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Sörensen gewinnt Bergankunft und feiert ersten Profisieg
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14.06.2008

Sörensen gewinnt Bergankunft und feiert ersten Profisieg

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



La Toussuire, 14.06.2008 - Während es auf der sechsten Etappe des Critériums du Dauphiné Libéré zwischen den Favoriten bei der ersten Bergankunft nur geringe Zeitabstände gab, konnte Chris Anker Sörensen von CSC als Dritter Ausreißer in Folge vor Pierrick Fédrigo und Levi Leipheimer den Tageserfolg und gleichzeitig seinen ersten Profisieg feiern.

Am heutigen Samstag stand einen Tag nach dem ersten Schlagabtausch der Favoriten mit der sechsten Etappe das wohl schwerste Teilstück des Critériums du Dauphiné Libéré´an, denn auf dem 233 Kilometer langen Weg vom gestrigen Ziel Morzine nach La Toussuire standen neben zwei kleineren Bergwertungen der dritten und vierten Kategorie nach 54 und 72 Kilometern auch der als HC-Berg klassifizierte Col de la Croix Fer und der Schlussanstieg der Kategorie 1 hinauf nach La Toussuire an.

Nach zwei Ausreißerfolgen der französischen Teams Ag2r durch Cyril Dessel und Bouygues Telecom durch Iouri Trofimov, machten sich viele Fahrer Hoffnungen auf einen ähnlucnen Coup, sodass die Anfangsphase wie schon an den Vortagen hektisch war, wobei sich lange Zeit keine Gruppe klar herauskristallisieren konnte. Nach einer ersten kleinen Steigung vom Start aus und einer von einem weiteren kleinen Anstieg durchsetzten Abfahrt hatten sich unter anderem Peter Velits von Milram und Vladimir Efimkin von Ag2r gelöst, doch sie wurden ähnlich wie ihre Begleiter nicht ziehen gelassen. Im Laufe des ersten Anstieges, der Côte de Megère, machten sich dann 20 Fahrer aus dem Staub, die bis zum Gipfel einen Vorsprung von 45 Sekunden herausfuhren, sodass Pierre Rolland (Crédit Agricole) aus der Gruppe heraus als Erster sieben Punkte mitnahm und so seinen Punktestand in der Bergwertung von 34 auf 41 Zähler ausbaute, was gleichbedeutend mit dem zweiten Platz hinter dem mit 59 Punkten in Front liegenden Trikoträger Juan José Cobo war. Neben dem Franzosen von Crédit Agricole befanden sich zudem sein Teamkollege Patrice Halgand, die Cofidis-Profis Amael Moinard und David Moncoutié, Stephane Goubert und Vladimir Efimkin von Ag2r, Jurgen Van de Walle und Vladimir Efkimkin von Quick-Step, Juan Antonio Flecha von Rabobank, Rémy di Gregorio und Jerome Coppel von Fdjeux, Thomas Voeckler und Stef Clement von Bouygues Telecom, Mario Aerts von Silence-Lotto, Juan Oroz von Euskaltel-Euskadi, Charles Wegelius von Liquigas, Chris-Anker Sörensen von CSC, David Lopez Garcia von Caisse d’Epargne und der Deutsche Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner in der Gruppe. Rolland war als Zehntplatzierter der Beste der Spitzenreiter im Gesamtklassement mit 4:24min Rückstand auf den Führenden Alejandro Valverde, sodass im Peloton keine Panik ausbrach, sondern man die Ausreißer bis zur nächsten Bergwertung auf 3:15min ziehen ließ. Diese Bergwertung der Kategorie 4 passierte erneut Rolland als Erster und sicherte sich weitere fünf Punkte. Im Anschluss an die Abfahrt von der Côte d’Hery sur Ugine folgte ein fast 70 Kilometern langer Abschnitt, der zwar ab der Verpflegungszone nach 115,5 Kilometer leicht ansteigend war, jedoch im Gegensatz zum dann folgenden Col de la Croix Fer eine Verschnaufpause darstellte.

