<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de Suisse
Markus Fothen (Gerolsteiner) gewinnt 5. Etappe der Tour de Suisse als Solist - Frank Schleck dankt seinem Schutzengel!
Suchen Tour de Suisse Forum  Tour de Suisse Forum  Tour de Suisse
18.06.2008

Markus Fothen (Gerolsteiner) gewinnt 5. Etappe der Tour de Suisse als Solist - Frank Schleck dankt seinem Schutzengel!

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg, Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Caslano, 18.06.2008 - Markus Fothen (Gerolsteiner) hat seinem Team auf der bergigen 5. Etappe der Tour de Suisse einen wichtigen Sieg bescherrt. Zusammen mit Frank Schleck (CSC) hatte er sich wenige Kilometer vor dem Ziel von den restlichen Favoriten auf den Gesamtsieg gelöst und war dem Sieg entgegen gefahren. Schleck versteuerte sich in einer Abfahrt, stürzte über die Leitplanke. Dank seines Schutzengels zog sich der Luxemburger bei dem tiefen Sturz wie durch ein Wunder keine äußeren Verletzungen zu und kam glimpflich davon. Hinter Fothen wurde Sergey Ivanov (Astana) mit 50 Sekunden Rückstand 2. Den Sprint der Verfolger gewann 57 Sekunden zurück der Schweizer Marcus Zberg (Gerolsteiner) vor Michael Albasini (Liquigas). Auch die deutschen Stefan Schumacher (Gerolsteiner/6.) und Christian Knees (Milram/10.) kamen in die Top 10. Igor Anton (Euskaltel) verteidigte das Gelbe Trikot in der Gesamtwertung, Kim Kirchen (High Road) belegt Rang 2.

Mit dem heutigen 190 Kilometer langen Teilstück zwischen Domat/Ems und Caslano endete die kurze Vorherrschaft der Sprinter bzw. des zweimaligen Triumphators Robbie McEwen, denn das Profil des fünften Teilstücks wies nach 13 Kilometern bereits die erste Bergwertung der dritten Kategorie auf, welche aber nur ein Vorgeschmack auf den Lukmanierpass war. Da der Anstieg der ersten Kategorie jedoch bereits nach 69 Kilometern bewältigt sein würde, boten sich nur wenige Möglichkeiten für große Angriffe im Gesamtklassement zu einem so frühen Zeitpunkt des Rennens. Im Anschluss an eine lange Abfahrt, so wie eines Flachstücks, war auch das Finale von kleinen Anstiegen geprägt, darunter sogar einer der zweiten Kategorie. Da bis zum Ziel nach Caslano allerdings noch eine Abfahrt auf dem Programm stand, waren auch hier die Aussichten auf einen großen Zeitgewinn eher gering.

Somit waren weder die reinen Bergfahrer, noch die reinen Sprinter bevorteilt, was auch die Chancen für Ausreißer eröffnete. Dementsprechend stark umkämpft war auch die Anfangphase des Rennens, in der sich unter anderem zwischenzeitlich die im Gesamtklassement mit 1:04min bzw. 0:22min zurückliegenden Michael Albasini (Liquigas) und Stijn Devolder (Quick Step) lösten, doch sie wurden vom Feld nicht weggelassen. Erst eine 14-köpfige Gruppe konnte sich im Laufe des ersten Anstieges lösen, an dessen Ende der Kasache Maxim Iglinsky die Bergwertung für sich entschied. Um die Einigkeit innerhalb der Gruppe war es allerdings nicht gut bestellt und so llösten sich im Anstieg zum Lukmanierpass Sylvain Chavanel (Cofidis), Giovanni Visconti (Quick Step), Maxim Iglinsky (Astana), Mauro Marzano (Lampre), Pieter Jacobs (Silence-Lotto), José Rujano (Caisse d'Epargne), Pietro Caucchioli (Crédit Agricole) und Benoit Vaugrenard (Fdjeux). In der Verfolgergruppe befand sich zu jenem Zeitpunkt auch der Deutsche Jens Voigt von CSC und der Schweizer Steve Morabito von Astana, doch keiner der beiden schaffte den Anschluss nach vorne, ganz im Gegensatz zu ihrem Fluchtkollegen Mathieu Perget von Caisse d'Epargne, der noch vorne aufschloss, während sein Landsmann Vaugrenard von Fdjeux die Segel streichen musste.

