussrunde konnten sie aber ihre Spitzenposition verteidigen. Auf der Runde galt es den Waseberg dreimal zu bezwingen, an dem mit einige Attacken gerechnet wurde. Hier fiel in der Vergangenheit immer wieder eine Vorentscheidung, ob es zu einem Massensprint oder einem Sieger aus einer kleineren Gruppe kommen konnte.
Sehr aktiv zeigte sich am Waseberg immer wieder der deutsche Meister Fabian Wegmann, der immer wieder Attacken mitging, die aber allesamt keine Vorentscheidung brachten. Auch bei der letzten Überfahrt war es der Gerolsteinerprofi, der attackierte. Zunächst konnte ihm nur der ehemalige Hamburg-Sieger Filippo Pozzato folgen, der aber mehr auf einen Sprint setzte und sich nicht an der Tempoarbeit beteiligen wollte. Bald schlossen hochkarätige Fahrer um Weltmeister Paolo Bettini und Davide Rebellin auf, aber auch viele Sprinter wie Oscar Freire, Daniele Benatti und Gerald Ciolek zeigten sich sehr aufmerksam. Das Feld lief aber wieder zusammen wie auch bei allen weiteren Attacken, bei denen auch der Sieger der gestern zu Ende gegangenen Deutschlandtour, Jens Voigt, aktiv beteiligt war 15km vor dem Ziel.

Lampre zeigt stets Präsenz
Besonders aufmerksam waren am Ende des Rennens die Fahrer von Lampre, Quickstep, Gerolsteiner, T-Mobile und Liquigas, die stets im Bilde waren. Nachdem die Fahrer von T-Mobile aufgebraucht waren, übernahmen Liquigas, Lampre und Rabobank das Kommando 5km vor der Ziellinie auf der Mönckebergstraße. 2 Kilometer zuvor waren Simon Gerrans (AG2R) und Vladimir Gusev (Discovery Channel) mit einem starken Antritt dem Feld entwischt. 2000m vor dem Ziel gab es einen erneuten heftigen Sturz durch Claudio Corioni, der als Sprintanfahrer für die Lampremannschaft eingeplant war. Er übersah eine Baustelle und für gegen die Absperrung, dabei riss er unter anderem den Norweger Thor Hushovd mit zu Boden. Auch sein Kapitän Daniele Benatti kam dadurch ins Hintertreffen. Unmittelbar danach wurde das Fluchtduo gestellt.

Ballan überrascht sich und die Konkurrenz
Rabobank ging das Finale von vorne an, doch es wurde schnell deutlich, das sie nicht so stark wie gewünscht waren. Gegenseitig erbaten die Teamkollegen Ablösung in der Führung. Dies nutze Alessandro Ballan 500m vor dem Ziel, als er beherzt anzog - aber eigentlich für Teamkollege Benatti. Als er sich jedoch umdrehte, hatte er ein Loch zu den Verfolgern gerissen und zog durch. Die Sprinter reagierten zu spät, Davide Rebellin übernahm die Initiative und setze nach. Er führte die Sprinter nocheinmal fast wieder heran. Diese holten mit deutlich höherer Endgeschwindigkeit Ballan noch ein, aber sie kamen nicht mehr vorbei. Durch einen etwas frühen Jubel von Ballan siegte er am Ende nur hauchdünn vor Vorjahressieger Oscar Freire, toller Dritter wurde Gerald Ciolek, der seine tolle Form der letzten Tage unterstrich mit seinen erst 20 Jahren.
Hinter Ballans Teamkollegen Napolitano wurde Erik Zabel 5., direkt vor Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin, der in den letzten Jahren immer wieder starke Resultate in Hamburg einfahren konnte. Mit dem Österreicher Peter Wrolich (9.) kam ein zweiter Fahrer von Gerolsteiner in die Top 10, hinter ihm klassierte sich Olaf Pollack für Wiesenhof-Felt. Bester Schweizer wurde Martin Elmiger als 14.

Ballan überrascht sich selbst
Ballan strahlte über seine 2. großen Tagessieg in diesem Jahr: "Mein Sieg ist eine große Überraschung. Ich wollte den Sprint für Daniele (Bennati) anfahren. Als ich mich umgedreht habe, sah ich das Loch. Danach habe alles gegeben". Nach engagierter Leistung an diesem Tag hat sich die Lampre-Mannschaft den Sieg auch verdient. Auch Gerald Ciolek freute sich über einen gelungenen Abschluss einer tollen Woche: "Ich bin nicht enttäuscht, in einem der wichtigsten Rennen Dritter geworden zu sein. Ich bin gesundheitlich angeschlagen an den Start gegangen und froh darüber, dass ich das Rennen so gut überstanden habe."

-> Resultat


Alessandro Ballan siegt bei Vattenfall Cyclassics 2007


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