In dieser Phase schaltete sich auch Saunier Duval-Scott mit in die Nachführarbeit ein und half den Abstand auf zweieinhalb Minuten zu reduzieren um es Rolland zu erschweren ihnen die Führung in der Bergwertung zu entreißen. Diese Tendenz setzte sich aber nicht weiter fort, sodass die 20 Fahrer an der Spitze bei der Verpflegungszone erstmals sogar knapp dreieinhalb Minuten auf ihrer Habenseite verbuchen konnten. Lange hielt die Einigkeit der Spitzenreiter allerdings nicht mehr, denn noch vor dem Col de Croix Fer lösten sich mit 13 Fahrer, die somit Moinard, Aerts, Weening, Efimkin, Lopez Garcia, Voeckler und di Gregorio abschüttelten. Bis auf den Franzosen Voeckler und den Niederländer Weening, die wenig später bis ins Feld zurückfielen, konnten aber alle den Anschluss zu ihnen zwischenzeitlich enteilten Fluchtkollegen wieder herstellten. Zu jenem Zeitpunkt befand sich die Spitzengruppe 100 Kilometer vor dem Ziel und hatte einen Vorsprung von knapp vier Minuten, doch die Einigkeit war nicht wieder hergestellt, denn David Moncoutié versuchte erneut sich von seinen Begleitern zu distanzieren, was ihm aber nicht gelang. Auch gemeinsam mit Efimkin, Rolland und Flecha war es ihm nicht vergönnt zu enteilen, sodass die 18 Spitzenreiter geschlossen den 29,5 Kilometer langen Col de la Croix Fer in Angriff nahmen, welcher mit einer Durschnittssteigung von 6% und 10% Maximalsteigung die härteste Prüfung des Tages darstellte.

Fast erwartungsgemäß fiel die große Spitzengruppe am Anstieg der HC-Kategorie auseinander, sodass schnell nur noch Rubiera (Astana), Rolland (Crédit Agricole), Moncoutié (Cofidis), Sörensen (CSC), Efimkin und Goubert (beide Ag2r) übrig blieben. Das Sextett füllte sich bald aber wieder auf, denn Moinard (Cofidis), Halgand (Crédit Agricole), Flecha (Rabobank), Oroz (Euskaltel-Euskadi) und Lopez Garcia (Caisse d’Epargne) kamen wieder zurück. Sebastian Lang vom Team Gerolsteiner hingegen verlor schnell anderthalb Minuten auf seine ehemaligen Gefährten und wurde auch bald vom Feld wieder eingeholt. Trotz einer erneuten Attacke durch Sörensen kam die Spitzengruppe geschlossen zum Gipfel, sodass sich Rolland mit einem kurzen Spurt die 40 Punkte am Gipfel sichern konnte, welche ihm die Führung im Bergklassement einbrachten. Derweil hatte aus dem Feld heraus Mikel Astarloza von Euskaltel-Euskadi attackiert, der sich gemeinsam mit seinem Teamkollegen Juan Oroz, der sich für ihn hatte zurückfallen lassen, bis zum Gipfel bis auf 35 Sekunden näherte. Das Peloton, welches weiterhin von Caisse d’Epargne angeführt wurde, wies am Gipfel noch drei Minuten Rückstand auf und war schon um einiges dezimiert worden.

