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Fabian Cancellara gelingt Sieg in Heimatstadt Bern – Roman Kreuziger ungefährdet Gesamtsieger
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22.06.2008

Fabian Cancellara gelingt Sieg in Heimatstadt Bern – Roman Kreuziger ungefährdet Gesamtsieger

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Bern, 22.06.2008 - CSC-Profi Fabian Cancellara ist auf der neunten und letzten Etappe der Tour de Suisse in Berg ein Sieg in der Geburtstadt Bern geglückt. In einem packenden Finale verwies er Philippe Gilbert (Fdjeux) und Daniel Moreno (Caisse d’Epargne) auf die Plätze zwei und drei. Roman Kreuziger verteidigte unterdessen sein gelbes Trikot und ist somit Gesamtsieger.

Nach dem gestrigen Bergzeitfahren, aus dem Roman Kreuziger als Sieger und neuer Gesamtführender herausgegangen war, folgte am heutigen letzten Tag der Tour de Suisse ein 168 Kilometer langes Teilstück zwischen Altdorf und Bern, welches zum Ende hin nochmals einen sehr welligen Charakter aufwies und mit zwei Bergwertungen der vierten Kategorie und einer ansteigenden Zielgerade aufwartete. Somit schienen nicht unbedingt die Sprinter in der absoluten Favoritenrolle zu sein, was viele Fahrer anspornte vielleicht in die richtige Gruppe zu Beginn zu kommen, welche eventuell sich vorne hätte halten können. So kam es nach zunächst gemächlichen ersten Kilometern, nachdem kurz zuvor mehrere Angriffe gescheitert waren, zur Bildung einer elfköpfigen Spitzengruppe, in der sich unter anderem der Deutsche Ronny Scholz vom Team Gerolsteiner und die Schweizer Grégory Rast von Astana und Hubert Schwab vom Team Quick Step, so wie die BMC-Profis Martin Kohler und Alexandre Moos befanden. Mit dem Italiener Alessandro Ballan vom Lampre-Rennstall war zudem einer der besten Klassikerfahrer in der Gruppe, doch nach 18 Kilometern hatte das Peloton den Zusammenschluss wieder herbeigeführt.

Es dauerte ein wenig bis sich ein Quintett mit Francisco Perez Sanchez von Caisse d’Epargne, Maarten Tjallingi von Silence-Lotto, Hervé Duclos-Lasalle von Cofidis, Darren Lill von BMC Racing und dem Deutschen René Weissinger vom Team Volksbank im Punktetrikot bildete, dem es auch vergönnt war sich vom Feld zu distanzieren. Bei angenehmen Wetterbedingungen konnte das Trio zwischenzeitlich maximal einen Vorsprung drei Minuten herausfahren, doch bereits bei Kilometer 50 hatte das Feld wieder Boden gut gemacht und war auf 2:15min an die Spitzenreiter herangerückt. Bei etwas mehr als 100 zu absolvierenden Kilometern hatte sich der Vorsprung allerdings auf dreieinhalb Minuten stabilisiert. Es stellte sich jedoch bald mehr und mehr heraus, dass Perez Sanchez, Tjallingii, Weissinger, Duclos-Lasalle und Lill wohl nicht ihren Traum vom Etappenerfolg verwirklichen würden können, denn das Peloton blieb immer in Reichweite und kam 50 Kilometer vor dem Ziel wieder an die Zwei-Minuten-Grenze heran.

Besonders die Teams Gerolsteiner, Milram und Quick Step waren dafür verantwortlich, dass das an der Spitze befindliche Quintett keine ernsthafte Chance hatte. Da es allerdings noch viel zu früh für einen Zusammenschluss war, ließ man die Ausreißer noch ein wenig an der langen Leine und gestand ihnen noch weiterhin zwei Minuten Vorsprung zu. So konnten die Spitzenreiter vor der ersten Zielpassage 18,4 Kilonmeter vor dem Ziel noch die Bergwertung bei Kilometer 143 (Sieger Lill) und die Sprintwertung bei Kilometer 147 (Sieger Weissinger) unter sich ausmachen, was gleichzeitig bedeutete, dass Volksbank-Profi René Weissinger als Sieger der Spezialsprintwertung feststand. Da nach der zweiten Sprintwertung 14 Kilometer vor dem Ziel, die an Duclos-Lasalle ging, die Ausreißer an Boden verloren und an der zweiten und letzten Bergwertung des Tages vom Feld gestellt wurden, ergab sich für den Schweizer David Loosli (Lampre) doch noch die Möglichkeit den Führenden, aber punktgleichen, Kasachen Maxim Iglinsky (Astana) von der Spitze des Bergklassements zu verdrängen, doch im Zweiersprint war Iglinsky klar überlegen und entschied den Bergpreis und somit auch die Gesamtbergwertung für sich.

Nach der Bergwertung nahm der Kasache und Teamkollege von Andreas Klöden aber nicht raus und versuchte die entstandene Lücke für einen Vorstoß zu nutzen, was ihm zunächst auch gelang. Fünf Kilometer vor dem Ziel bekam er noch Begleitung von zwei Fahrern, doch auch das Trio war nicht in der Lange einen entscheidenden Abstand zwischen sich und das mittlerweile von Silence-Lotto für Greg Van Avermaet angeführte Feld zu legen. Das Team des zweifachen Etappensiegers Robbie McEwen, der jedoch nicht mehr zur heutigen Etappe angetreten war, verspekulierte sich jedoch und war plötzlich einen Kilometer vor dem Ziel bereits aufgebraucht, was die Möglichkeiten für neue Attacken eröffnete. So war es der Belgier Philippe Gilbert von Fdjeux, der sich mit einem explosiven Antritt davon stahl und schnell einen beträchtlichen Vorsprung aufweisen konnte. Dahinter setzte der Berner Fabian Cancellara vom Team CSC nach und kam mehr und mehr an Gilbert heran, während das Feld schon fast aussichtslos zurücklag. Auf den letzten Metern konnte der Cancellara schließlich aufschließen und aus dem Windschatten heraus Gilbert übersprinten. Für den zweifachen Zeitfahrweltmeister war es nach dem Triumph auf Etappe 7 nicht nur der zweite Tageserfolg, sondern in seiner Geburtsstadt auch ein emotionaler Heimerfolg. Dementsprechend glücklich zeigte sich der 27-Jährige nach dem Rennen: „Dort zu gewinnen, wo ich aufgewachsen bin, ist unbeschreiblich. In bin sprachlos“.

Hinter Gilbert wurde Daniele Moreno (Caisse d’Epargne) mit vier Sekunden Rückstand Dritter, gefolgt von Matteo Tosatto (Quick-Step) mit fünf Sekunden Rückstand. Drei Sekunden hinter dem Italiener führte Markus Zberg vom Team Gerolsteiner das Feld ins Ziel und verpasste dabei mit den für den fünften Platz verbundenen elf Punkten um einen Zähler den Sieg in der Punktewertung, die so an den zweifachen Triumphator Cancellara ging. Erik Zabel vom Team Milram war als Zehnter bester Deutscher des Schlusstages.

Im Gesamtklassement änderte sich ganz vorne nichts mehr, sodass sich der Tscheche Roman Kreuziger als Sieger der 72. Austragung der Tour de Suisse feiern lassen durfte. Dahinter komplettierten Andreas Klöden (+49’’) und Igor Anton (+1’55’’) das Podium.

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