Während Iglinsky aus der Spitzengruppe auch die Bergwertung am 1940 Meter hoch gelegenen Gipfel als Erster passierte, zerfiel die eine Minute zurückliegende Verfolgergruppe mehr und mehr. Das Peloton wies zu jenem Zeitpunkt einen Rückstand von drei Minuten auf, der sich auf der Abfahrt bei noch 100 zu fahrenden Kilometer auf ca. vier Minuten ausdehnte. Da das Feld aber noch vor dem ersten Zwischensprint bei Kilometer 134 das Tempo wieder anzog und den Abstand unter drei Minuten schmelzen ließ, musste Perget als Bestplatzierter in der Spitzengruppe mit 3:36min Rückstand die Hoffnugnen auf eine Übernahme des gelben Trikots begraben und auch der Tageserfolg schien mehr und mehr in weite Ferne zu rücken. Nach dem ersten Sprint, den Pieter Jacobs für sich entschied, versuchte sich dann, dem immer näher kommenden Feldes bewusst, Sylvain Chavanel abzusetzen, was ihm aber nicht gelang. Innerhalb der Spitzengruppe kam es durch diese Tempoverschärfung allerdings zu einer Selektion, denn Perget und Rujano waren nicht mehr in der Lage dem nun angeschlagenen Tempo zu folgen und ließen reißen. Auch Chavanel schien sich mit einer Attacke übernommen zu haben und fiel ebenfalls zurück. Inzwischen hatten Jens Voigt und Steve Morabito den Anschluss geschafft und letzterer startete nach der vorletzten Bergwertung, welche ebenfalls an Iglinsky ging, einen Angriff, welcher ihn zunächst vor der Einholung durch das Peloton bewahrte, welches nämlich seinen Verfolgern sehr nahe kam und diese schließlich schluckte.

Bei einer noch zu bewaltigen Distanz von 27 Kilometern und 1:10min Vorsprung waren aber auch die Aussichten des Schweizers nicht besonders rosig und so wurde auch er bald gestellt. Im Moment des Zusammenschlusses kam es umgehend zu neuen Attacken, in Zuge derer sich der spätere Etappenzweiter Sergei Ivanov und Stijn Devolder lösten, die sich 20 Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von 15 Sekunden erarbeiten konnten, doch dieser reichte bei Weitem nicht aus um eine Vorentscheidung herbeizuführen, sodass durch verschiedene Tempoverschärfungen im Feld die beiden ihr Unternehmen aufgeben mussten.

Als nächstes probierte es mit weitaus mehr Erfolg Fränk Schleck von CSC, der den noch vorne befindliche Ivanov überholte und sich an die Spitze setzte. Dahinter machte sich Markus Fothen auf die Verfolgung und konnte bis zur Passierung der letzten Bergwertung 17 Kilometer vor dem Ziel sich auf 15 Sekunden nähern. In einer kleinen Gegensteigung konnte der Deutsche dann aufschließen und nahmen Schleck und Fothen als Duo die letzten Kilometer in Angriff.Vor allem Fothen übernahm in dieser Phase einen Großteil der Führungsarbeit und schlug ein hohes Tempo an, sodass der Abstand nach hinten mehr und mehr wuchs.

Der Deutsche musste aber leider schon bald das Unternehmen Etappenerfolg alleine fortsetzen, denn Schleck schätzt eine Kurve falsch ein und flog über die Begrenzung in ein paar Büsche, die seinen Sturz glücklicherweise ein wenig abfederten. Schleck hatte bei seinem Sturz riesiges Glück, ging es an der Sturzstelle doch ziemlich tief hinab. Bei der Zieleinfahrt dankte er immer wieder seinem Amulett, das er als Glücksbringer um den Hals trägt. Fothen aber ließ sich durch diesen Zwischenfalls nicht beeindrucken und setzte seine Fahrt unbeirrt fort und konnte schließlich den Etappenerfolg feiern. Dahinter löste sich unmittelbar vor dem Ziel erneut Ivanov und konnte noch sieben Sekunden Vorsprung vor der ersten großen Gruppe mit allen Favoriten herausfahren, kam aber 50 Sekunden hinter Fothen ins Ziel, der durch diesen Abstand und zehn Sekunden Zeitbonifkationen auf Rang sieben in der Gesamtwertung vorrückte. Den perfekten Tag für das deutsche ProTour-Team machten nochte Markus Zberg perfekt, der den Sprint um Platz drei gegen Michael Albasini gewann. Auch Stefan Schumacher ließ durch einen sechsten Platz aufhorchen.

Ebenfalls in dieser ersten großen Gruppe hatten sich Igor Anton und Kim Kirchen befunden, die auch weiterhin Platz eins und zwei im Gesamtklassement bekleiden. Einen schweren Rücksclag hingegen erlitt Damiano Cunego, der als 27. des Tages 57 Sekunden auf den Gesamtführenden Anton verlor und nun mit 1:09min Rückstand auf Platz 15. der Gesamtwertung liegt. Neuer Dritter ist der Schweizer Oliver Zaugg vom Team Gerolsteiner mit 18 Sekunden Rückstand, dicht gefolgt vom Tschechen Roman Kreuziger mit 21 Sekunden und Stijn Devolder mit 22 Sekunden Rückstand. Andreas Klöden ist derzeit Zehnter mit genau einer Minute Rückstand zum an der Spitze liegenden Basken.

-> Zum Resultat

Weiterer Bericht:
-> Knees fährt mit Favoriten über die Berge





Markus Fothen gewinnt 5. Etappe der Tour de Suisse
Markus Fothen gewinnt 5. Etappe der Tour de Suisse - Frank Schleck dankt seinem Schutzengel

Zum Seitenanfang von für Markus Fothen (Gerolsteiner) gewinnt 5. Etappe der Tour de Suisse als Solist - Frank Schleck dankt seinem Schutzengel!



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live