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Eneco Tour: Lastras holt Etappe – Nuyens muss aufgeben
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28.08.2007

Eneco Tour: Lastras holt Etappe – Nuyens muss aufgeben

Info: ENECO TOUR
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der Spanier Pablo Lastras von Caisse d’Epargne hat die sechste Etappe der Eneco-Tour als Ausreißer gewonnen und so seinen ersten Sieg seit 2005 eingefahren. Unterdessen übernahm Rabobank-Profi Thomas Dekker die Führung im Gesamtklassement, nachdem Nuyens verletzungsbedingt nach einem Sturz die Segel streichen musste.

Nachdem am gestrigen Tag mit dem überglücklichen Luciano Pagliarini, der seinen Sieg seiner kleinen Tochter widmete, noch die Sprinter das Heft klar in der Hand hatten, war die heutige 177,4 Kilometer lange Etappe angesichts des sägeblattsartigen Profils eher wie gemacht für die Klassikerfahrer. Allen voran der Gesamtführende Nick Nuyens wollte nochmals auf seine zeitfahrstarke Konkurrenz Zeit gutmachen um beim morgigen Zeitfahren doch noch den Hauch einer Chance zu haben. Nachdem die letzten Tage ohne Bergprämien auskamen, standen heute gleich drei Stück auf dem Plan, ebenso wie drei Sprintwertungen.

Nach knapp 30 Kilometern entstand dann die bereits rennentscheidende Situation, als sich eine zwölfköpfige Gruppe mit Volodymyr Bileka von Discovery Channel, Aleksandr Kuschynski von Liquigas, Paolo Bossoni von Lampre Fondital, Steven Caethoven von Chocolade Jacques, Franck Renier von Bouygues Telecom, Maarten Tjallingii von Skil-Shimano, Anders Lund von CSC, Gregory Henderson von T-Mobile, Pablos Lastras von Caisse d’Epargne, Sebastien Hinault von Crédit Agricole, Markus Eichler von Unibet.com und Aitor Galdos von Euskaltel-Euskadi. Der Niederländer Maarten Tjallingii stellte dabei die größte Gefahr für den Gesamtführenden Nuyens dar, denn mit nur 1:15min Rückstand lag für den Skil-Profi das rote Trikot des Gesamtführenden durchaus in Reichweite, zumal der Vorsprung der Gruppe solide wuchs und er sich nach 70 Kilometern bereits den ersten Zwischensprint vor Lastras und Renier sicherte und so den Abstand um drei Sekunden reduzierte. Zuvor bereits absolvierte die Spitzengruppe den legendären Cauberg und die damit verbundene Bergwertung, die Lastras vor Galdos und Bossoni gewann. Da bei der zweiten Bergwertung in Camerig wenige Kilometer nach dem Sprint Volodymyr Bileka die Nase vorne hatte, war klar, dass die mit jeweils 15 Punkte and er Spitze der Bergwertung liegenden Marcel Sieberg und Martin Pedersen nicht in Gefahr geraten würden, jedoch dürfte letzterer aufgrund seiner besseren Platzierung in der Gesamtwertung wohl schlussendlich die Trophäe gewinnen.

Nach 44 Kilometern ereignete sich im Feld dann ein Massensturz, in den auch der Gesamtleader Nick Nuyens von Cofidis verwickelt war und kurze Zeit das Rennen mit Verdacht auf einen Armbruch verlassen musste. Somit war plötzlich der Niederländer Thomas Dekker in der Position des Führenden im Rennen und sofort übernahm sein Rabobank Team auch die Nachführarbeit und konnte den Abstand 87 Kilometer vor dem Ziel wieder auf ca. fünf Minuten reduzieren. Mit dem ersten großen Sturz im Feld war es für den heutigen Tag jedoch noch nicht getan, denn der Weißrusse Aleksandr Kuschynski aus der Spitzengruppe rutschte auf den engen Wegen weg und riss sich damit die rechte Hosenseite auf und erlitt mehrere Schürfwunden, die ihn allerdings nicht daran hinderten wieder aufzuschließen und das Rennen an der Spitze des Geschehens fortzusetzen.

In der Folgzeit machte Rabobank, mittlerweile unterstützt von Saunier-Duval, mehr und mehr an Boden gut, sodass sich 56 Kilometer vor dem Ziel der Vorsprung bei 3:45min einpendelte. Anders Lund (CSC) und Pablo Lastras (Caisse d’Epargne) wurde dieser Abstand allerdings zu heikel und so ergriffen die beiden 50 Kilometer vor dem Ziel als Duo gemeinsam die Flucht nach vorne und distanzierten ihre Fluchtkollegen. Im Feld machte es ihnen der mit 42 Sekunden Rückstand Rückstand klassierte Johan Van Summeren von Predictor-Lotto nach, der einen beherzten Angriff lancierte, welcher aber ohne Erfolg blieb. In der Verfolgergruppe zeigte sich zu jenem Zeitpunkt vor allem Maarten Tjallingii als der Aktivposten, denn der meiste Anteil der Führungsarbeit war ihm zuzuschreiben und immer wieder probierte er unermüdlich auch Attacken zu initiieren, meistens jedoch ohne Erfolg. Während sich die Verfolger so immer mit einem Rückstand von einer halben Minute begnügen mussten, zerfiel die Gruppe 33 Kilometer vor dem Ziel bei der ersten Zielpassage, denn Renier, Henderson und Galdos fielen aus der Gruppe heraus und wurden bald vom Peloton gestellt.

Auf den nächsten Kilometern blieben dann nur noch sechs Fahrer in der Verfolgergruppe, die allesamt alles gaben um sich dem Feld zu erwehren und wieder nach vorne zu Lund und Lastras hinzukommen, doch das Duo konnte sich weiter vorne halten, sodass sich 16 Kilometer vor dem Ziel folgende Situation ergab: Lund, Lastras >35 Sekunden> Verfolger >knapp 2 Minuten> Peloton. In der Schlussphase ging es dann im Feld noch einmal hoch her, als Sebastien Rosseler einen Angriff forcierte und Kim Kirchen dem Belgier nachsetzte. Die beiden konnten als Duo sich vor dem Feld halten, währenddessen dieses alle Reste der ehemaligen Spitzengruppe bis auf Maarten Tjallingii , Anders Lund, Steven Caethoven und Sebastien Hinault schluckte. Diese nun verkleinerte Verfolgergruppe machte mehr und mehr Abstand zu dem Führenden Lastras gut, der mittlerweile als Solist das Rennen seit einigen Kilometern bestritt, nachdem Lund an einem kleinen Anstieg vollkommen weggeplatzt war. Schlussendlich reichte es für den Spanier jedoch zum verdienten Tageserfolg, während dahinter Caethoven den Sprint vor Lund gewann.

Morgen steht dann das alles entscheidende Zeitfahren von Sittard nach Geleen auf dem Porgramm, was angesichts der Situation im Gesamtklassement für große Spannung sorgen dürfte, denn die ersten drei Fahrer der Wertung - Thomas Dekker, Jose Ivan Gutierrez und David Millar - trennen nur sechs Sekunden und sind allesamt als gute Zeitfahrer bekannt.

-> Resultat





Pablo Lastras bejubelt seinen Etappenerfolg (Quelle: www.cycling-report.de.vu)


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