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Tour of California: Dominique Rollin gewinnt Wasserschlacht auf Etappe 4
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22.02.2008

Tour of California: Dominique Rollin gewinnt Wasserschlacht auf Etappe 4

Info: Bildergalerie
Info: Amgen Tour of California (2.HC)
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



22.02.2008 – Der Kanadier Dominique Rollin (Toyota - United Pro Cycling) hat die Wasserschlacht auf der 4. Etappe der Amgen Tour of California gewonnen und damit seinen größten Karriereerfolg gefeiert. Nach einer Fahrzeit von 6:56.08 Stunden kam er als Solist ins Ziel, nach dem er sich aus einer größeren Spitzengruppe gelöst hatte. George Hincapie (High Road ) sprintete im Duell mit Iker Camano Ortuzar (Saunier Duval-Scott) 18 Sekunden später auf den 2. Rang. Das Hauptfeld mit allen Favoriten führte Gerald Ciolek (High Road) 2.28 Minuten später als 4. ins Ziel. Levi Leipheimer verteidigt das Gelbe Leadertrikot.

10 Mutige trotzen Wind und Wetter
Wieder einmal hatten die Fahrer Pech mit dem Wetter. Auch auf der 4. Etappe von Seaside nach San Luis Obispo über 217 sehr hügelige Kilometer war vom Sonnenstaat Kalifornien nichts zu sehen. Immer wieder mussten die Fahrer die Regenjacken überziehen, zudem kühlte ständiger Gegenwind die Fahrer aus. 10 Fahrer schafften es in die Fluchtgruppe des Tages, nachdem es am Anfang der Etappe viele erfolglose Versuche gegeben hatte. Der namhafteste Fahrer war dabei George Hincapie (High Road), der sich bereits gestern gezeigt hatte. Mit weniger als 8 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung auf Levi Leipheimer war auch er der Mann, auf den die Astanamannschaft Acht geben musste. Zu dem Amerikaner gesellten sich Bauke Mollema (Rabobank), Bryce Mead (Jelly Belly), Dominique Rollin (Toyota - United), Edward King (Bissell), Iker Camano Ortuzar (Saunier Duval-Scott), Jonathan Hivert (Credit Agricole) und Roman Kilun (Health Net p/b Maxxis), darüberhinaus fehlte natürlich auch nicht die in Sachen Flucht bisher aktivste Mannschaft BMC-Racing. Wie auf Etappe 1 wurde Jackson Stewart nach vorne geschickt, an seiner Seite hatte er noch den endschnellen Schweizer Danilo Wyss. Stewart gewann alle drei Bergwertungen des Tages und erkämpfte sich so virtuell das gestern an seinen Teamkollegen Scott Nydam verlorene Bergtrikot zurück.

Gerolsteiner arg dezimiert
Im Feld war es den ganzen Tag auf der längsten Etappe der Rundfahrt die Astanamannschaft, die das Tempo kontrollierte und die Ausreißer nicht zu weit entkommen ließ. Der Vorsprung pendelte in der Regel zwischen 2 und 4 Minuten. Insgesamt hatten es die Fahrer aber trotz des schlechten Wetters nicht sehr eilig und lagen deutlich unter dem langsamsten berechneten Schnitt.
Das Wetter hatte sicher auch seinen Anteil daran, das sehr viele Fahrer das Rennen erst gar nicht in Angriff nahmen oder während der Etappe vom Rad steigen mussten. Besonders das Team Gerolsteiner traf es hart. Fabian Wegmann, Johannes Fröhlinger und der Führende in der Sprintwertung, Heinrich Haussler, konnten krankheitsbedingt nicht starten, Peter Wrolich gab schon nach wenigen Kilometern geschwächt auf. Schon an den letzten Tagen waren einige Fahrer dem im Feld kursierenden Magendarmvirus zum Opfer gefallen, heute erreichten 15 Fahrer das Ziel nicht.