Durch Oroz und Astarloza verstärkt nahm so eine 14köpfige Spitzengruppe die Abfahrt in Angriff, doch Caisse d’Epargne ließ es in der Abfahrt auch nicht ruhig angehen und verkürzte den Abstand nach vorne auf zwei Minuten. Auch das Flachstück vor dem Schlussanstieg sorgte dafür, dass 29 Kilometer vor dem Ziel der Vorsprung weiter auf 1:38min schrumpfte. Bevor der 19,1 Kilometer lange Anstieg hinauf in den Skiort La Toussuire begann, gesellte sich auch Rabobank für Robert Gesink mit an die Spitze des Feldes und half so weiter Boden gut zu machen, auch wenn Oroz parallel dazu sich an der Spitze für Astarloza verausgabte. Schließlich erkannte der Däne Chris Anker Sörensen die Situation und sprengte mit einer konsequenten Attacke die Spitzengruppe, die daraufhin zerfiel. Sörensen bekam allerdings keine Begleitung, legte aber auch ohne Unterstützung schnell 40 Sekunden bei noch 15 zu absolvierenden Kilometern zwischen sich und einer inzwischen achtköpfigen Verfolgergruppe, aus der sich bald ein Trio mit Astarloza, Di Gregorio und Lopez Garcia herauskristallisierte, welches aber trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht näher an den dem Etappensieg entgegenfahrenden Sörensen herankam. Auch die mittlerweile auf 24 Fahrer geschrumpfte Gruppe der Favoriten kam nicht nnäher. Nachdem Weening als letzter Helfer für Gesink verbraucht war, folgte allerdins nicht folgerichtig ein Angriff des Niederländers, denn stattdessen testete High Road-Profi Michael Rogers seine Form und löste sich mit Yaroslav Popovych von Silence-Lotto, doch dies war nur eine Momentaufnahme, denn der Baske Haimar Zubeldia schloss die Lücke umgehend wieder. Nun beschränkte sich Popovych auf die Tempoarbeit für Cadel Evans, doch der Abstand zum Solisten Sörensen vergrößerte sich sogar, sodass zumindest der Tageserfolg mehr und mehr außer Reichweite erschien, während auch bald das Verfolgertrio als fast letztes Überbleibsel der ehemaligen Spitzengruppe geschluckt wurde.

Sechs Kilometer vor dem Ziel war dann auch Popovychs Arbeit verrichtet und der Ukrainer wurde von Gesink abgelöst, der nun wie bereits am Vortag die Tempoarbeit übernahm, doch wenig später im Moment einer Attacke von Cadel Evans nicht folgen konnte. Der Silence-Lotto Profi legte mit einem starken und explosiven Antritt zunächst ein Tempo vor, dem weder Alejandro Valverde noch Levi Leipheimer folgen konnten oder wollten. Stattdessen ließ Valverde Gesink erneut die Tempoarbeit machen, der es schaffte, dass Evans noch in Reichweite blieb, obwohl dieser an sein Limit ging. Aus der Favoritengruppe, in der sich zudem noch Daniel Navarro von Astana, Sylvester Szmyd von Lampre, Pierrick Fédrigo von Bouygues Telecom und Haimar Zubeldia von Euskaltel befanden, lancierte dann Leipheimer eine Konterattacke und konnte zu Evans aufschließen, welcher den Amerikaner aufforderte mit ihm gemeinsame Sache zu machen, doch dieser ging nicht darauf ein und versuchte es lieber selbst mit einem Angriff, dem Evans allerdings folgte.

Auch Valverde, Szmyd, Zubedia und Fédrigo kamen heran und so waren alle Favoriten wieder beisammen, während Sörensen sich schon als Sieger fühlen durfte und ungefährdet als Erster den Zielstrich überquerte und seinen ersten Sieg als Profi mit einer Angelgeste feierte. Den zweiten Platz erkämpfte sich noch Pierrick Fédrigo, der mit einer Attacke einen Kilometer vor dem Ziel die Favoriten in der Gesamtwertung hinter sich ließ und 1:02min hinter dem Dänen das Ziel erreichte. Leipheimer schaffte es ebenfalls mit einer kurzen Tempoverschärfung noch ein paar Meter herauszuholen und kam als Dritter fünf Sekunden vor Szmyd und Valverde ins Ziel. Evans verlor durch eine kleine Lücke ebenso wie Zubeldia noch zwei Sekunden auf den Mann in Gelb und liegt nun mit 39 Sekunden hinter dem Spanier, der auch morgen als Führender auf die letzte Etappe gehen wird. Leipheimer machte konnte zwar fünf Sekunden gutmachen, muss aber am Schlusstag 1:24min gutmachen, will er erneut bei der Dauphiné Libéré triumphieren.

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