Mark Cavendish feiert 8. Saisonsieg bei der Eneco-Tour

Info: ENECO TOUR
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Mark Cavendish hat die 2. Etappe der Eneco-Tour gewonnen. Der junge Brite vom deutschen Team T-Mobile setzte sich im belgischen Etappenort Knokke-Heist nach knapp 200km im Massensprint des Feldes deutlich gegen den Amerikaner Fred Rodriguez (Predictor-Lotto) und Wouter Weylandt (QuickStep-Innergetic) durch und feierte seinen bereits 8. Saisonsieg. Weylandt wurde nachträglich von der Jury wegen irregulären Sprintens auf Platz 140 zurückgestuft, wodurch Kenny Van Hummel (Skil-Shimano) auf Platz drei vorrückte. Heinrich Haussler (Gerolsteiner) wurde guter Vierter. Nick Nuyens (Cofidis) verteidigte ohne Probleme sein rotes Leadertrikot.

Flaches Profil weckt Hoffnungen der Sprinter
Die ProTour-Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande verblieb auch am dritten Tag noch auf belgischem Terrain. Das Etappenprofil war dabei deutlich angenehmer als gestern, von Antwerpen nach Knokke-Heist standen fast durchweg flache 199,1 Kilometer auf dem Programm. Daher hatten die Sprintermannschaften ein großes Interesse an einer Massenankunft.

Milram mit guter Ausgangssituation
Aus einer 19 Fahrer starken Gruppe, die sich 70 km nach dem Start aus dem Feld gelöst hatte, konnte sich schließlich ein Quartett entscheidend absetzten und bis zu 4 Minuten an Vorsprung herausfahren. Der Deutsche Marcel Sieberg (Milram) hatte dabei in Andrey Grivko sogar einen Teamkollegen dabei, mit ihnen fuhren der Belgier Frederik Willems (Liquigas) und der Spanier Ruben Perez (Euskaltel) an der Spitze des Rennens. Im Feld kontrollierte die Cofidis-Mannschaft das Tempo, da keine Gefahr für ihren Gesamtleader Nick Nuyens bestand.

Sieberg kämpft vergebens
30 Kilometer vor dem Etappenziel stiegen dann die Sprintermannschaften in die Tempoarbeit im Hauptfeld ein, so das der Abstand zu den Ausreißern schnell sank, auch weil aus ihnen in der Zwischenzeit ein Trio geworden war, Andrey Grivko war zurückgefallen. Namhafte Sprinter wie Thor Hushovd, Robbie McEwen, Wouter Weylandt oder Mark Cavendish ließen auf einen tollen Sprint hoffen. Das Trio an der Spitze kämpfte tapfer und erreichte auch vor dem immer näher rückenden Feld die Ziellinie, allerdings musste da noch eine Zielrunde absolviert werden.
10 Kilometer vor dem Ziel war es dann um Marcel Sieberg und Begleiter geschehen. Kurz zuvor hatte der Schweizer Rubens Bertogliati (Saunier Duval) eine Schrecksekunde zu überstehen, der 10. der Gesamtwertung stürzte, schaffte aber mit einem Teamkollegen wieder den Anschluss ans Feld.

Cavendish dominiert Sprint
Auf den letzten 6 Kilometern zeigte sich besonders die Discovery Channel Mannschaft sehr aktiv, den eigentlichen Schlusssprint zog dann die belgische Mannschaft Quickstep an. Ihr Sprinter Weylandt trat 400m vor dem Ziel aus dem Windschatten an und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Dabei drängte er noch den Niederländer Kenny Van Hummel (Skil-Shimano) ab, der so nicht mehr an ihm vorbeikam. Dies gelang aber dem Briten Mark Cavendish, der eine sehr respektable erste ProTour-Saison fährt. Der junge Sprinter von T-Mobile konnte schon vor der Ziellinie die Arme in die Luft reißen und strahlend 8 Finger für seinen 8. Saisonsieg in die Luft strecken. In seinem Windschatten schaffte es Fred Rodriguez (Predictor-Lotto) auf den zweiten Platz, der seinen Kapitän Robbie McEwen vertrat. Weylandt kam auf Rang 3, von dem er aber von der Rennjury wegen seines unfairen Sprints auf Platz 140 zurückgesetzt wurde.
Einen somit tollen 4. Platz erreichte am Ende noch Heinrich Haussler (Gerolsteiner), der eine 600m vor dem Ziel gerissene Lücke noch zufuhr und sich noch nach vorne schieben konnte.

Nuyens ohne Probleme weiter vorne
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Nick Nuyens hatte mit seiner Mannschaft alles im Griff und geht auf die morgige 3. Etappe von Knokke-Heist nach Putte über 170,8 km mit unveränderten 10 Sekunden Vorsprung vor Thomas Dekker (Rabobank).
Auch morgen wird wieder mit einem Massensprint gerechnet. Dann kann man auch Cavendish wieder vorne erwarten: "Die Mannschaft hat perfekt für mich gearbeitet, und ich habe die Vorlage sehr gut im Sprint umgesetzt. Als es auf die letzen Meter ging, wusste ich, dass mich hier keiner schlagen kann. Ich habe in diesem Jahr noch viel vor. Vielleicht klappt es sogar hier mit einem weiteren Tagessieg."

-> Resultat