Trio rettet sich vor Feld ins Ziel
Hincapie wollte das schlechte gestrige Abschneiden seines Teams vergessen machen, zumal man den Ort des neuen Teamhauptsitzes durchquerte. Immer wieder sorgte er für Tempoerhöhungen in der Spitzengruppe, wenn der Abstand zum Feld zu stark sank. Nach den Bergwertungen fiel Stewart zurück und gab wenig später auf – als Ausstiegsgrund wurde Unterkühlung angegeben. Kein Wunder bei dem zum Etappenende hin immer schlechter werdenden Wetter, so das sogar die Begleitautos mit Licht fahren mussten auf Grund der Dunkelheit. Der größte Teil der Gruppe blieb bis 19 Kilometer vor dem Ziel zusammen. Dann attackierte Dominique Rollin ohne das ihm jemand folgen konnte. Lediglich Hincapie und Camano blieben in Schlagdistanz. Der Rest wurde bald darauf vom Feld geschluckt, in dem nun CSC das Kommando auf den wegen dem Regen sehr gefährlichen letzten Kilometern übernommen hatte.
Der 25jährige Rollin lies sich den Sieg nicht mehr nehmen und konnte bereits 100m vor dem Ziel mit dem Jubeln über den hart erkämpften Sieg beginnen ("Ich habe niemals erwartet, eine 20km-Flucht durchziehen zu können. Aber so zu gewinnen, ist das Beste überhaupt"). 18 Sekunden später sicherte sich Hincapie ("Die Bedingungen waren fürchterlich") den zweiten Platz im Sprint vor Camano. Dadurch verbesserte sich der Amerikaner auf den 21. Gesamtrang und ist damit nun bester Fahrer seines High Road Teams, da Kim Kirchen den Anschluss an das Hauptfeld verlor.
Am stärksten präsentierte sich heute die High Road Mannschaft. Gerald Ciolek ersprintete sich aus dem Feld heraus den 4. Platz vor seinem Teamkollegen Mark Cavendish und dem Argentinier Juan Jose Haedo (CSC), der die 1. Etappe gewonnen hatte.

Vorne in der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Levi Leipheimer ("Das war wahrscheinlich einer der drei schlimmsten Tage, die ich auf dem Rad verbracht habe") nimmt einen kleinen Vorsprung mit in das wichtige Zeitfahren (Etappe 5). Zweiter ist weiterhin der Schweizer Fabian Cancellara (CSC).
Neben dem Etappensieg sicherte sich Rollin auch die Führung in der Punktewertung vom leider ausgeschiedenen Haussler. Scott Nydam bleibt im Bergtrikot, da sein Teamkollege Stewart das Ziel nicht erreichte.

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Ausblick auf Etappe 5
Bereits auf der 5. Etappe könnte die Entscheidung um den Gesamtsieg fallen. Schließlich handelt es sich um das 24 Kilometer lange Zeitfahren das in Solvang ausgetragen wird. Zwar hat sich Levi Leipheimer (Astana) auf der 3. Etappe wie geplant eine gute Ausgangssituation verschafft, da er ein sehr guter Zeitfahrer ist. Allerdings war nicht davon auszugehen, das ebenfalls sehr gute Zeitfahrer wie Fabian Cancellara (+13 Sekunden), David Millar (+20 Sekunden) und David Zabriskie (+21 Sekunden) noch in unmittelbarer Schlagdistanz zum letztjährigen Tour de France-Dritten liegen. Die genannten Fahrer dürften neben einer Vorentscheidung um den Gesamtsieg auch den Tagessieg auf der recht ebenen Strecke unter sich ausmachen.






Der Kanadier Dominique Rollin (Toyota - United Pro Cycling Team) kann seinen Sieg kaum fassen (<i>Foto: amgentourofcalifornia.com/</i>)
Der Kanadier Dominique Rollin (Toyota - United Pro Cycling Team) kann seinen Sieg kaum fassen (Foto: amgentourofcalifornia.com/)

Die Spitzengruppe auf ihrer Flucht: (<i>von r echts nach links</i>) Edward King, George Hincapie, Dominique Rollin, Jackson Stewart, Danilo Wyss. (<i>Foto: amgentourofcalifornia.com/</i>)
Die Spitzengruppe auf ihrer Flucht: (von r echts nach links) Edward King, George Hincapie, Dominique Rollin, Jackson Stewart, Danilo Wyss. (Foto: amgentourofcalifornia.com/)

Dominique Rollin bejubelt seinen Sieg im Ziel  (<i>Foto: amgentourofcalifornia.com/</i>)
Dominique Rollin bejubelt seinen Sieg im Ziel (Foto: amgentourofcalifornia.com/)

Das Siegerpodest der 4. Etappe der Amgen Tour of California: Rollin eingrahmt von George Hincapie (High Road/links)und Iker Camano (Saunier Duval/rechts) (<i>Foto: amgentourofcalifornia.com/</i>)
Das Siegerpodest der 4. Etappe der Amgen Tour of California: Rollin eingrahmt von George Hincapie (High Road/links)und Iker Camano (Saunier Duval/rechts) (Foto: amgentourofcalifornia.com/)


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