<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Binck Bank Tour
Boasson Hagen fängt Ausreißer Engoulvent auf Etappe 6 noch ab
Suchen Binck Bank Tour Forum  Binck Bank Tour Forum  Binck Bank Tour
26.08.2008

Boasson Hagen fängt Ausreißer Engoulvent auf Etappe 6 noch ab

Info: ENECO TOUR
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Brüssel, 26.08.2008 - Auf der sechsten und gleichzeitig vorletzten Etappe der Eneco Tour hat Edvald Boasson Hagen von Columbia in einem knappen Finale noch den Franzosen Jimmy Engoulvent von Crédit Agricole, der lange Mitglied einer Ausreißergruppe war, abgefangen und den Tageserfolg eingefahren. Hagens Teamkollege André Greipel wurde Vierter und geht als Führender ins das abschließende Zeitfahren.

Ohne die beiden Deutschen Sebastian Siedler (Skil-Shimano) und Dennis Haueisen (Milram) nahm das so auf 111 Fahrer reduzierte Peloton die vorletzte Etappe in Angriff, die auf ihren welligen 186 Kilometern zwischen Maldegem und Brüssel drei Sprintprämien und drei Bergwertungen bereithielt. Die Sonderwertungen rückten jedoch zunächst einmal in den Hintergrund, denn nach 42 Kilometern hatte sich eine 19-köpfige Gruppe vom Feld gelöst, in der mit Bram Tankink von Rabobank, Sébastien Rosseler von Quick Step und Michael Rogers von Columbia drei gefährliche Fahrer für das Gesamtklassement vertreten waren. Auch die Deutschen Andreas Klier (Columbia), Robert Wagner (Skil-Shimano) und David Kopp (Cycle Collstrop) hatten einen guten Riecher bewiesen und den Sprung in die aussichtsreiche Gruppe geschafft. Jedoch war man bei Silence-Lotto um Jürgen Roelandts und Caisse d’Epargne um José Ivan Gutierrez mit der Situation überhaupt nicht zufrieden und investierte nun viel Kraft in die Nachführarbeit, welche schließlich auch fruchtete, sodass nach einigen Kilometern der Zusammenschluss wieder hergestellt worden war. Zuvor hatte nach 50 Kilometern noch Bram Tankink mit dem Sieg bei der ersten Sprintwertung drei Sekunden Zeitbonifikation sammeln und den hohen Kraftaufwand trotz der Aufholjagd des Feldes in etwas Zählbares umwandeln können. Auch Frederik Willems als Zweiter und Sébastien Rosseler als Dritter bekamen noch zwei bzw. eine Sekunde gutgeschrieben.
Nachdem die Spitzengruppe wieder gestellt worden war, folgte eine Phase mit vielen weiteren Angriffen, die zur Formung einer neunköpfigen Gruppe führten, in der sich neben dem bereits in der ersten Gruppe aktiven Niederländer Floris Goesinnen von Skil-Shimano und seinem Landsmann Bram de Groot von Rabobank noch der Franzose Jimmy Engoulvent, die Dänen Frank Hoj von Cofidis und Anders Lund von CSC-Saxo Bank, den Italienern Mauro Da Dalta von Liquigas und Marco Marcato von Cycle Collstrop, der Belgier Leift Hoste und der Deutsche Sven Krauss von Gerolsteiner befanden. Im Gegensatz zum ersten Ausreißversuch des Tages konnte die Gruppe sich deutlich besser behaupten und machte alle Sonderwertungen unter sich aus, was nicht nur Anders Lund und Bram de Groot an den beiden Sprintwertungen nutzten, sondern auch Floris Goesinnen, der zu Beginn der Etappe noch punktgleich mit Lars Ytting Bak an der Spitze der Bergwertung gelegen hatte und nun mit drei ersten Plätzen 15 Punkte sammelten, die ihm angesichts des nur noch ausstehenden Zeitfahrens den Sieg in der Sonderwertung einbrachten.

Eine klare Angelegenheit wie in der Bergwertung wurde die Entscheidung um den Etappensieg aber nicht, denn obwohl der Vorsprung sich bei über 70 Kilometern vor dem Ziel auf unter drei Minuten eingependelt hatte und bei noch 20 zu absolvierenden Kilometern nur noch etwas mehr als eine Minute betrug, wurde es noch mal sehr knapp. In der Spitzengruppe roch man die Möglichkeit zu einem Coup und so kam immer wieder Uneinigkeit in die neunköpfige Zweckgemeinschaft, aus der Leif Hoste und Jimmy Engoulvent versuchten mit kleineren Tempoverschärfungen zu entkommen, was ihnen nicht gelang. Als es auf die letzten drei Kilometer ging und das Peloton auf 20 Sekunden herangerückt war, sah alles noch sehr kontrollierbar aus und tatsächlich wurde fast die gesamte Gruppe, darunter auch der noch kurz zuvor eine Attacke lancierende Sven Krauss, nach der Flamme Rouge gestellt.

Lediglich Jimmy Engoulvent gab nicht auf und versuchte noch einen minimalen Vorsprung bis zum Ziel zu retten. Seine Hoffnungen wurden allerdings von Edvald Boasson Hagen zunichte gemacht, der auf den letzten Metern noch vorbeizog und nach dem enttäuschenden Tag gestern mit fast einer Viertelstunde Rückstand und dem Begraben aller Ambitionen aufs Gesamtklassement heute nun einen Etappenerfolg feiern konnte. Für den Norweger vom Team Columbia war es der vierte Saisonerfolg und für seine Mannschaft nach dem Sprintsieg auf Etappe zwei durch André Greipel der zweite Sieg bei der vierten Eneco-Rundfahrt. Für Jimmy Engoulvent blieb nur ein unglücklicher zweiter Platz, über den er sich nach der langen und beinahe gekrönten Flucht nicht freuen konnte. Hinter dem drittplatzierten Russen Sergei Ivanov (Astana) erreichte der Gesamtführende André Greipel den vierten Rang und verpasste damit gleichzeitig die Übernahme der Spitzenposition in der Punktewertung, die der Tagesfünfte Jürgen Roelandts um acht Zähler verteidigte. Während Columbia mit dem Neunten Roger Hammond einen dritten Fahrer in den Top10 platzierte, ersprintete Elia Rigotto von Milram mit Platz sechs sein bestes Resultat bei der Rundfahrt.

In das abschließende Zeitfahren geht Greipel nun als Gesamtführender, doch angesichts der knappen Abstände im Klassement werden dem Deutschen keine großen Chancen zugestanden seine zweite ProTour-Rundfahrt zu gewinnen. Besonders José Ivan Gutierrez als Zweiter (+11’’), Jürgen Roelandts als Dritter (+12’’) Sébastien Rosseler als Vierter (+15’’) und Michael Rogers als Fünfter (+18’’) kommt die Favoritenrolle zu Teil. Auch der kürzlich bei der belgischen Zeitfahrmeisterschaft zum Landesmeister gekrönte Stijn Devolder dürfte sich als Neunter mit 22 Sekunden Rückstand noch einiges ausrechnen.

-> Zum Resultat






Zum Seitenanfang von für Boasson Hagen fängt Ausreißer Engoulvent auf Etappe 6 noch ab



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live