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Tour of California Tour of California: Pagliarini profitiert von Zeitstrafe für Cavendish |
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24.02.2008 | |||||
Tour of California: Pagliarini profitiert von Zeitstrafe für CavendishInfo: BildergalerieInfo: Amgen Tour of California (2.HC) Autor: Jörg Schröder Ranking zu: Gesamtweltrangliste 214.02.2008 - Die 6. Etappe der Amgen Tour of California war wieder einmal eine Angelegenheit für die Sprinter. Als Erster überquerte schließlich der Brite Mark Cavendish (High Road) die Ziellinie in Santa Clarita. Doch die Jury belegte ihn mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden, so das der Brasilianer Luciano Paglarini (Saunier Duval-Scott) als Sieger der Etappe geführt wird. Hinter ihm klassierten sich Juan Jose Haedo (CSC) und Paolo Bettini (Quickstep). Für den Gesamtführenden Levi Leipheimer (Astana) bestande zu keinem Zeitpunkt die Gefahr das Leadertrikot zu verlieren. Der Sonnengott hat dieses Jahr kein Einsehen mit den Fahrern bei dem momentan wohl bedeutensten Radrennen in Amerika. Dennoch waren es angenehme äußere Bedingungen, auch wenn es ständig Gegenwind hatte. Im schweren ersten Streckenabschnitt mit 4 Bergwertungen bildete sich eine Spitzengruppe bestehend aus sechs Fahrern. Dabei waren die Franzosen Christophe Le Mevel (Credit Agricole) und Alexandre Pichot (Bouygues Telecom), der Amerikaner Steven Cozza (Slipstream), Karsten Kroon (CSC) aus den Niederlanden, der Australier Rory Sutherland (Health Net) und auch der Spanier David Canada Gracia (Saunier Duval). Zusammen erarbeiteten sie sich einen Vorsprung von bis zu 7 Minuten. Im Feld sorgte die Mannschaft des Führenden Levi Leipheimer, Astana, für das Tempo. Auch den 169,6 Kilometern von Santa Barbara nach Santa Clarita strebten aber die Sprintermannschaften einen weiteren Massensprint an, so das vor allem High Road und Rabobank, aber auch Quickstep Interesse an der Verfolgungsarbeit zeigten. Wie an den vergangenen Tagen dünnte sich das Feld weiter aus. Nur noch 91 Fahrer erreichten das Tagesziel. Prominenteste Ausfälle waren diesmal der Luxemburger Kim Kirchen (High Road) und der Russe Vladimir Gusev (Astana). Kirchen stieg nach einem guten Zeitfahren am gestrigen Tag heute vorzeitig vom Rad, Gusev erwischte es dagegen schwerer, nach einem Sturz musste er ins Krankenhaus gebracht werden. Die Spitzenreiter harmonierten gut, so das sich das Feld mächtig strecken musste. 20 Kilometer vor dem Ende, kurz bevor es auf die üblichen 3 Schlussrundenbei der Kalifornienrundfahrt ging, betrug der Abstand noch mehr als 2 Minuten. 7 Kilometer vor dem Ziel dann ein Schreck bei zwei Sprinterteams: Mark Cavendish (High Road) stürzte zusammen mit ein paar Fahrern von Rock Racing, darunter auch kein geringerer als Mario Cipollini. Beide berappelten sich schnell, doch ihre Chancen auf eine vordere Platzierung schienen dahin. Kurz vor dem Zusammenschluss mit den Ausreißern 5 Kilometer vor dem Ziel attackierte dann der Gesamtzweite David Millar (Slipstream). Astana reagierte aber umgehend und holte den Briten samt den restliche Ausreißern wieder ein. Quickstep übernahm nun die Sprintvorbereitung, diesmal aber nicht für Tom Boonen, der seine Etappe bereits gewinnen konnte, sondern Weltmeister Paolo Bettini, der auf dieser Etappe im letzten Jahr bereits gut fuhr und undbedingt noch eine Sieg mit nach Hause nehmen möchte. Dominique Rollin (Toyota-United), Sieger der 4. Etappe als Solist, eröffnete den Sprint als Träger des Punktetrikots sehr früh. Bald darauf erschien Gerald Ciolek (High Road) an der Spitze des Feldes. Bis kurz vor dem Ziel lag er vorne. Doch es sollte nicht reichen - und dennoch rieß er die Arme jubelnd in die Luft. Auf der anderen Straßenseite kam plötzlich sein Teamkollege Cavendish angeschossen und überquerte mit deutlichem Vorsprung den Zielstrich. Auch Cipollini hatte es nach dem Crash noch in den Sprint geschafft. Die Freude der beiden High Road Sprinter wurde aber bald gestoppt. Die Jury belegte Cavendish und Cipollini mit einer 20 sekündigen Zeitstrafe wegen unerlaubten Festhaltens am Auto nach dem Sturz. Damit gewinnt überraschend Luciano Paglarini (Saunier Duval-Scott) die Etappe vor dem Sieger der 1. Etappe Haedo (CSC) und Bettini (Quickstep). Ciolek erreichte den 4. Platz, auch die Schweizer Markus Zberg (Gerolsteiner) und Danilo Wyss (BMC Racing Team) platzierten sich mit den Rängen 8 und 9 im Vorderfeld. Völlig aufgebracht über seine Distanzierung schimpfte Cavendish über die Jury und fand dabei auch ein paar weniger nette Worte: "Ich verstehe es nicht!" Auch die Verantwortlichen des Teams waren sehr entzürnt über die Bestrafung. Besonders ärgerte sie es, das im letzten Jahr bei einem Sturz von Leipheimer 15km vor dem Ziel das Feld neutralisiert wurde, Cavendish aber nach einem unverschuldeten Sturz bestraft wurde wegen angeblich zu vieler Hilfe des Teamfahrzeuges. Mitgefühl mit dem ursprünglichen Sieger zeigte der Teamchef des Siegers von Saunier Duval-Scott, Matteo Algeri, doch er findet die Entscheidung rechtens: "Es tut mir sehr, sehr leid für ihn [Cavendish], er hat gezeigt das er der Stärkste war heute. Aber es gibt einige Regeln, und Regeln sind Regeln." Juryleiter Martijn Swinkels verteidigte die Entscheidung so: "Er wäre nach dem Sturz nicht zurück ins Feld gekommen auf normale Weise. Er bekam Hilfe durchs Teamfahrzeug und mechanische Hilfe und bekam so eine Zeitstrafe von 20 Sekunden." In der Gesamtwertung führt vor der morgigen letzten Etappe weiter Levi Leipheimer (Astana) mit 49 Sekunden vor David Millar und 68 Sekunden vor Christian Vandevelde (beide Slipstream Chipotle Presented by H30). -> Zum Resultat Ausblick auf Etappe 7: Die 7. und letzte Etappe führt von Santa Clarita nach Pasadena. Verteilt auf die 150 Kilometer warten zwei Sprintwertungen und ein nicht einfacher Berg der 3. Kategorie auf die verbliebenen Fahrer, bevor es auf die recht flache Zielrunde geht. Somit haben die Sprintermannschaften am Ende durchaus genügend Zeit, eine mögliche Fluchtgruppe wieder zu stellen und die Rundfahrt mit einer Massenankunft zu beschließen |
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24.02.2008 | |||||
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