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Park Seon Ho holt ersten asiatischen Sieg in Hainan, Radochla wird Dritter. Titelverteidiger Shpilevsky übernimmt Gelb

15.11.2009

Park Seon Ho holt ersten asiatischen Sieg in Hainan, Radochla wird Dritter. Titelverteidiger Shpilevsky übernimmt Gelb

Info: Tour of Hainan (2.HC)
Autor: H.O.

Chengmai, 15.11.09 - Auf der fünften Etappe der Tour of Hainan durfte sich endlich ein Asiate über den Tagessieg freuen: der Südkoreaner Park Seon Ho vom Seoul Cycling Team. Er schlug im Massensprint den russischen Titelverteidiger Boris Shpilevsky, der sich gleichwohl an die erste Position der Gesamtwertung setzt und nun im Kampf um Gelb neun Sekunden Vorsprung vor dem Spanier Francisco Ventoso hat. Dem Deutschen Steffen Radochla (Elk Haus) gelang ein hervorragender dritter Platz.

Die fünfte Etappe verlief von der Hauptstadt Haikou ausgehend zunächst an der Nordküste entlang, stattete der Region Lingao einen Besuch ab und führte dann in entgegengesetzter Richtung ein Stück weiter ins Landesinnere nach Chengmai, wo nach knapp 160 welligen Kilometern das Ziel erreicht wurde. Die größte Belastung für die Fahrer ging vermutlich von der Monotonie der Straßen aus, denn praktisch die ganze Zeit über hatten sie es mit breiten, asphaltierten Autobahnen zu tun.

Gleichwohl verfiel das Feld nicht in Lethargie und ließ es sich nicht nehmen, die große Fluchtgruppe, die sich nach 30 Kilometern gebildet und sich im Laufe der Zeit auf 34 Fahrer aufgefüllt hatte, eifrig zu verfolgen. Vor allem die kasachische Nationalmannschaft trug dazu bei, dass der Rückstand nicht auf über 2 Minuten anwuchs. Besser schienen die Aussichten für den Chinesen Wang Mei Ying von Trek Marco-Polo, für Cheung King Wai aus Hong Kongs Nationalteam und den Slovenen Gasper Svab, die die Initiative ergriffen, als die erste Ausreißergruppe gestellt worden war, und die ihrerseits bis zu zwei Minuten herausfuhren. Doch Camiooro A-Style, das Team um den seit gestern Gesamtführenden Francisco Ventoso, erkannte noch rechtzeitig den Ernst der Lage, und fand Unterstützung bei den Russen und bei Nutrixxion-Sparkasse.

Ein giftiger Anstieg ca. 15 km vor dem Ziel, der unter anderen Umständen für einen Angriff aufs Gelbe Trikot gut geeignet gewesen wäre, erschwerte das Vorhaben der drei Ausreißer zusätzlich. Einige Zeit später war das Peloton geschlossen und ging mit aufgrund der steilen Abfahrt enorm hohem Tempo auf die letzten Kilometer. Im finalen Massensprint nach dreieinhalb Stunden hatte nun endlich auch einmal ein asiatischer Fahrer die Nase vorne, und zwar der Südkoreaner Park Seon Ho vom Seoul Cycling Team, der schon zweimal unter den Top 10 gelandet war. Es war der erste Sieg eines Asiaten bei der Tour of Hainan seit dem 5.11.2007. Der 25-jährige Park Seon Ho kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2009 zurückblicken: Sowohl bei seiner Heimatrundfahrt wie bei der Tour of Thailand holte er mehrere Etappen und trug einige Tage das Leadertrikot. Auch bei der Tour of Taiwan war er zweimal siegreich. Im UCI Asia Tour-Ranking, das Ghader Mizbani gewann, belegte er am Ende Rang 19.

Doch auch der Zweitplatzierte der heutigen Etappe, der Russe Boris Shpilevsky, wird mit dem Resultat sehr zufrieden gewesen sein, denn er setzt sich auf diese Weise klar an die Spitze der Gesamtwertung, zumal er beim Zwischensprint unterwegs Bonussekunden einsammelte. Ventoso kam im Massensprint über Rang 12 nicht hinaus und rutscht neun Sekunden hinter dem Vorjahressieger auf Gesamtposition zwei. Dritter ist unverändert der Ukrainer Vitaly Buts, der eine weitere Sekunde Abstand zu Shpilevsky aufweist.

Dritter des Tages wurde Steffen Radochla, 31-jähriger Deutscher in Reihen des österreichischen Elk Haus Teams, das hier einen seiner letzten Auftritte hat und insofern besonders glücklich über dieses Ausrufezeichen sein wird. Im Teamranking liegt man mittlerweile hinter der Ukraine und Subway-Avanti auf Position drei. Es war Radochlas bestes Resultat im Jahr 2009, gestern hatte er bereits mit einem achten Platz seine Ambitionen angedeutet.
Quasi alle anderen vorne Platzierten des heutigen Tages, so Joel Pearson (4., Savings & Loans), Daniele Colli (5., Camiooro), Mykhaylo Khalilov (6., Ukraine), Grega Bole (7., Slovenien) und Yuriy Metlushenko (9., Ukraine) hatten in den vergangenen Tagen schon Top-5-Platzierungen erreicht.

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